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Meg Finn und die Liste der vier Wünsche

Meg Finn und die Liste der vier Wünsche

Titel: Meg Finn und die Liste der vier Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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»Ich soll Sie umdrehen und Ihnen einen Tritt in den Hintern verpassen? Nun, wenn Sie es wünschen.«
    »Das habe ich nicht gedacht!«
    »Nein, aber ich. Jetzt aber ab mit Ihnen, bevor ich einen Krankenwagen rufe. Und lassen Sie gefälligst Ihren Hypnosemist!«
    Lowrie blickte über seine Schulter. Megs Geistergestalt zuckte vor Lachen. »Ha, ha. Sehr witzig!«
    »Tschuldigung«, japste Meg. »Ich konnte einfach nicht anders.«
    »Das hätte ich mir ja denken können.«
    »Natürlich hätten Sie das«, bestätigte Dessie. »Ich habe schließlich schon sämtliche Ausreden gehört, die es gibt.«
    Lowrie schloss die Augen. Seit über einem Jahr kein Wort mehr mit jemand anderem gewechselt, und jetzt zwei Unterhaltungen gleichzeitig. »Nun komme ich da doch erst recht nie rein.«
    »Darauf können Sie wetten, Opa.«
    Meg schwebte hinüber zu dem starrköpfigen Dubliner. »Wenn ich die Sache richtig sehe, ist das Gehirn wie ein Klavier. Man muss nur die richtigen Tasten drücken.« Sie krempelte ihren Ärmel hoch und schob ihre Hand in das Ohr des Aufpassers, bis sie komplett darin verschwunden war.
    »Bah«, stöhnte Lowrie. »Das ist ja widerlich.«
    »Jetzt ist es aber gut, Alterchen. Gleich werde ich ungemütlich.«
    Mit zusammengebissenen Zähnen wühlte Meg ihm im Kopf herum. »Hier ist es. Gleich wird der Gute auf ein Fingerschnippen gehorchen.«
    Lowrie konnte beinahe das Klicken hören, als sein Partner auf einen der inneren Schalter drückte. »Und los geht’s.«
    Dessie wirkte in der Tat verändert. Die Knie fingen ihm an zu schlottern, und seine Hand wackelte, als hinge sie an einem Marionettenfaden.
    »Hmm«, sagte Lowrie nachdenklich. »Weißt du, an wen er mich erinnert?«
    »Ja, an den Rock’n’Roll-Sänger mit der Haartolle.«
    Und ohne jede Vorwarnung legte Dessie mit einer wilden Version von Blue Suede Shoes los, samt Hüftkreisen und Schmollmund.
    »Hoppla«, gluckste Meg. »Das war der falsche Knopf.«
    Sie versuchte es erneut, tastete herum wie ein Bär nach dem Bienenstock. »Ja, das müsste er sein.«
    Wieder falsch. Diesmal wieherte Dessie wie ein Pferd.
    »Ach, steig doch einfach in ihn hinein, verflixt noch mal.«
    »Kommt gar nicht in Frage. Mir reicht’s, dass ich Ihre Erinnerungen mit mir rumtragen darf. Auf einen Haufen mittelalterlicher Dichtung kann ich gut verzichten. Außerdem hab ich’s jetzt.«
    Klick. Und mit einem Mal war Dessie gefügig wie ein Lamm, wenn auch ein ziemlich großes.
    Lowrie hustete gequält. »Desmond, würden Sie mir freundlicherweise das Tor aufmachen?«
    Dessie grinste. »Na klar, Mann. Und wissen Sie auch, warum?«
    »Nein, Desmond. Warum denn?«
    Dem Wachmann rollte eine Träne aus dem Augenwinkel. »Weil ich Sie liebe, Mann. Ich liebe Sie und all die kleinen Blumen, und ich liebe die Doppeldeckerbusse, und ich liebe sogar die Studenten vom Trinity College mit ihren stinkenden Mänteln und frechen Sprüchen. Ich liebe das ganze Universum, Mann.«
    Leise schluchzend drückte Dessie auf den Toröffner, wobei er zärtlich über den Knopf strich.
    »Ach, Desmond. Könnte ich bitte einen Besucherausweis bekommen?«
    »Natürlich, Mann. Und kommen Sie doch nachher mal in meiner Bude vorbei, dann können wir uns ’n paar gute Vibes reinziehen.«
    »Das klingt sehr interessant«, sagte Lowrie, der nicht die leiseste Ahnung hatte, wovon der Wächter sprach. Er wandte sich an seine schwebende Gefährtin. »Was hast du mit dem armen Kerl angestellt?«
    Meg zuckte die Achseln. »Ich habe bloß unten in seinem Kopf eine kleine rosa Schachtel gefunden, die nach Glück aussah, und sie aufgemacht.«
    »Ich glaube, als Schläger war er mir sympathischer.«
    Lowrie McCall spazierte die breite Zufahrt entlang, und mit jedem Schritt wuchs sein Selbstvertrauen. Mit dem Ausweis am Revers konnte er alle Bereiche der Studios ungehindert betreten, einschließlich, so hoffte er, des Sets für »Zum Tee bei Cicely«.
    Studiobühnen für Fernsehaufzeichnungen sind in Wirklichkeit anders, als es auf dem Bildschirm den Anschein hat. Vor allem kleiner. Und im Fernseher sieht man das Drumherum nicht. Es war, als hätte ein Riese einen Happen aus einem Vorstadthaus herausgebissen, dann festgestellt, dass die Einrichtung ungenießbar war, und ihn in Donnybrook wieder ausgespuckt. Lowrie war ein wenig enttäuscht, wie die violetten Strahlen bewiesen, die er verströmte.
    Meg konnte sich eine Stichelei nicht verkneifen. »Oooh, hat der Kleine gedacht, das wäre alles echt?«
    Lowrie biss

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