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Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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dass sie einen »Gewehrlauf« bilden, wenn der Fisch seine Zunge gegen die lange Rinne im Gaumenpresst. Wenn er dann die zuvor abgespreizten Kiemendeckel abrupt anlegt, wird Wasser durch die Röhre gepresst. Die schlanke Zungenspitze gibt dem Strahl seine genaue Richtung. Erfahrene Schützen treffen noch Ziele mehr als einen Meter über dem Wasserspiegel. Sobald das Opfer ins Wasser stürzt, packt der Jäger mit seinen bürstenartigen Zähnen auf den Kiefern und im Gaumen zu. Es gibt aber auch Tiere, die bei der Jagd lieber aus dem Wasser springen als schießen. Das hat den Vorteil, dass ihnen kein herumlungernder Artgenosse die Beute wegschnappen kann.
    Aufenthaltsort unbekannt
    Die Gattung hat sechs Arten, von denen einige ausschließlich im Süßwasser leben. Aquarianern sind vor allem die einander sehr ähnlichen Brackwasserarten
Toxotes chatareus
und
Toxotes jaculatrix
bekannt. Wie alle Tiere der Gezeitenzone sind sie recht tolerant gegenüber Änderungen des Salzgehalts.
    Der bis zu 24 cm lange
Toxotes jaculatrix
wird mit etwa 10 cm geschlechtsreif. Während der Sommermonate laicht er ab, angeregt vermutlich durch die Monsunregenfälle – aber wo, das ist nicht bekannt. Vermutlich ziehen die Tiere ins Meer hinaus, an lebende oder tote Korallenriffe. Die Weibchen produzieren 20 000–150 000 kleine Eier, von denen nur ein Bruchteil befruchtet wird und die gefährlichen ersten Wochen übersteht.
    Schützenfische wachsen im 24–27 °C warmen, nahrungsreichen Mangrovenwasser schnell heran: Mit sechs Monaten sind sie bereits 7–9 cm lang, mit ein bis zwei Jahren ausgewachsen.
    Schon früh fielen den Forschern die gelben Flecken neben der Rückenmitte jugendlicher Schützenfische auf, die – von oben betrachtet – als grünlich schimmernde Kleckse die Schulen im trüben Wasser überhaupt erst erkennbar machen. Zwar wurde auch die Vermutung geäußert, dass mit diesen »Leuchtflecken«, die tatsächlich nur das einfallende Licht reflektieren, Beute angelockt werden soll, aber es ist wahrscheinlicher, dass sie der wechselseitigen Erkennung der jungen Fische dienen, die – anders als die fleckenlosen Erwachsenen – stets im engen Verbund schwimmen.
    Schützenfische
Toxotes
    Klasse Knochenfische
    Ordnung Barschartige
    Familie Schützenfische
    Verbreitung Flussmündungen des Indopazifik, gerne mit Mangroven
    Maße Länge: 12–27 cm, selten 40 cm
    Nahrung Insekten
    Zahl der Eier bis 150 000
    Höchstalter etwa 12 Jahre
    Schießen will gelernt sein
    Sobald sie 2–3 cm lang sind, fangen die kleinen Schützen an, Wassertröpfchen in die Luft zu speien, die jedoch kaum 10 cm hoch fliegen. Sie zielen zunächst wahllos auf alles, was ihnen unterkommt, und werden bald treffsicherer. Ein großes Problem stellt die Lichtbrechung am Übergang zwischen Luft und Wasser dar: Ein Beutetier, das schräg vor dem Schützenfisch auf einem Zweig sitzt, scheint optisch viel näher über ihm zu sein. Nur wenn sich das Objekt fast senkrecht über dem Schützen befindet, fällt diese Ablenkung nicht ins Gewicht. Einige Forscher meinen aber beobachtet zu haben, dass die Erfolgsquote überhaupt nicht mit dem Sichtungswinkel zusammenhängt; demnach müssten die Fische den Brechungswinkel erfassen und beim Zielen kompensieren. Nur weitere Untersuchungen können diese faszinierende Frage klären.
    Winkerkrabben: Massenbalz bei Ebbe
    Vor allem in der Gezeitenzone tropischer Mangroven, aber auch an Sandstränden der portugiesischen Algarve, bietet das Massenauftreten der Krebse ein besonders eindrucksvolles Naturschauspiel: Mit ablaufender Flut tauchen aus dem Schlickboden dicht an dicht Winkerkrabben aus ihrem Unterschlupf hervor.
    © MEV Verlag
    Winterkrabbe am Sandstrand
    Winkerkrabben
Uca
    Klasse Krebstiere
    Ordnung Zehnfußkrebse
    Familie Reiterkrabben
    Verbreitung Gezeitenzone warmer Meere, meist an flachen Ständen
    Maße Breite 1–5 cm
    Nahrung Detritus
    Höchstalter etwa 10 Jahre
    Nahrungssuche im Gezeitenwechsel
    Wenn das Wasser in den Mangroven zurückweicht, rafft eine ganze Armee unter-schiedlichster wirbelloser Tiere emsig die hinterlassene Nahrung zusammen. Darunter befinden sich unzählige Winkerkrabben, die in Scharen aus ihren Höhlen im Schlickboden hervorkommen und sogleich die oberen Schlammschichten nach Fressbarem durchsuchen. Verschiedene Arten teilen entsprechend ihren Bedürfnissen die Gezeitenzone unter sich auf. Zwei ihrer zehn Beinesind bei den Weibchen zu gleich großen, sehr geschickten Hantierscheren

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