Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5
ohne meine Arbeit leben, ohne hier draußen zu sein und neue Entdeckungen zu machen. Das ist ein Teil von dem, was ich bin, und jeder, der ein Teil meines Lebens ist, muss das einfach akzeptieren.«
T’Ryssa funkelte sie an. »Aber Ihre Kinder hatten in dieser Sache keine Wahl.«
Miranda zuckte zusammen. »Ich schätze, die hatten sie nicht. Aber ich spreche mit ihnen, wann immer ich die Möglichkeit dazu habe. Und ich danke Gott, dass sie Vicenzo haben.«
»Glück für sie.«
Miranda blinzelte einige Tränen fort, und Trys wirkte überrascht. »Glauben Sie niemals, dass es leicht für mich war, T’Ryssa. Ich bin geme hier, mache gerne diese Arbeit, aber ich bin jeden Tag furchtbar unglücklich, dass ich ohne meine Familie sein muss. Sie ist ein Teil von mir. Versuchen Sie nur, so viel Sie wollen, das Wesen davon zu überzeugen, dass Kinder und Eltern voneinander getrennt sind. Ich könnte das niemals, denn ich glaube es nicht. Ich bin ohne sie nicht vollständig.«
Trys musterte sie. »Was wäre denn, wenn es andersherum gewesen wäre? Was, wenn Sie bei ihnen geblieben wären?«
Sie seufzte. »Ich nehme an, dann wäre ich ebenso glücklich und unglücklich gewesen.« Miranda bemerkte, dass ihr auffiel, wie sich das Licht in T’Ryssas Haar widerspiegelte. Es war so anders als Aokis – dieses wunderschöne seidige Haar, dass ihre Tochter so entschieden zu verbergen suchte. Tat sie das womöglich, weil es sie an ihre Mutter erinnerte? Lehnte sie ihre Mutter ab, weil diese sie verlassen hatte? Miranda beschloss, dass sie heute Nacht einen sehr langen Brief an ihre Tochter verfassen würde. »Nur weil Ihre Mutter nicht die ganze Zeit glücklich war, Trys, heißt das nicht, dass sie unglücklich damit war, Sie in ihrem Leben zu haben. Wenn ich ihr auch nur ein bisschen ähnlich bin, dann weiß ich, dass das so ist. Und ich weiß, dass sie Sie niemals allein gelassen hätte.«
Nun war es an Trys, Tränen wegzublinzeln und zögerlich ließ sie sich von Miranda umarmen, entspannte sich in ihren Armen. Als sie sich schließlich löste, schenkte sie ihr ein schiefes Grinsen. »Verdammt. Wer hätte gedacht, dass ich solche Verlustängste haben würde? Ich dachte, ich sei es, die vor den Leuten davonläuft.«
»Vielleicht wollen Sie ihnen damit nur zuvorkommen. Derjenige sein, der verlässt, statt derjenige, der verlassen wird, sodass Sie zumindest die Kontrolle darüber haben.«
Trys räusperte sich und sagte: »Da wir gerade von Kontrolle sprechen. Ich schätze, ich habe einige Dinge an Ihnen ausgelassen, die Sie nicht verdient haben.« Sie blinzelte. »Ah, mit dem Kontrollteil meinte ich, dass Sie mir vorgesetzt sind.«
»Schon verstanden.«
»Keine meiner besseren Überleitungen.«
»Ich sagte: Schon verstanden.« Sie lächelten sich unsicher an.
»Nun jedenfalls will ich versuchen, weniger aufsässig zu sein.«
Miranda zog die Brauen hoch. »Sie wollen es ‚versuchen‘?«
»Naja«, sagte T’Ryssa mit einem Schulterzucken. »Erwarten Sie keine Wunder von mir.«
Liberator
Sternzeit 57895
Während Hugh eine Routineüberprüfung seines Alkovens vornahm, blickte er sehnsüchtig auf den Alkoven neben dem seinen, in dem Rebekah normalerweise ihren Regenerationszyklus verbrachte. Er hoffte, dass er schon bald imstande sein würde, auf andere Art und Weise neben ihr zu liegen. Er wünschte sich so sehr, dass Doktor Crusher ihm helfen würde, Rebekah ein richtiger Ehemann sein zu können und den zu ersetzen, den sie verloren hatte.
Er schüttelte den Gedanken ab, als er sich daran erinnerte, dass es beinahe Zeit für das gemeinsame Essen war. Er begab sich auf den Weg in den Speisesaal und kam dabei auch im Kommandobereich vorbei. Dort traf er auf Lyton, seinen Ersten Offizier, der sich zusammen mit Telos, einem Kybernetikspezialisten, über eine Konsole gebeugt hatte. »Kommt«, sagte er. »Es ist Essenszeit.«
»Geh ohne uns, Hugh«, sagte Lyton. »Wir befinden uns mitten in der Analyse der Nanoverteidigungen der Borg.«
»Ist es ein kritischer Moment?«
»Nein, aber …«
»Dann esst zusammen mit uns.«
Lyton trat um die Konsole herum und baute sich vor ihm auf. »Warum? Es sind nur die Zeros, die jeden Tag essen müssen.« Er schnitt eine Grimasse. »Und dieses Essen, das sie von der
Enterprise
mitgebracht haben … all diese Farben und Formen … Es ist widerlich.« Lyton war eine der gezüchteten Ex-Drohnen, die der Ansicht waren, dass der Nährstoffbrei, den sie gelegentlich zu sich nahmen,
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