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Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Titel: Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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Sie kann nicht einfach mitten in einer Krise davon spazieren!«
    Die Borg-Drohne schüttelte den Kopf und seufzte. »Das sieht ihr mal wieder ähnlich.«
    »Wem erzählen Sie das?«, sagte ihre Mutter von der wissenschaftlichen Station aus. »Sie rennt immer weg, wenn die Dinge unangenehm werden.« Die Drohne bemerkte Antigone und näherte sich ihr. »Sie scheut jede Disziplin. Sie lässt Möglichkeiten einer Beförderung ungenutzt verstreichen, weil sie sich ihren eigenen Schwächen nicht zu stellen vermag. Sie flüchtet davor, der Offizier zu sein, der sie sein könnte.«
    »Sei
still
!«, schrie Trys, zur gleichen Zeit wütend auf ihre Mutter und panikerfüllt, als der Borg seinen Arm nach ihr hob. »Computer. Programm beenden!«
    Doch statt ihrer verblasste sie und verschwand vom Holodeck. Sie konnte nicht genau bestimmen, wo sie sich nun befand, doch sie musste zusehen, wie sich die Szene fortsetzte. Die Schauspieler waren in ihr, spielten ihre Rollen. Sie konnte sie von allen Seiten gleichzeitig sehen, und sie waren ein Teil von ihr. Sie erschuf sie alle und kontrollierte ihre Schicksale. Also warum konnte sie diese Szene nicht beeinflussen? Sie faltete einen Origami-Drachen und ließ ihn auf die Borg-Puppe los, aber es war zu spät, um sie davon abzuhalten, die Puppe ihrer Mutter mit Nanosonden zu infizieren. »Wann wird sie endlich lernen, dass diese Art von Widerstand zwecklos ist?«, fragte Antigone Chen, als metallene Implantate durch ihre Schaumgummihaut brachen.
    Trys fuhr hoch, und die Laken fielen von ihrem Körper ab. Neben ihr setzte sich Rennan Konya auf und legte ihr eine Hand auf die bloße Schulter. »Wieder ein Albtraum?«, fragte er.
    Sie blickte in seine großen, dunklen Betazoidenaugen und wollte ihn an sich drücken, doch im nächsten Moment wurde dieser Impuls bereits durch Verlegenheit und Verärgerung verdrängt. Es hatte zweifellos seine guten Seiten, einen betazoidischen Geliebten zu haben, jemanden, der nicht nur jede ihrer Stimmungen und Wünsche zu spüren vermochte, sondern darüber hinaus mehr über ihre eigenen körperlichen Reaktionen und wie man sie verstärken konnte wusste als sie selbst. Aber manchmal, vor allem, wenn sie ihre Albträume aus dem Schlaf rissen, während sie das Bett teilten, empfand sie seine unglaubliche Empfindsamkeit und sein Mitgefühl als erstickend. Sie fühlte sich noch nicht bereit, ihn so nah an sich heranzulassen, wie er es wollte.
    Also zuckte sie bloß mit den Schultern und sagte mit erzwungenem Grinsen: »Ja, keine große Sache. Zumindest gab es diesmal ein bisschen Abwechslung. Sie waren alle Puppen!«
    Rennan musterte sie. »Borg-Puppen?«, fragte er und schmunzelte.
    »Ja, und Noh-Engel. Und es war alles auf einem Holodeck oder einer Bühne oder so ...«
    »Hm. Vielleicht ist es die Art, wie dein Geist versucht, damit umzugehen und Abstand von den Ereignissen zu gewinnen.«
    »Tja, nur war das ziemlich seltsam. Ich war ... sie waren in mir. Ein Teil von mir. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll.« Sie senkte den Kopf, blickte in ihr Inneres. »Ich war ... nicht ich. Ich war für einen kurzen Moment ein Drache ... aber dann war ich ... überall. Größer, als ich es mir überhaupt vorstellen kann.«
    »Abgesehen davon, dass du es dir vorgestellt hast. Du hast es geträumt.«
    »Nun ja, es fühlte sich nicht nach mir an«, sagte sie und drehte ihr Gesicht wieder dem seinen zu.
    Und schrie auf, denn ein Drache schaute ihm über die Schulter.
    Sie sprang zurück und fiel aus dem Bett, wobei sie die Laken mit sich zog und schmerzhaft auf dem Hinterteil landete. Während sie sich aufrappelte und die Laken um ihren nackten Körper wickelte, rollte Rennan deutlich gewandter aus dem Bett und rief. »Licht!« Die Raumlampen zeigten, dass es sich um keine optische Täuschung handelte: Eine mächtige, grauweiße Kreatur mit einem konturlosen, keilförmigen Kopf und weiten, durchscheinenden Schwingen füllte einen Großteil ihres Quartiers.
    »Konya an Sicherheit! Eindringlingsalarm in Lieutenant Chens Quartier!«
    Trys dachte an ihren Phaser, der aufgeräumt in seinem Schubfach lag, aber sie war zu langsam. Rennan bewegte sich schneller. Zweifellos hatte er gespürt, wie sich ihre Muskeln in Richtung des Schubfachs angespannt hatten, als der Gedanke in ihrem Kopf aufgeblitzt war, und er erreichte es einen guten Herzschlag vor ihr.
    Doch während sie die Kreatur betrachtete, wurde ihr klar, dass diese keinerlei aggressive Bewegungen machte, sondern

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