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Meg Finn und die Liste der vier Wünsche

Meg Finn und die Liste der vier Wünsche

Titel: Meg Finn und die Liste der vier Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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versteht sich. Schließlich war er ein Dämon.
    Myishi erwog, leise in seiner Muttersprache zu fluchen, ließ es jedoch lieber sein. Beelzebub konnte bei schwachen Charaktern Gedanken lesen. Vielleicht verstand er auch Japanisch. »Natürlich, Beelzebub- san . Sehr komisch.«
    Lässig fuhr Beelzebub sich mit der gespaltenen Zunge über die Fangzähne. »Ja, nicht wahr?«
    Der Programmierer stieß einen Seufzer aus. Er würde noch einmal in dem abstoßenden Gehirn dieser Mischkreatur herumwühlen müssen. Das war, als würde man Michelangelo auffordern, mit Buntstiften zu malen.

Kapitel 9
Der traurige Teil
    M eg betrachtete ihre Finger, beziehungsweise die schimmernde Aura, die sie umgab. Rot, blau, rot, blau.
    Für sie sah es immer noch lila aus. Die Farben wurden jedoch in dem Maße schwächer, wie ihre Lebenskraft nachließ. Es fiel ihr schwerer, LOCH oder STUHL zu denken, und auch das Schweben war nicht mehr so einfach wie zuvor. Wieder und wieder gingen ihr die Worte von Flit, dem Tunnelwurm, durch den Kopf: Zeit tickt, ticketicketick.
    »Wissen Sie, was das Problem ist?«, fragte sie Lowrie, der mühsam versuchte, eine Mütze voll Schlaf zu kriegen – eine nahezu unmögliche Aufgabe, wenn man die ganze Zeit einen hellwachen Geist im Zimmer hatte.
    »Dieses Bed-and-Breakfast kostet vierzig Pfund pro Nacht, ist dir das eigentlich klar?«, grummelte er mürrisch und stützte sich auf den Ellbogen.
    »Warum verschwenden Sie dann Ihre Zeit mit Schlafen? Bleiben Sie wach und reden Sie mit mir.«
    Lowrie seufzte. Sie hatte ihn sechs Stunden lang in Ruhe gelassen. Vermutlich sollte er ihr dafür dankbar sein. »Also gut, ich bin wach. Was gibt’s?«
    »Das eigentliche Problem. Wollen Sie wissen, was das ist?« Lowrie verdrehte die Augen. »Oh, das eigentliche Problem!
    Ich fürchte, du wirst dich etwas präziser ausdrücken müssen, denn wir haben einen ganzen Haufen davon: Ich muss bald sterben, du bist ein Geist …«
    »Nein«, unterbrach Meg ihn. »Ich meine das Problem mit Ihrer Liste.«
    »Was ist damit?«
    »Na ja, ich soll Ihnen helfen, um meine Aura blau zu kriegen.«
    »Ja. Und weiter?«
    »Aber alles, was wir tun, ist nicht so ganz legal, also …« Lowrie nickte. »Verstehe. Die Taten stellen deine guten Vorsätze auf den Kopf.«
    »Genau. Außerdem wird meine Zeit allmählich knapp, und wenn Sie dauernd Matratzenhorchdienst einlegen …«
    »Wir alten Knacker brauchen nun mal unseren Schlaf.«
    »Ich weiß. Aber ich könnte ja in Sie hineinschlüpfen, während Sie schlafen.«
    »Dann würdest du nur noch mehr Energie verbrauchen. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.« Lowrie fischte die zerknüllte Wunschliste aus seiner Jacke, die er zum Trocknen über die Heizung gehängt hatte. »Unter diesen Umständen wird dir Nummer drei gar nicht gefallen.«
    »Dann mal raus damit. Was ist es?«
    Lowrie holte tief Luft. »Es ist … äh …« Er begann, seine Taschen nach der Brille abzutasten.
    »Hören Sie auf mit dem Theater, Lowrie. Sie haben die Liste eigenhändig geschrieben. Erzählen Sie mir nicht, Sie könnten sich plötzlich nicht mehr erinnern.«
    Lowrie schnippte mit den Fingern. »Ah! Jetzt fällt es mir wieder ein. Nummer drei auf Lowrie McCalls Wunschliste …«
    »Nun?«
    »Nummer drei lautet: Ball das Leder gerben.«
    Meg sah ihn verständnislos an. »Was ist das denn für ein komischer Wunsch? Lassen Sie mich raten: Sie haben einem ihrer Freunde den Ball kaputtgemacht, und nun wollen Sie ihm nach all den Jahren einen neuen schenken und ihm dann weinend in die Arme fallen?«
    »Falsch«, sagte Lowrie mit ernstem Blick. »Es gibt da einen Mann. Einen hinterhältigen Schweinehund namens Brendan Ball. Und dem möchte ich den Schädel einschlagen.«
    »Sind Sie verrückt? Dann können Sie mich gleich in die Hölle schicken!« Meg war stocksauer. Gerade erst hatte sie ihm ihre Theorie über gute Vorsätze und schlechte Taten dargelegt, und jetzt wollte der alte Spinner, dass sie jemanden vermöbelte. Damit wäre die Sache für sie garantiert gelaufen. Ein Schlag, und ihre Aura würde schneller rot als ein Hummer im Kochtopf.
    »Keine Sorge. Der letzte Punkt ist vollkommen legal und moralisch einwandfrei.«
    Doch Meg ließ sich nicht besänftigen. »Der letzte Punkt! Bis dahin komme ich gar nicht mehr. Sobald Ihre Faust das Kinn von diesem Kerl berührt, verschwinde ich im roten Loch! Mit einer Mistgabel im Hintern!«
    »Hör zu, wenn sie dich hergeschickt haben, um mir zu helfen, dann geht das

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