Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5
Langstreckenscans von NGC 6281 zu verbessern, und sie hat, basierend auf den Berichten der
Rhea
, einige Theorien entwickelt, wie es uns gelingen könnte, die Maschinen so einzustellen, dass sie imstande sind, die Subraumstörungen innerhalb des Sternhaufens zu kompensieren.« Er schnitt eine Grimasse. »Wir werden jedes bisschen Extrageschwindigkeit brauchen, das wir kriegen können. Wir bewegen uns schon mit maximaler Reisegeschwindigkeit, und trotzdem fühlt es sich an, als würden wir durchs All schleichen.«
Beverly schenkte ihm einen mitfühlenden Blick. »Eilen und warten – buchstäblich. So ist das Leben eines Offiziers, Jean-Luc.«
»Ich weiß. Es gibt nichts, was wir tun können, bis wir dort sind, also hat es keinen Sinn, Energie damit zu verschwenden, dass man sich Gedanken darüber macht.«
»Genau.«
»Dennoch ... ich mache mir Gedanken.«
Sie legte ihre Hand auf die seine. »Und ich auch.«
Er lächelte und nickte ihr dankbar zu. Beverly nahm einen weiteren Bissen und wechselte das Thema. »Wie läuft es mit Trys Chen?«
Picard sank auf seinen Sitz zurück. »Nun ja. Ich musste immerhin noch keinen Tadel in ihre Akte schreiben.«
»Noch?«
Er seufzte. »Ich glaube, dass sie sich wirklich Mühe gibt. Aber Disziplin fällt ihr unheimlich schwer. Und sie liebt es, den Klassenclown zu geben. Ständig unterbricht sie einen mit irgendwelchen Witzen oder unterhält sich mit Brückenoffizieren, wenn nicht nur diese, sondern auch sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren sollten.«
Beverly neigte ihren Kopf. »Ich glaube mich an einen gewissen Ersten Offizier der
Enterprise
zu erinnern, der ebenfalls für seinen Sinn für Humor und sein geselliges Verhalten bekannt war.«
»Ja, aber Will wusste, dass alles seinen angemessenen Zeitpunkt hat.« Seine Züge wurden weicher. »Dennoch hat Lieutenant Chen Anzeichen der Besserung gezeigt. Ihre Präsentation heute, während der sie uns Hypothesen über die Kreaturen vortrug, denen sie in dem Sternhaufen begegnete, war sehr gut. Zugegeben, da sie nur ihre Erinnerung als Quelle hatte, waren es wenig mehr als Vermutungen, aber sie präsentierte sie mit minimalen Abschweifungen und bot einige einfallsreiche Anregungen.«
Beverly lächelte.
»Was ist?«, fragte Picard.
»Der Ausdruck auf deinem Gesicht gerade eben«, sagte sie. »Er erinnerte mich an Jack, wenn er darüber sprach, dass Wesley seinen ersten vollständigen Satz gesagt oder seine erste Gleichung gelöst hatte.«
Picard verstummte und blickte zur Seite. Beverly spürte, wie seine Schilde zwischen ihnen hochgingen. Sie hatte vorher nicht über ihre Worte nachgedacht, doch sie bereute nicht, das Thema angeschnitten zu haben. »Jean-Luc, warum willst du nicht einfach darüber sprechen?«
»Über was?«
»Über das, von dem wir beide wissen, dass du im Begriff warst, es zur Sprache zu bringen, als uns diese Borg-Sache unterbrach. Darüber, eine Familie zu gründen.« Er blickte sie nur schweigend an, und ihr Tonfall wurde flehender. »Wir müssen uns doch nicht sofort zu irgendetwas entschließen, Jean-Luc. Aber können wir nicht wenigstens eine offene, erwachsene Diskussion über die Möglichkeit führen?«
Picard gab einen schweren Seufzer von sich. Wie es seine Art war, dachte er erst eine Weile nach, bevor er sprach. »Du weißt, was ich für dich empfinde, Beverly.« Sie nickte. »Du weißt, wie ich über das ... Erbe der Picards denke. Und du weißt, wie sehr ich dir für die Möglichkeit danke, die du mir geschenkt hast: die Art von Freude zu erfahren, die erfahren zu dürfen ich vor langer Zeit die Hoffnung verloren hatte. Ein Ehemann und ein Vater zu sein. Aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt. Nicht, während eine unmittelbare Bedrohung durch die Borg besteht. Nicht, während es mir obliegt, mit dieser Bedrohung fertig zu werden. Ich kann mir die Ablenkung nicht leisten. Nicht, bis die Krise vorüber ist.«
»Jean-Luc, es wird immer Krisen und Bedrohungen dort draußen geben. Das ist kein Grund, davor zurückzuschrecken, neues Leben in die Welt zu setzen. Genau das ist es, was Leben ausmacht. Es erschafft neues Leben, ungeachtet allen Todes. Wäre dem nicht so, würde der Tod gewinnen.«
»Die Borg sind keine gewöhnliche Gefahr, Beverly! Sie sind eine völlig andere Größenordnung von Gefahr. Ganz gleich, was wir in dem Glauben, sie zu besiegen, auch tun; sie kommen zurück. Wir dürfen in unserer Wachsamkeit nicht nachlassen, nicht einmal für einen Augenblick, bis wir sie ein
Weitere Kostenlose Bücher