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Meg Finn und die Liste der vier Wünsche

Meg Finn und die Liste der vier Wünsche

Titel: Meg Finn und die Liste der vier Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Kurzschluss in der Lebenskraftreserve des Seelenfängers ausgelöst. Sie hat ihn, wenn Sie so wollen, noch einmal getötet. Außerdem hat sie sein Gedächtnis gelöscht. Sein Kopf ist wie ein leerer Eimer. Das Gute dabei ist, dass das Hologramm eine Kopie der Gedächtnismuster gespeichert hatte. Allerdings hängt das Hologramm an derselben Energiequelle wie der Host. Wenn der eine ausfällt, fällt auch der andere aus.«
    Myishi verband den Gehirnspieß mit einer externen Stromquelle. Ein blauer Funke, gefolgt von einigen weiteren, knisterte die Leitung entlang. Sie sprangen in Belchs offenen Schädel und versetzten den reglosen Körper des Seelenfängers in Zuckungen. Elph wirbelte wie ein Kreisel, und seine Sprechgeschwindigkeit steigerte sich auf vierhundert Wörter pro Sekunde. Seine Mikrochips starteten sofort die Selbstdiagnose, wobei das Hologramm sämtliche Laufwerke und Programme überprüfte. Drei Komma vier Sekunden später verkündete Elph, er sei zu achtundachtzig Prozent funktionsfähig. Surrend stellten sich seine Teleskopaugen scharf.
    »Ah, Großer Weiser«, sagte er und verneigte sich tief.
    »Danke«, erwiderte Beelzebub, gegen seinen Willen geschmeichelt. Myishi machte sich nicht die Mühe, den Irrtum zu korrigieren. »Ist der Schwachkopf noch einsatzfähig?«
    »Arf«, sagte Belch.
    »Sieht leider ganz so aus.«
    Beelzebub stöhnte. »Müssen sogar Ihre Hologramme herablassend sein? Nennen Sie mir einen guten Grund, warum ich Ihren Elfenfreund nicht augenblicklich verdampfen sollte.«
    »Gestatten Sie mir, diese Frage selbst zu beantworten«, schaltete sich Elph ein und flitzte geschmeidig an die Seite seines Herrn. »Im Gegensatz zu Ihrem Seelenfänger ist mein analytisches Programm, patentiert von Myishi Incorporated – technische Lösungen für teuflische Probleme, in der Lage, auf Mister Brennans Erinnerungen zurückzugreifen und vorauszusagen, wo unsere umherirrende Seele während ihres Aufenthalts auf der Ebene der Sterblichen auftauchen wird.«
    Beelzebub funkelte Myishi drohend an. »Das Ding sieht aus wie Sie und spricht wie Sie. Ich hasse es.«
    Myishi verbeugte sich mehrmals tief. Ihm war vollkommen klar, dass seine digitale Schöpfung nur Nanosekunden davon entfernt war, einem Wutausbruch zum Opfer zu fallen. »Elph will damit sagen, dass er weiß, wohin Meg Finn gehen wird, Beelzebub-san.«
    Beelzebub durchbohrte ihn mit einem skeptischen Blick seiner violetten Augen. »Sicher?«
    Elph führte einige komplizierte Berechnungen durch. »Der Videoeinspeisung meines Hosts zufolge ist das Mädchen zwanghaft veranlagt. Wenn sie glaubt, sie habe auf der Erde noch etwas unerledigt gelassen, wird sie versuchen, den alten Mann dahingehend zu manipulieren, dass sie sich der Angelegenheit abschließend widmen kann.«
    Beelzebub verstand kein Wort. Das hätte er zwar niemals zugegeben, aber das Knistern in seinem Dreizack erstarb.
    »Hmm. Und wenn ich das richtig sehe, gibt es also noch eine unerledigte Angelegenheit?«
    Elph projizierte das Bild eines mürrisch dreinblickenden Kerls an die Zellenwand. »Ihr Stiefvater, Franco Kelly. Gegen diesen Mann hegt Meg Finn einen tief verwurzelten Hass. Trotz früherer Taten hat sie das Gefühl, sie hätte noch eine Rechnung zu begleichen.«
    Widerstrebend nickte Beelzebub. »Also gut. Eine Chance gebe ich Ihnen, aber nur weil ich keine andere Wahl habe. Dieser Speckhaufen hier ist die einzige unregistrierte Seele, die mir zur Verfügung steht. Wenn ich jemand anders schicken könnte, würde ich es tun.«
    Myishi seufzte erleichtert. Sein Prototyp blieb noch eine Weile am Leben. »Seit dem Zwischenfall mit dem hundertprozentig Guten ist die Gehirnkapazität des Hosts sogar noch geringer als zuvor. Ich werde ihn aufladen, so gut ich kann, aber bei all den Schäden –«
    »Wie lange geben Sie ihm?«
    »Zwölf Stunden. Achtzehn im Höchstfall. Danach muss er sich seine Lebenskraft anderswo herholen.«
    Beelzebub drückte den asiatischen Programmierer mit seinem Bauch an die Wand. »Das ist auch Ihre letzte Chance, Myishi. Das ist Ihnen hoffentlich klar, oder?«
    Myishi nickte schwach. Angesichts des drohenden Nichts verließ ihn seine Selbstgefälligkeit.
    »Wenn Ihre ganze tolle Technik nicht ausreicht, dem Meister eine armselige Seele zu besorgen, werden wir Sie wohl gegen ein neueres Modell austauschen müssen. Aufrüsten, um es mit Ihren eigenen Worten auszudrücken.« Beelzebub grinste. Er liebte es, den Spieß umzudrehen – im übertragenen Sinn,

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