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Meg Finn und die Liste der vier Wünsche

Meg Finn und die Liste der vier Wünsche

Titel: Meg Finn und die Liste der vier Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Große Chef. Auch der geringste Spatz auf seinem Ast, und so weiter.
    Und da Beelzebub nun mal ein Dämon war, sagte Petrus sich, hatte er bestimmt jemanden entsandt, um sich der Seele des irischen Mädchens zu bemächtigen. In diesem Fall war es sogar seine heilige Pflicht, jemanden zur Kontrolle in den Tunnel zu schicken. Nur um nachzusehen, was los war.
    Das war natürlich ein ziemlich fadenscheiniges Argument. Aber nach zweitausend Jahren wurde es Petrus auf seinem Marmorsessel ein wenig langweilig.
    Die Klippen von Moher waren ein atemberaubender Anblick, selbst für jemanden, der bereits durch den Tunnel gereist war. Haushoch ragten sie aus dem Meer auf, gewaltige Massen von grauem Fels, die hufeisenförmig aus dem rauesten Teil der irischen Küste hervorstanden. Man konnte sich ohne weiteres vorstellen, dass die Klippen die Bissspuren eines riesigen prähistorischen Seeungeheuers waren.
    Der Wind zerrte an Lowries Sakko und drückte dem alten Mann von hinten gegen die wackeligen Kniekehlen. Regen lief ihm in die Augen und ließ den Rand der Klippen verschwimmen. »Komm schon!«, rief er über das Tosen der Wellen hinweg. »Bevor ich den Mut verliere!«
    Ein Stück vor ihm stand ein runder Turm auf der Klippenspitze. Der perfekte Aussichtspunkt.
    »Ich nehme an, es muss von da oben sein?«
    Lowrie nickte. »Zweiundzwanzigste Strophe. Von ganz oben.«
    Mit finsterer Miene schlüpfte Meg ein letztes Mal in Lowries Körper. Es war anstrengend. Verdammt anstrengend. Als müsste sie sich durch eine Wand zähen Schlamms kämpfen.
    »Bist du drin?«, fragte Lowrie.
    Die Frage verhieß nichts Gutes. Normalerweise hätte er sie sofort gespürt, ihre Jugend und Energie. Doch mittlerweile war ihre Kraft kaum noch stärker als seine eigene.
    Meg bewegte die Finger des alten Mannes. »Ja, ich bin drin. Mit Ach und Krach. Aber Ausruhen ist nicht. Für den Anstieg müssen wir beide ran.«
    Sie drehten sich in den Wind und stemmten sich mit Lowries gesamtem Gewicht dagegen. Der alte Witwer wog natürlich kaum mehr als ein Sack Federn und eignete sich eher als Drachen denn als Briefbeschwerer. Man konnte förmlich das spöttische Kichern des Windes hören.
    Doch sie kämpften sich voran, zunächst gebückt, dann auf allen vieren. Meg öffnete Lowries Mund, um sich zu beschweren, doch eine Windbö nutzte sofort die Gelegenheit und drückte ihm eine Portion komprimierte Luft in die Kehle, angereichert mit ein paar Blättern. Von da an ließ Meg den Mund lieber zu.
    Francos Körper war nur noch eine Hülle. Belch sog den Saft so schnell aus ihm heraus, wie seine Großhirnrinde ihn aufnehmen konnte.
    »Lecker, das Zeug«, schmatzte er, die Ektolippen mit orangefarbenem Schleim beschmiert.
    »Du solltest dich ein bisschen bremsen«, bemerkte Elph, der mühelos neben der Shadow durch die Luft schwebte. »Heb dir noch was von der Lebenskraft für den Angriff auf. Wir werden einigen Wirbel veranstalten müssen, wenn wir das Zielgebiet erreichen.«
    »Vielleicht sollte ich stattdessen lieber dich ausschalten. Das spart Energie.«
    Elph lachte. »Mich ausschalten? Und den Auftrag allein übernehmen? Das wäre ungefähr so, als wollte ein Pavian einen Videorekorder programmieren.«
    Belch verschwendete keine Zeit darauf, sich über die beleidigende Bemerkung zu ärgern. Dazu reichte die Energie nicht mehr. Francos Säfte waren fast erschöpft. Sie kamen nur noch stoßweise, nicht mehr in einem gleichmäßigen Fluss. Es war wie früher, wenn er mit dem Strohhalm den letzten Tropfen Cola aus der Dose geschnorchelt hatte. Dieser Showdown würde verdammt hart werden.
    Meg blickte auf, um zu sehen, wie sie vorankamen. »Das darf nicht wahr sein«, stöhnte sie. »Wir sind noch weiter weg als vorher!«
    Sie wusste, dass es nicht stimmte, dass es ihr nur so vorkam, und dennoch fühlte sie sich entmutigt. Der Regen prasselte auf sie nieder. Tropfen, so groß wie Kuhaugen, klatschten Lowrie auf den kahlen Schädel. Sein Herz schlug wie ein Dampfhammer, und seine Glieder wurden aufgrund der unzureichenden Blutversorgung immer schwächer. Meg goss ihre ganze Kraft in ihn, jeden Tropfen, den sie hatte. Aber es würde nicht reichen. Es war einfach zu weit.
    »Kommen Sie, Lowrie!«, gab sie ihm zu verstehen. »Tun Sie’s hier, Himmel noch mal! Das ist doch nicht so wichtig. Nicht wie bei Sissy. Spucken Sie einfach, und dann ab nach Hause.«
    Tief in seinem Innern rang Lowrie mit sich. Er war dabei, das, was von dem Mädchen übrig war, umzubringen,

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