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Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Titel: Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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Sie«, sagte sie, nahm die Kanne und goss ihm eine Tasse ein. »Vor zehn Jahren«, erklärte sie ihm derweil, »servierten Sie mir bularianische Kanapees, Wasserkresse-Sandwiches und Tee als Friedensangebot, um dafür zu sorgen, dass ich mich in Zeiten wohl fühlte, in denen die Beziehungen zwischen uns beiden alles andere als einfach waren. Ich habe mich dieser Geste stets mit Freude erinnert. Doch ich fürchte, dass die jüngsten Ereignisse diese Spannungen zwischen uns wieder haben aufleben lassen, und ich habe daher entschieden, dass es an der Zeit ist, etwas dagegen zu tun.«
    Sie seufzte und führte ihn zu der Couch, die an der Wand ihres Zimmers stand. Dort setzten sich beide, und Nechayev fuhr fort: »Zweimal in den letzten fünf Monaten, Captain, wurde die Sternenflotte von den Borg angegriffen. Zweimal haben Sie eine Strategie vorgeschlagen, die sich als die richtige erwies, um diese Bedrohung zu bekämpfen. Und zweimal hat das Sternenflottenoberkommando Sie nicht erhört, Ihnen stattdessen restriktive Befehle auferlegt und anschließend versucht, Sie dafür zu bestrafen, dass Sie selbige missachtet und vielmehr trotzdem das Richtige getan haben.« Sie schüttelte den Kopf, und Picard sah, dass sich in den letzten Monaten einige neue graue Strähnen in ihr hellblondes Haar eingeschlichen hatten. »Wir haben uns selbst vergessen lassen, was wir früher, als wir selbst noch Captains waren, intuitiv wussten: dass ein Kommandant vor Ort für gewöhnlich besser dazu geeignet ist, eine Situation einzuschätzen, als die Schreibtischtäter zu Hause. Offen gestanden, Captain, hatten wir Angst. Es sind harte Jahre für die Föderation gewesen. Zum ersten Mal seit Generationen stand gleich mehrfach das nackte Überleben unserer Zivilisation auf dem Spiel, bedroht durch das Dominion und durch das Kollektiv. Und gerade als wir dachten, die Dinge hätten sich endlich beruhigt, griffen die Borg erneut an. Sie drängten uns dadurch in die Ecke, ließen uns defensiv werden. Und unsere Furcht machte es schwer für uns, einander zu trauen. Sie hielt uns davon ab, aufeinander zu hören. Zu einem Zeitpunkt, da wir geeint einem gemeinsamen Feind hätten gegenübertreten sollen, haben wir durch Streitereien über Zuständigkeiten und die Befehlskette unsere eigene Existenz aufs Spiel gesetzt. Ich schäme mich dafür, dass ich daran Teil hatte, und ich möchte mich entschuldigen.«
    Ihre Worte bewegten Picard aufrichtig, und daher antwortete er nicht minder offen: »Danke, Admiral. Aber der Fehler liegt ebenso bei mir. Ich bin mir sicher, ich hätte einen besseren Weg finden können, mit den Ereignissen umzugehen, ohne deswegen gleich eigenmächtig handeln zu müssen. Das ist mir in den letzten Jahren leider zu sehr zur Gewohnheit geworden.«
    Um ehrlich zu sein, sprachen Nechayevs Worte eine Sorge in Picard an, die er nach dem Borg-Angriff auf die Erde auch in Bezug auf seine eigene Mannschaft verspürte. Die Dinge hatten sich im Laufe der Krise derart zugespitzt, dass sie seine Mannschaft in zwei Lager gespalten hatten, wobei sein neuer zweiter Offizier, der Sicherheitschef und der Counselor praktisch eine Meuterei angezettelt hatten, um den Befehlen der Sternenflotte Folge leisten zu können. Picard war bereit, ihnen zu vergeben, denn ihm war klar, dass alle Beteiligten nur versucht hatten, das zu tun, was sie für richtig hielten – und vielleicht waren auch sie alle, wie Nechayev es gesagt hatte, zu verängstigt gewesen, um klar denken zu können. Doch Counselor T’Lana hatte nach dem Zwischenfall das Schiff verlassen, und Lieutenant Leybenzons Beziehung zu der Besatzung, für dessen Sicherheit er zuständig war, konnte bestenfalls als heikel bezeichnet werden. Die Ereignisse hatten Picard dazu bewogen, seine eigenen Handlungen genau zu überdenken und nach Wegen zu suchen, den Zusammenhalt innerhalb seiner neuen Besatzung zu verbessern. Sein einstiger Führungsstab war über die Jahre zu einem unglaublich eingespielten Team zusammengewachsen, doch bei all den Personalverlusten, Transfers und den Spannungen der letzten Monate fragte er sich gelegentlich, ob sich diese Magie jemals wieder einstellen würde.
    »Ich bin froh, Sie das sagen zu hören, Captain«, meinte Nechayev.
    »Es muss uns gelingen, über die Ängste hinwegzukommen, die uns isoliert haben, die Hand auszustrecken und einander zu vertrauen, wenn wir die Föderation bewahren wollen.«
    Picard runzelte die Stirn. »Admiral, da Sie die
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