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Mehr als fromme Wuensche

Mehr als fromme Wuensche

Titel: Mehr als fromme Wuensche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kaessmann
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Existenzrecht, das müssen die arabischen Staaten endlich anerkennen. Der Terror gegen Israel muss ein Ende haben. Und Israel muss sehen, dass die Palästinenser einen eigenen Staat brauchen. Und dass auch der Libanon ein blühendes Land sein soll, ja, davon spricht schon die Bibel.
    „...dass Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen.“ (Psalm 85,11)
    Das hat mir immer schon gut gefallen, dieses Bild: dass die beiden sich küssen. Über dem Tor zum Stadtschloss in Gotha ist das beispielsweise abgebildet. Mich beeindruckt, dass diese Vision, die so viele Jahrtausende alt ist, auch heute noch ein Hoffnungsbild darstellt. Gerechtigkeit und Frieden liegen einander im Arm. Menschen werden in Frieden leben können, genug zu essen haben, ihre Kinder dürfen sich sicher fühlen – das sind wirklich blühende Landschaften. Und so ein Text ist eine Verpflichtung für uns heute, diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen.

Sommersegen
    W enn das erste große Sommerferienwochenende beginnt, werden sich Blechlawinen über die Autobahnen quälen. Auf Flughäfen und Bahnhöfen ist es brechend voll. Und wie jedes Jahr wird sich so mancher Stress im Gedränge oder im Stau entladen. Reisende können dabei jetzt Seelenbeistand erhalten. Wer eine SMS an die Nr. 0177-1785259 schickt, erhält wenige Minuten später einen Segensspruch aufs Handy. Tolle Idee, finde ich. Reisende können einen Moment inne halten – schneller geht es ja sowieso nicht durch Hektik – und sagen: „Hey, das hier soll doch Urlaub sein! Ruhig bleiben, sich freuen!“ Es ist eine gute alte christliche Tradition, Menschen vor einer Reise zu segnen. Auf vielen Flughäfen gibt es inzwischen Kapellen, in denen das möglich ist. Und jede Autobahnkirche lädt dazu ein, inne zu halten, den Druck los zu lassen, Segen für die Reise oder auch für die Daheimgebliebenen zu erbitten.
    Und wer zu Hause bleibt? Jede vierte Familie in Deutschland hat kein Geld für Urlaub. Da kann ich nur sagen: Gottes Segen gilt nicht nur für Urlauber! Machen Sie sich mit Ihren Kindern eine segensreiche Zeit zu Hause. Baden im Kiesteich kostet gar nichts. Und ein Federballspiel oder Wasserball oder Grillen am Abend auf der Wiese mit Mama und Papa können für Kinder genauso unvergesslich sein wie ein Tag auf Mallorca am Strand. Tolle Temperaturen haben wir ja hier schließlich auch bei uns im Sommer immer öfter. Und wenn Mama undPapa keine Zeit haben: Da können Sie doch das Nachbarskind mitnehmen zum Baggersee oder die Großeltern oder Freunde können helfen, damit die Sommerferien auch zu Hause eine schöne Zeit werden.
    Am meisten Segenszuspruch haben wohl die Kinder und Jugendlichen nötig, bei denen am Ende des Schuljahres „nicht versetzt“ im Zeugnis steht. Viele von ihnen sind deprimiert, können sich auf die Sommerferien gar nicht richtig freuen und haben Angst vor dem neuen Schuljahr. Da ist so manche Träne geflossen. Es wäre ein Segen, sie nicht auch noch zu beschimpfen, sondern ihnen eine Hand auf die Schulter zu legen und zu sagen: „Komm schon, nächstes Jahr packst du das, und ich helfe dir auch.“ So ein Trost tut gut und baut auf.
    Lassen Sie uns Gott ein bisschen Arbeit abnehmen, indem wir selbst Sommersegen weitergeben. Ist gar nicht so schwer: Der alten Dame die Mineralwasserkiste die Treppe hoch schleppen, das Nachbarskind zum Eis einladen, den gestressten Kellner anlächeln, und schon sieht die Welt etwas freundlicher aus. Gesegnete Sommerferien!

Eine Welt
    9 . Juli 1706 – die beiden jungen lutherischen Missionare Bartholomäus Ziegenbalg und Heinrich Plütschau aus Deutschland kommen in Tranquebar, Südindien an. Sie lernen Portugiesisch zur Verständigung, anschließend Tamil, sie schreiben eine Grammatik und übersetzen die Bibel. Bald gründen sie Schulen für Jungen und Mädchen(!).
    Juli 2006 – In Chennai (Madras) und Tranquebar kommen lutherische Christinnen und Christen aus vielen Ländern zusammen, um mit der tamilischen lutherischen Kirche das 300-jährige Jubiläum zu feiern. In diesem Land sind unfassbar viel Armut und Dreck und Smog zu sehen, unendlich viele Menschen, Verkehr, hungernde Kinder, bettelnde Alte. Am Strand sind noch die grausamen Spuren des Tsunami.
    Dazwischen diese kleine lutherische Kirche, die mit inneren Spannungen kämpft und gleichzeitig ein Hoffnungsschimmer für die allerärmsten Menschen ist. Ich habe eine Mädchenschule besucht, die für Kinder da ist, die von den Eltern verlassen

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