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Meeres-Braut

Titel: Meeres-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schicksal, dir dabei zu helfen«, warf Che ein. »Ich soll die Geschichte Xanths verändern, und ich glaube, daß genau das passieren wird, wenn du der erste weibliche Koboldhäuptling wirst.«
    »Was die Geschichte Xanths angeht, so weiß ich nicht so recht. Aber ich werde mein Bestes geben, um die Geschichte der Kobolde zu ändern!« versetzte Gwenny.
    »Die Kobolde sind ein wichtiger Bestandteil von Xanth.«
    Sie verstummten und schliefen schließlich ein. Doch Gwenny war unruhig. Sie war sich alles andere als sicher, ob sie es schaffen würde, in ihrem zarten Alter Häuptling zu werden.
     
    Am Morgen aßen sie zitternd Pastete und machten sich daran, ein Floß zu bauen. Die Karte zeigte einen kleinen Hain von Totholzbäumen, und tatsächlich lag dort genug totes Holz herum, um gleich mehrere Flöße zu bauen. Doch wie sollten sie es zusammenbinden? Wenn sie nicht versuchen wollten, entsprechende Stücke aus einem Gewirrbaum zu hacken. Doch dazu waren sie zu klug!
    Jenny wußte die Antwort. Sie sprach zu ihrer Katze. »Sammy, wir suchen einige schöne, kräftige, sichere Schlingpflanzen in der Nähe. Meinst du, du könntest welche finden…«
    Sammy stürzte davon. »Ich folge ihm«, rief Jenny noch und rannte ihm nach.
    Ein Staubstrudel erhob sich vor Gwenny. Sie wich zurück, weil sie ihm nicht traute, doch er verfolgte sie. »Hier ist irgend etwas los«, meinte sie. »Ich glaube, es ist Magie.«
    Sofort gesellte sich Che zu ihr. »Das ist ein Staubteufel«, sagte er. »Aber hier gibt es gar keinen Staub. Also ist es höchstwahrscheinlich ein Dämon.«
    In Kopfhöhe erschien ein Gesicht in dem Wirbel: zwei runde Augen aus Staubschlünden und ein Mund, der sich aus einer zappelnden Staubschlange formte. »Nein, eine Dämonin. Was habt ihr Humpen hier zu suchen?«
    »Was?«
    »Gläser, Kelche, Behältnisse, Flaschen, Becher…«
    »Trinkhörner?«
    »Was auch immer.«
    »Nichts Interessantes«, meinte Gwenny in der Hoffnung, daß die Dämonin verschwinden würde. Sie hatten schon genug Probleme, um sich auch noch mit einem übernatürlichen Wesen herumplagen zu müssen. Es hieß zwar, daß Dämoninnen nicht ganz so schlimm waren wie Dämonen, da sie einem eher Streiche spielten als wirklich bösartig zu werden, doch ihre Streiche konnten gewaltige Ausmaße annehmen.
    Nun erschien noch mehr von der Gestalt. Rauchiges Haar sproß hervor und ringelte sich herab. Aus einem größeren Staubwirbel wurde ein riesiger Rock. Zwischen Rock und Kopf war kein Verbindungsstück zu sehen, doch offensichtlich hielten sie zusammen. »Das glaube ich nicht. Ihr scheint äußerst erpicht darauf zu sein, die Spalte zu überqueren.«
    Da begriff Gwenny, was los war. »Dieser schreckliche Dämon, der uns den Weg versperrt hat! Das warst du!«
    »Natürlich. Dieser Pfad ist verzaubert. Ein wirkliches Ungeheuer könnte sich dort gar nicht aufhalten, aber da ich niemandem schaden wollte und die Bedrohung reine Illusion war, gab es keine Probleme. Ich wollte nur mal sehen, was ihr unternehmen würdet.«
    »Na, vielen Dank«, meinte Gwenny sarkastisch.
    »Gern geschehen.« Bei Dämonen war Sarkasmus natürlich verschwendete Liebesmüh.
    Jenny kehrte zurück, als sie merkte, daß hier etwas los war. »Eine Dämonin?« fragte sie knapp.
    Der Staub verdichtete sich zu einer recht ansehnlichen Frauengestalt. »Metria!« riefen Che und Jenny fast wie aus einem Munde.
    »Ihr kennt sie?« fragte Gwenny überrascht.
    »Sie hat uns belästigt, als wir zum Koboldberg kamen«, berichtete Jenny. »Sie hat sich für Nada Naga ausgegeben und mit Prinz Dolph gesprochen.«
    »Na ja, ein geflügeltes Zentaurenfohlen, das zusammen mit Kobolden und einem übergroßen Elfenmädchen auf dem Rücken eines Sphinx reiste, das war doch wohl interessant genug«, meinte Metria.
    »Schön, aber wir sind völlig langweilig«, versetzte Gwenny.
    »Das bezweifle ich. Weshalb reisen drei junge Leute denn wohl allein, obwohl sie unter dem Schutz der Flügelungeheuer stehen?«
    »Weil wir versuchen zu lernen, unabhängig zu werden.«
    »Und was hat eine langhaarige Koboldfrau damit zu tun?«
    »Das ist meine Mutter«, erwiderte Gwenny kurz angebunden.
    »Dann hat deine Mutter also den Koboldberg verlassen, um die Zentaurenfamilie aufzusuchen, und schon am nächsten Tag zieht ihr drei allein los, in eine andere Richtung. Und da behauptest du, das sei nicht interessant?«
    Gwenny begriff, daß Metria sich nicht abwimmeln lassen würde. »Wenn wir dir erzählen, was wir

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