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Meg Finn und die Liste der vier Wünsche

Meg Finn und die Liste der vier Wünsche

Titel: Meg Finn und die Liste der vier Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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hineinschleichen?«
    Flit rang die knochigen Finger. Er durfte nicht lügen. Petrus würde die Unwahrheit aus jeder Pore seines blauen Körpers riechen. »Ja«, rief er gequält aus. »Flit hineinschleichen. Schleichedischleich. Wahr. Böse, aber wahr.«
    Petrus’ Gesicht war wie aus Stein. Ein Pokerface. »Hmm«, sagte er und streckte die Hand nach dem Vorhöllen-Knopf aus. »Ich weiß nicht. Es steht auf der Kippe. Gut, du hast die Wahrheit gesagt, aber die Wahrheit war böse. Wenn du wenigstens ein Mal etwas getan hättest, um jemandem zu helfen. Irgendwas Selbstloses.«
    Flit durchforstete sein wirres Hirn. Wie hätte er seit seinem letzten Bewährungsgespräch jemandem helfen sollen? Er war im Tunnel gewesen. Und da blieb keiner je lange genug, als dass er ihm helfen könnte.
    Flit sog hörbar die Luft ein. Bis auf … »Großer Apostel«, stieß er aus. »Nicht Knopf drücken, Hebel ziehen. Flit helfen. Flit helfen Mädchen.«
    Etwas im Tonfall des Tunnelwurms ließ Petrus innehalten. »Flit helfen welchem Mädchen?«
    Das Coupé sauste Richtung Westen über die Landstraßen. Außerhalb der stromlinienförmigen Karosserie braute sich ein Sturm zusammen. Die Natur presste Regen aus schweren Wolken und peitschte Blitze über den Himmel. Richtig melodramatisch.
    Die Insassen des Autos sagten nicht viel. Das Ende war nah, so oder so. Das wussten sie beide. Die Frage war nur, wer von ihnen zuerst durch den Tunnel gehen würde. Und ob es an der Abzweigung nach oben oder nach unten heißen würde …
    Lowries Herz tat seine letzten Schläge. Er konnte spüren, wie das Organ nachließ. Jeder Blutstoß war ein Kampf. Die Tabletten halfen nicht mehr. Jeder Atemzug konnte sein letzter sein. Irgendwie schmerzte es ihn jetzt mehr. Jetzt, wo er sich wieder gefunden hatte. Er hatte mehr zu verlieren.
    Meg hatte das Gefühl, sie sollte eigentlich an einem anderen Ort sein. An einem blauen Ort. Das Pulsieren des Tunnels vibrierte in ihren Adern. Ihr blieben nur noch wenige Stunden. Vielleicht Minuten.
    Sie mussten quer durch Irland fahren, um zu den Klippen von Moher zu gelangen. Auch wenn jeder Amerikaner ihnen gesagt hätte, die Entfernung sei so gering, dass man hinüberspucken könnte, kam ihnen die Fahrt endlos vor. Vor allem, weil das Bedauern der beiden Seelen den Wagen erfüllte wie ein melancholischer Nebel.
    Endlich, drei Stunden und zahllose Bilderbuchstädtchen später, erreichten sie ihr Ziel. Die Klippen von Moher. Geschlossen. Stand zumindest auf dem Schild.
    »Geschlossen?«, spottete Meg. »Wie kann man Klippen schließen?«
    Lowrie wies auf eine Kette vor der Einfahrt zum Parkplatz.
    »Einfach so.«
    Eigentlich war es nur vernünftig. Aus dem Nieseln war ein prasselnder Regen geworden, und ein heimtückischer Wind erschütterte den Wagen bis ins Fahrwerk. Schwere, dunkle Wolken drohten mit Blitzen. Positive und negative Energie luden sich für den großen Knall auf.
    »Hmm«, murmelte Lowrie.
    Dort auf den Klippen konnte ein plötzlicher Windstoß einen Menschen in den Abgrund fegen. Ganz zu schweigen davon, dass man da oben auf dem Plateau der ideale Blitzableiter war.
    Meg las die Gefühle, die über Lowries Kopf herumwirbelten. »Sie haben Recht«, sagte sie. »Wir sollten aufgeben.«
    Lowrie drückte mit der Schulter die Tür auf. »Nichts da. Heute wird nicht aufgegeben.«
    Und schon stand er draußen im Sturm.
    Der heilige Petrus bemühte sich, nicht daran zu denken. Konzentrier dich auf etwas anderes, befahl er sich. Auf deinen Schreibtisch oder die exotischen Vögel oder das Schimmern des Tunnels. Oder auf eins von den anderen Dingen, die du seit zweitausend Jahren anstarrst.
    Es war verboten, strikt verboten, sich einzumischen. Ach, wie wäre das himmlisch, Bub eine Seele direkt unter den Fängen wegzuschnappen. Gut, sein dämonisches Gegenüber hatte angedeutet, dass er in dem Fall entlassen würde, aber den Sturm würde er schon überstehen. Und wenn das Mädchen ein Bewährungsgespräch im Himmel verdient hatte, dann sollte sie es bekommen.
    Doch es war sinnlos, auch nur daran zu denken. Ein Eingreifen kam überhaupt nicht in Frage. Jedes Mal, wenn Geister sich einmischten, kam ein furchtbares Chaos dabei heraus. Engel und Sterbliche waren wie Öl und Wasser. Sie vertrugen sich einfach nicht.
    Etwas anderes wäre es, wenn Bub einen Seelenfänger losgeschickt hätte. Dann würde er, Petrus, nur für den gerechten Ausgleich sorgen. Jeder hatte eine Chance auf Erlösung verdient. Das fand sogar der

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