Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5
passieren zu lassen.«
Seine Worte rissen sie aus einer Art Trancezustand, daher wusste er schon, was sie sagen würde, bevor sie den Mund öffnete. »Ich habe es bereits versucht, Captain. Aber das Wesen weiß, dass wir beabsichtigen, die Borg zu zerstören, wenn wir können. Es wird nicht zulassen, dass wir uns gegenseitig verletzen.«
»Sie müssen ihm klar machen, wie viele andere Leben zum Tode verurteilt sind, wenn es uns aufhält.«
»Ich habe es versucht! Captain, ich habe es seit Tagen versucht. Ich kann es einfach nicht davon überzeugen, beiseite zu treten und die Borg sterben zu lassen. Ich weiß nicht, was ich noch tun soll.« Sie blickte ihn flehend an, bat ihn wortlos um Vergebung dafür, dass sie ihn enttäuscht hatte.
Aber er war noch nicht bereit, aufzugeben. »Vielleicht gibt es etwas anderes, das Sie tun können, T’Ryssa.« Ihre Augen weiteten sich, als er ihren Vornamen aussprach. »Sie können mir helfen, direkt mit der Clusterentität Kontakt aufzunehmen. Persönlich mit ihr zu sprechen.«
Sie schüttelte den Kopf und zog sich zurück. »Nein. Nein, Sie verstehen es nicht, ich beherrsche keine Gedankenverschmelzung. Ich habe es nie gelernt.«
»Lieutenant.« Sein strenger Tonfall ließ sie innehalten. »Sie haben diese Fähigkeit in sich. Sie ist nicht verkümmert, sondern nur nicht ausgebildet. Sie liegt allen Vulkaniern im Blut.«
»Aber ich bin kein ...«
»Doch, das sind Sie. Was auch immer Sie sonst sein mögen, Ihre vulkanische Seite ist ebenfalls ein Teil von Ihnen. Und wir brauchen sie jetzt, T’Ryssa. Ich brauche sie. Ihre Freunde an Bord dieses Schiffes, Ihre Freunde an Bord der
Rhea
– für uns alle ist es lebenswichtig, dass Sie jetzt für uns eine Vulkanierin sind.«
Die Erinnerung an ihre Verpflichtungen sorgte dafür, dass sie weitere Widerworte unterdrückte und sich aufrichtete. Doch sie schien noch immer von Zweifel erfüllt. »Was, wenn ich es nicht schaffe? Ich weiß nicht einmal, wo ich anfangen soll, Sir.«
»Sie stehen schon seit mehr als einer Woche mit der Entität in Kontakt.«
»Aber das ist das Wesen, nicht ich.«
»Nein. Sie beide sind es. Sie können mich auf die gleiche Weise erreichen, wie Sie das Wesen erreichen.«
»Sind Sie sich sicher, Sir?«
Er schenkte ihr ein väterliches Lächeln. »Ich habe ... einige Erfahrung mit Verschmelzungen.« Tatsächlich war seine Gedankenverschmelzung mit Botschafter Sarek selbst für einen solch persönlichen Vorgang außergewöhnlich intim und lang andauernd gewesen. In gewisser Weise befand sich ein Teil von Sareknoch immer in ihm, und diesen Teil zog er nun heran, um sich von ihm führen zu lassen. »Ich werde Ihnen helfen.«
Sie holte einmal zitternd Atem und nickte dann. »Ich werde es vers... ich werde es tun, Sir.«
»Sie haben die Brücke, Mister Worf«, sagte er, als er T’Ryssa in seinen Bereitschaftsraum geleitete.
Es war nicht leicht, eine Gedankenverschmelzung herbeizuführen, wenn nur einer der beiden Partner die telepathischen Fähigkeiten besaß und der andere wusste, was getan werden musste. Doch Picard half T’Ryssa so gut er konnte. Er erklärte ihr, wie sie ihre Hände platzieren musste, um Kontakt zu den primären Nervenknoten in seinem Kopf herzustellen, und leitete sie an, sich zu entspannen und ihren Geist zu öffnen. Die mentalen Vorbereitungen für eine Verschmelzung unterschieden sich nicht allzu sehr von den Meditationstechniken, die T’Ryssa bereits von Choudhury gelernt hatte, daher fielen sie ihr leichter als befürchtet. Picard hatte in Erwägung gezogen, Lieutenant Taurik zu rufen, um ihr durch die Prozedur zu helfen, nachdem ihr erster Versuch fehlgeschlagen war, aber er spürte, dass es wichtig war, sie selbst einen Weg finden zu lassen. Und es dauerte auch nicht lange, bis er ihre Präsenz in seinem Geist verspürte, eine helle Flamme, die viel heißer brannte, als es gut für sie war. Er verspürte ihre Überraschung, als sie seine Gedanken vernahm, und der Schock drohte, die zarte Verbindung wieder zu zerreißen.
Ganz ruhig
, dachte er in ihre Richtung.
Es soll so sein. Lassen Sie es einfach geschehen
.
Sie zwang sich dazu, die Verbindung zu akzeptieren und zu festigen, aber er spürte nach wie vor ihre Abneigung.
Ich fühle mich missbraucht. Nichts für ungut, Sir... das ist nur so falsch
. Doch er vernahm den anderen Gedanken, der darunter mitschwang.
So vulkanisch
.
Bei dem Gedanken tauchte ein Bild auf, eine schattenhafte vulkanische Gestalt, die über ihm/ihr
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