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Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Titel: Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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zu bleiben. »Zwei, bitte«, sagte Beverly und legte zwei Karten ab. Sie wirkte nervös, vorsichtig. War ihre Hand so gut? Dabei schien es doch, als würde ihre Aufmerksamkeit gar nicht wirklich den Karten gelten.
    »Vicenzo versuchte ihren Replikatorzugriff zu beschränken«, fuhr Kadohata fort, »in der Hoffnung, das Problem im Keim zu ersticken. Zwei für mich, meine Liebe, danke.« Sie blickte auf ihre neuen Karten. »Doch Aoki wurde einfach nur erfindungsreich. Wann immer sie jetzt mit ihren Freunden spielt, zieht sie ständig einen Pullover oder ein Handtuch über den Kopf und sagt: ‚Tut so, als wäre das mein Haar.‘ Derselbe Satz, jedes Mal. ‚Tut so, als wäre das mein Haar.‘«
    »Mister Worf, Sie sind dran mit Karten ziehen«, sagte Choudhury.
    »Ich bin mir dessen bewusst. Ich brauche keine.«
    Worf wirkte zufrieden, aber seine Zeit als Botschafter hatte seine Fähigkeit zu bluffen verbessert. Choudhury blieb undurchschaubar. Geordi war raus, Beverly schien geistesabwesend und Kadohata tippte mit ihrem rechten Zeigefinger gegen ihr Kinn, eine nervöse Angewohnheit. Lag es an ihren Karten oder an ihren Familienproblemen? Normalerweise war sie eine zu gute Spielerin, um sich so offensichtlich zu verraten.
    Nun ja, er war bis hierhin gekommen. »Drei«, sagte er. Die neuen Karten machten seine Hoffnung auf einen Straight Flush zunichte. Alles, was er hatte, war ein Paar Neuner. Beverly musste mindestens zwei Buben gehabt haben, um zu eröffnen, also blieb ihm nichts anderes, als auszusteigen, wenn er das nächste Mal an der Reihe war.
    »Das klingt nicht so schlimm«, sagte Beverly, während sich Choudhury selbst zwei neue Karten gab.
    »Vielleicht«, erwiderte Kadohata. »Doch ich fürchte, dass sie sich wegen ihres Aussehens unsicher fühlt. Und dabei ist sie so hübsch.«
    »Vermutlich fühlt sie sich vernachlässigt«, merkte Worf an. »Sie ist eifersüchtig, weil ihre Geschwister so viel Aufmerksamkeit erhalten, und versucht deshalb, aufzufallen.«
    »Seit wann bist du ein Experte für Kinderpsychologie?«, fragte Geordi.
    »Mein Bruder Nikolai war auch eifersüchtig, als die Rozhenkos mich adoptierten. Wir haben oft ... im Wettstreit gelegen.«
    »Ach wirklich?«, fragte Choudhury.
    Worf blickte finster drein. »Das ist eine Geschichte für einen anderen Zeitpunkt. Es geht hier um Commander Kadohata.«
    Beverly verdoppelte ihren Einsatz auf sechs Chips. »Ich glaube nicht, dass du dir Sorgen machen musst, Miranda. Von all den Dingen, die wir an unserem Äußeren gerne ändern können würden, ist Haar noch das Gewöhnlichste. Ich kann mich nicht einmal mehr daran erinnern, wie viele Farbtöne und Stile ich im Laufe der Jahre durchprobiert habe.« Picard hob eine Augenbraue. Er konnte sich noch an jeden einzelnen erinnern.
    »Vielleicht. Ich wünschte bloß, ich wäre dort, um ihr zu sagen, wie stolz ich auf sie bin und dass sie keinen Grund hat, an sich selbst zu zweifeln.« Miranda seufzte. »Ich steige aus.«
    Worf ging mit, und Picard stieg ebenfalls aus. Beverly fuhr fort: »Nun, wenn du mich fragst, ist ein bisschen Unsicherheit eine gute Sache. Besser jedenfalls als die Alternative. Als Wesley klein war, war er immer furchtbar unleidig, weil die anderen Kinder nicht mit ihm mithalten konnten. Er wollte einfach nicht glauben, dass sie nicht imstande sein könnten, auf seinem Niveau zu agieren. Einmal, als er vier war, erzählte ihm eine Nachbarin gleichen Alters, dass sie nicht lesen könne. Er bezeichnete sie als eine Lügnerin. Er konnte bereits lesen, als er gerade erst laufen gelernt hatte – er war buchstäblich nicht in der Lage, sich an eine Zeit zu erinnern, in der ihm das Lesen noch nicht möglich gewesen war. Er ging einfach davon aus, dass es eine Fähigkeit sei, mit der jeder geboren wurde.«
    »Was hast du getan?«
    Beverly seufzte. »Das war eine schwierige Sache. Ich musste ihm helfen, zu verstehen, dass er etwas Besonderes ist, ohne seiner Tendenz zur Arroganz auch noch Vorschub zu leisten. Ich versuchte, ihm zu erklären, dass sich jeder in seiner eigenen Geschwindigkeit entwickelt, dass unsere Unterschiede uns nicht besser oder schlechter als andere machen. Ich glaube, am Ende habe ich medizinische Metaphern verwendet, Gehirnzellen mit Herzzellen oder etwas Ähnlichem verglichen. Es war schon immer einfacher, ihm etwas zu vermitteln, wenn man es wissenschaftlich verpacken konnte. Wissenschaft lag ihm einfach im Blut.« Sie lächelte. »Ich nehme an, das ist immer noch

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