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Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Titel: Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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... aber ich glaube nicht, dass ich diese Entscheidungen so erfolgreich wie Kamin hätte treffen können.«
    »Warum nicht?«
    Jean-Luc ging langsam zu der Couch hinüber und setzte sich. Beverly schloss sich ihm an und legte eine Hand auf seine Schulter.
    »Weil meine romantischen Beziehungen bislang eher dazu neigten, schlecht auszugehen, wie du sicher weißt. Ich war nie besonders ... gut darin, kluge Entscheidungen in Bezug auf Frauen oder den Umgang mit Kindern zu treffen.«
    Ihre Hand fiel von seiner Schulter. »Glaubst du das wirklich? Erwartest du, dass unsere Ehe ein schlechtes Ende nimmt?«
    »Das habe ich nicht gesagt«, erwiderte er hastig. »Allerdings ... Du erinnerst dich vielleicht daran, dass ich bereits einmal eine alternative Zukunft erlebt habe, in der wir verheiratet waren. Und uns scheiden ließen.«
    Ein Teil von Beverly war beinahe amüsiert.
Simulierte Lebensspannen ... alternative Zukunftsverläufe ... Großmutter Felisa hatte mit ihrem Mann nie Gespräche wie diese führen mÜssen
. Aber der größere Teil ihres Selbst spürte, wie der Ärger auf ihren eigenen Mann langsam zunahm. »Und? Eine Menge der Dinge, die du in dieser Zukunft gesehen hast, wurden bereits verändert. Data ist tot, Deanna nicht, die
Enterprise-D
wurde zerstört ... Es ist schließlich nicht so, dass unsere Scheidung vom Schicksal vorherbestimmt wäre. Oder willst du ...«
    Sie brach ab. Eigentlich hätte sie sich angesichts seines mangelnden Vertrauens in ihre Ehe verletzt fühlen sollen. Aber sie kannte ihn zu gut, um nicht hinter die Fassade zu blicken. Auch das hier diente nur dazu, etwas tiefer Gehendes zu verbergen – irgendeine Verletzlichkeit, die er sich nicht eingestehen wollte. »Nein. Es geht noch immer um Kamin, oder?«
    Er warf ihr einen kurzen, unruhigen Blick zu. »Was meinst du damit?«
    »Ich verstehe immer noch nicht, warum du dich von Kamins Erinnerungen so distanzierst. Warum es dir so widerstrebt, in Betracht zu ziehen, dass du, Jean-Luc Picard, diese Entscheidungen getroffen haben könntest, die dich mehr als vierzig subjektive Jahre lang zu einem wundervollen Ehemann und Vater haben werden lassen. Selbst wenn es stimmt, und du nur das Drehbuch von Kamins Leben nachgespielt hast, weißt du dennoch, welche Gedanken Kamin durch den Kopf gingen, als er diese Entscheidungen traf. Du weißt, wie es sich anfühlt, einen Sohn, eine Tochter und ein Enkelkind zu haben. Du weißt, wie es ist, sich um sie zu sorgen, wenn sie krank werden oder sich das Knie aufschürfen oder ausziehen, um ans College zu gehen oder sich verlieben ... und dir ist klar, dass du ihnen trotzdem ihre Freiheit gewähren musst. Und nicht zuletzt weißt du auch, dass es das alles wert ist«, ihre Stimme zitterte vor unterdrückten Gefühlen, »denn du kennst den Stolz, den man verspürt, weil man ein Teil ihres Lebens sein darf.«
    »Ja.« Unvermittelt liefen Jean-Luc die Tränen übers Gesicht. Seine Stimme klang rau, und sie bemerkte, dass ihre Worte ihm wehtaten. »Ja, ich weiß das alles, Beverly. Ich weiß, wie es sich anfühlt, meine Kinder zu lieben. Aber kannst du dir vorstellen, wie es sich anfühlt ... aufzuwachen ... und festzustellen, dass deine Kinder und deren Kinder, dein eigen Fleisch und Blut und deine Zukunft ... dass sie alle schon vor tausend Jahren schon
gestorben
sind? Dass du sie niemals wiedersehen wirst? Kannst du dir das vorstellen, Beverly?«
    Ich war solch eine Närrin
, schalt sie sich selbst, als sie ihn in die Arme nahm und ihn auf ihre Schulter weinen ließ, ihn tröstete, während ihn eine Trauer schüttelte, die er zwölf Jahre lang in sich vergraben hatte. »Batai«, keuchte er. »Meribor ... mein hübsches Mädchen. Ich 1-liebte dich s-so sehr ... und den kleinen Kamie.« Er schüttelte den Kopf. »Es ist so ungerecht. Mein Enkel durfte niemals aufwachsen ... um herauszufinden, wer er sein würde. Ich hatte niemals ... niemals die Gelegenheit ...«
    Er konnte nicht weitersprechen, und so hielt sie ihn einfach lange Zeit schweigend fest.
    Schließlich richtete er sich auf und fing sich wieder. Beverly war tief gerührt, dass er sich ihr gegenüber so geöffnet hatte. »Danke, Beverly«, sagte er. »Ich habe mir niemals ... niemals erlaubt, mich dem zu stellen. Es war einfach zu viel ... also vergrub ich es in mir. Versuchte, mich zu überzeugen ... dass es sich um das Leben eines anderen Mannes gehandelt hatte. Seine Familie, seine Geliebten. Dass ich nur ein Zuschauer gewesen war ... bewegt, wie

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