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Meeres-Braut

Titel: Meeres-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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funktionieren würde, tat es das auch!« rief Mela. »Sie hat ja auch vorgeschlagen, daß Okra die Durchdrehmütze aufsetzt, um den Oger schlagen zu können.«
    Ida begriff, daß es stimmte. Sie hatte daran geglaubt, daß Okra eine echte Chance hatte, und dann hatte Okra tatsächlich gewonnen, auch ohne die Durchdrehmütze. Sie hatte geglaubt, daß Che einen Kämpfer finden würde, und das hatte er auch getan, obwohl es Gobbel gelungen war, die Sache zunichte zu machen. Alles, woran sie wahrhaft glaubte, war tatsächlich geschehen.
    »Aber das muß dann doch wohl Xanths mächtigstes Talent sein«, warf Godiva ein. »Damit könnte sie doch alles geschehen machen, sie braucht sich nur dafür zu entscheiden.«
    »Nein«, widersprach Naldo. »Es ist offensichtlich, daß es Ida nie so leichtfiel. Ihr Talent hat nämlich einen entscheidenden Nachteil. Die Idee muß von jemandem kommen, der nicht um ihr Talent weiß.«
    »Aber sie wußte doch gar nicht um ihr Talent«, wandte Mela ein.
    »Richtig. Das war auch entscheidend, weil es nämlich bedeutete, daß sie auch eigene Ideen haben und sie wirklich werden lassen konnte. Nun, da sie ihr Talent kennt, geht das nicht mehr. Und auch keiner von uns hier kann es noch bewirken, weil wir jetzt ebenfalls ihr Talent kennen. Es wird also ebenso schwierig werden, es zu nutzen, wie es schon vorher der Fall war.«
    »Aber der Gute Magier«, sagte Che, »der wußte das doch bestimmt!«
    »Ganz sicher wußte er das«, stimmte Naldo ihm zu. »Genau wie der Dämon Professor Fetthuf und der Simurgh. Aber sie wußten auch, daß Ida ihre Bestimmung nur dadurch finden würde, wenn jemand es vorschlug, der nicht darum wußte. Und sie wußten ebenfalls, daß ihr Talent benötigt wurde, um dich, Che, zu retten, und um es Gwenny zu ermöglichen, Häuptling zu werden. Denn Ida ist eine nette, optimistische Person, die gern an das Beste in Leuten und Situationen glaubt. Ohne diese Art der Unterstützung hätte es wirklich ziemlich schlecht für euch ausgesehen. Aber jetzt sind die wichtigen Dinge ja erreicht worden, da ist es nur gerecht, daß Ida um ihr eigenes Wesen erfährt.« Er wandte sich wieder an sie. »Du wirst jetzt mit deiner Schwester auf Schloß Roogna zurückkehren.«
    »Du… du hast mich erkannt«, sagte Ida. »Als der Dämonenprofessor uns in Dracos Nest gezaubert hat.«
    »Ich dachte, du wärst Ivy. Doch dann erkannte ich, daß du das nicht warst, daß du nur große Ähnlichkeit mit ihr hattest. Also habe ich Nachforschungen angestellt, und nach und nach begann ich zu begreifen. Aber du durftest nichts davon erfahren, bevor du nicht Gwenny zum Sieg verholfen hattest. Die Angelegenheit war zu wichtig, um sie aufs Spiel zu setzen. Jeder, der dein Wesen erkannte, mußte dieses Wissen verbergen, bis die richtige Zeit dafür gekommen war.«
    »Ja«, pflichtete Ida ihm bei. Sie wandte sich an Ivy. »Aber war ich wirklich deine Zwillingsschwester, bevor irgend jemand daran gedacht hat? Ich meine, wenn das nur mein Talent ist, das wieder die Dinge Wirklichkeit werden läßt…«
    »Jetzt ist es wahr«, sagte Ivy. »Wir brauchen uns keine Gedanken mehr darum zu machen, was hätte sein können oder was nicht gewesen wäre oder wie irgendwelche vorzeitige Enthüllung deines Talents den Lauf der Dinge beeinflußt hätte.«
    »Das ist ja wunderbar«, meinte Mela. »Ich bin so froh für dich, Ida. Ich hoffe, wir können noch befreundet bleiben, auch wenn du jetzt eine Prinzessin bist und Okra und ich nur Leute sind.«
    »Natürlich können wir das!« rief Ida und kam herbei, um sie und die Ogerin zu umarmen. »Ich bin sicher, daß es keinen Unterschied macht.« Da kam ihr ein schmerzhafter Gedanke. »Nur daß meine eigenen Ideen ja jetzt nicht mehr funktionieren…«
    »Freundschaft ist keine Idee, das ist eine Sache der persönlichen Entscheidung«, widersprach Godiva. »Ihr könnt Freunde bleiben, wenn ihr das wollt.«
    »Ja, das möchte ich!« verkündete Ida. Und dann kam ihr ein dritter Gedanke. »Aber du, Mela – was ist denn mit deiner Queste? Du hast noch keinen Mann gefunden, und ich kann jetzt keine Idee mehr haben, wie du das bewerkstelligen könntest.«
    »Ja, es wird Zeit, sich auch dieser Angelegenheit zu widmen« ergriff Naldo erneut das Wort. »Ich habe euch allen dreien die Erfüllung versprochen, und nun ist Mela Meerfrau an der Reihe. Mela, nur für die Unterlagen – was suchst du genau für einen Ehemann?«
    »Nichts Besonderes«, erwiderte sie verlegen. »Nur den

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