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Meeres-Braut

Titel: Meeres-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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Finalisten: eine ausländische Elfe und eine einheimische Ogerin. Die Elfe wurde gewählt, deshalb hat man dich durch das Loch in Xanth herumgeführt, während das Ogermädchen verworfen wurde.«
    »Gewählt?« fragte Jenny benommen.
    »Irgend jemand wollte eine Jenny hier haben, deshalb wurde sie hierhergebracht. Aus diesem Grund haben sich die Musen auch so sehr dafür interessiert; sie haben es nicht getan.«
    »Aber dann mußte die Ogerin…«
    »Den Namen und die Rolle nehmen, die noch übrig war. Deshalb ist Okra Ogerin eine Nebenfigur, was ihr nicht allzusehr behagt. Es dürfte interessant werden, wenn ihr beide euch begegnet.«
    »Wenn wir uns begegnen!« rief Jenny entsetzt.
    »Vielleicht passiert es ja im Schloß des Guten Magiers. Ida ist natürlich noch beachtlicher, auf eine merkwürdigere Art. Deshalb ist die Zukunft dieses Dreigespanns sehr viel aufregender als eure. Und mit dieser interessanten Nachricht verlasse ich euch jetzt.« Metria verblaßte.
    »Du hast recht gehabt«, sagte Gwenny. »Ihre Wahrheit gefällt uns nicht. Wer will schon einer Ogerin begegnen?«
    »Trotzdem haben wir immerhin etwas Unerwartetes in Erfahrung gebracht«, meinte Che. »Als ich sie nach Mela Meerfrau fragte, dachte ich eigentlich daran, wie sie Prinz Dolph entführt hat, um ihn zu heiraten, sobald er volljährig geworden war. Aber Metria hat mir etwas mitgeteilt, wovon ich keinerlei Ahnung hatte; wahrscheinlich haben nur die Dämonen davon gewußt. Jetzt kennen wir endlich die Frage, die der Gute Magier nicht beantworten konnte.«
    »Aber das ist doch eine ganz einfache Frage«, meinte Gwenny. »Die könnte doch jeder magische Spiegel beantworten, da braucht man doch bloß hineinzuschauen.«
    »Wahrscheinlich steckt noch mehr dahinter, als wir wissen«, vermutete Che.
    Dann sahen sie beide Jenny an, die merkwürdig still geworden war. »Du brauchst keiner Ogerin zu begegnen, Jenny«, sagte Che beruhigend.
    »Das ist es nicht. Es geht darum, daß ich nicht gewußt habe, daß ich auserwählt wurde. Daß jemand anders deswegen ausgeschlossen wurde. Das wollte ich nicht. Ich hielt es für reinen Zufall, daß ich hierhergekommen bin.«
    »Du hast niemanden ausgeschlossen«, widersprach Che. »Dafür trägst du keine Verantwortung.«
    »Trotzdem fühle ich mich schuldig. Dieses arme Ogermädchen.«
    Gwenny lachte. »Arme Ogerin! Das ist doch wohl unmöglich. Alle Oger sind brutale Unholde.«
    »Woher wissen wir das?« fragte Jenny.
    Gwenny tauschte einen Blick mit Che aus. Es war offensichtlich, daß Jenny nicht allzuviel Erfahrung mit Ogern hatte.
    Che wechselte lieber das Thema. »Wir müssen unser Floß bauen.«
    »Das stimmt!« bestätigte Jenny. »Ich habe Sammy ganz vergessen. Hoffentlich finde ich ihn.« Sie eilte wieder in der Richtung davon, die die Katze genommen hatte.
    Diesmal folgten ihr die beiden anderen. Zu dritt schwirrten sie aus, um ein größeres Gebiet abdecken zu können. Der kleine orangefarbene Kater konnte überall sein. Er konnte alles finden, nur nicht seinen Weg zurück. Deshalb war Jenny auch so vorsichtig damit, ihn in unbekanntem Gelände freizulassen. Die Dämonin war einfach genau im verkehrten Augenblick erschienen, was vielleicht gar kein Zufall war.
    Aber es war nicht so schlimm. Sammy war nicht weit entfernt und spielte in einem Haufen Schlingpflanzen. In der Nähe stand ein stummer Gewirrbaum. Sie konnte leicht nachvollziehen, was hier vorgefallen war: Ein Oger war vorbeigekommen und der Gewirrbaum hatte nach ihm gegrabscht, worauf der Oger ihm einige seiner Tentakel abgerissen und sie weggeworfen hatte. So etwas geschah in Xanth ständig, denn weder Oger noch Gewirrbäume waren sonderlich für ihre Intelligenz oder Vorsicht berühmt.
    Sie schleppten die austrocknenden Schlingpflanzen zu ihrem Holzstapel zurück. Dann banden sie das Holz zusammen, bis sie ein etwas zottiges, aber taugliches Floß erhielten. Das dauerte nur einen halben Tag, weil sie sich nicht mit hübschen Nebensächlichkeiten aufhielten.
     
    Dann wässerten sie das Floß, kletterten darauf und stießen sich mit Totholzstangen ab. Als das Wasser tiefer wurde, benutzten sie Paddel aus Totholz, um das Floß fortzubewegen.
    »Ich hoffe, Fracto entdeckt uns jetzt nicht«, meinte Jenny.
    Prompt ersch oll ein Donnergrollen. Entsetzt paddelten sie wie verrückt, doch das Floß bewegte sich so langsam, wie es nur konnte. Unbelebte Dinge neigten zu einer sehr eigenwilligen Form von Bösartigkeit.
    Doch das Donnergrollen erwies

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