Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mehr als nur Traeume

Titel: Mehr als nur Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
hatte schon sehr schnell herausgefunden, daß die Frauen ihr Nein nicht ernst meinten. Doch jetzt, wo er zusammen mit dieser höchst begehrenswerten Frau auf dem Bett lag, ertappte er sich dabei, daß er auf sie hörte.
    Er lehnte sich in die Kissen zurück und seufzte. »Ich bin zu schwach, um viel zustande zu bringen«, sagte er im schwermütigen Ton.
    Dougless lachte. »Klar, und wenn du das glaubst, habe ich ein paar Grundstücke in Florida, die ich dir verkaufen kann.«
    Nicholas grinste, weil er den Sinn ihres Vergleiches verstand. »Komm, dann setze dich wenigstens neben mich und erzähle mir von deiner Zeit und was wir dort gemacht haben.« Er streckte seinen gesunden Arm aus, und Dougless rückte wieder ihr besseres Wissen dichter an ihn heran.
    Er zog sie fest an sich und legte seinen gesunden Arm um ihren Oberkörper. Sie wehrte sich zunächst, seufzte dann und schmiegte sich an seine nackte Brust. »Wir haben dir ein paar Kleider gekauft.« Sie lächelte, als sie sich daran erinnerte. »Und du hast den armen Verkäufer mit dem Schwert attackiert, weil der Preis dafür so hoch war. Und dann gingen wir Tee trinken. Du warst begeistert von diesem Getränk. Und dann fanden wir für dich eine Unterkunft in einem Hotel garni.« Sie schwieg einen Moment. »Das war die Nacht, wo du mich im Regen wiederfandest.«
    Nicholas hörte ihr nur mit einem Ohr zu. Er war sich noch nicht sicher, ob er ihre Geschichten von der Vergangenheit und Zukunft glaubte, aber er war sich sicher, wie sie sich anfühlte: Ihr Körper war etwas, an das er sich sehr wohl erinnern konnte.
    Sie erklärte ihm gerade, daß er anscheinend über die Fähigkeit verfügt hatte, sie zu »hören«. Sie sagte, sie hätte nicht genau gewußt, wie das funktionierte, aber sie hätte diese seine Fähigkeit schon am ersten Tag ausgenützt, als sie in das sechzehnte Jahrhundert gekommen war. Sie hatte damals im Regen nach ihm »gerufen«, und er wäre auch prompt bei ihr erschienen. Sie schalt ihn wegen seiner Grobheit und daß er sie gezwungen hatte, hinter ihm auf dem Pferd ohne Sattel zu reiten. Und später, als sie in dem Raum im Speicher eingesperrt war, hatte sie abermals nach ihm »gerufen«.
    Nicholas brauchte dafür keine weiteren Erklärungen, denn er schien immer zu spüren, was sie empfand. Nun, wo sie in seinem Arm lag, ihren Kopf an seiner Brust, konnte er spüren, wie geborgen sie sich fühlte, aber auch, wie sehr sie sexuell erregt war. Er hatte noch mit keiner Frau so gern schlafen wollen wie mit ihr, aber etwas hielt ihn davon ab.
    Sie erzählte ihm nun, wie sie nach Bellwood gefahren waren und er ihr das Geheimfach in der Wand gezeigt hatte.
    »Danach habe ich dir alles geglaubt«, sagte sie. »Nicht, weil du dieses Versteck gekannt hast, sondern weil du so gekränkt warst, daß die Welt sich nur noch an deine Unarten erinnerte, aber nicht an all das Gute, was du vollbracht hast. Niemand im zwanzigsten Jahrhundert wußte, daß du Thornwyck entworfen hast. Es gab da nur eine unbestätigte Vermutung. Es existierten keine Beweise mehr, die dich als Baumeister von Thornwyck auswiesen.«
    »Ich bin kein Mann, der ein Handwerk oder Gewerbe betreibt. Ich werde nicht. ..«
    Sie beugte sich von ihm weg, daß sie ihm ins Gesicht sehen konnte. »Ich sagte dir bereits, daß meine Zeit anders darüber denkt. Talent wird bei uns geschätzt.«
    Er blickte auf ihr Gesicht hinunter, das ihm so beunruhigend nahe war, legte den Zeigefinger unter ihr Kinn und hob es an. Ganz langsam senkte er den Mund auf ihre Lippen hinunter und küßte sie sacht.
    Dann zog er sich wieder erschrocken von ihr zurück. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Körper weich und nachgiebig an ihn hingegossen. Er wußte, daß er sie jetzt nehmen konnte, aber etwas hielt ihn davon ab. Er nahm seine Hand von ihrem Kinn und sah, daß sie zitterte. Er fühlte sich so wie ein Junge, der sein erstes Liebeserlebnis mit einer Frau hat. Nur daß er bei seiner ersten Frau sehr eifrig und keineswegs schüchtern gewesen war. Und jetzt zitterte auch er am ganzen Körper.
    »Was machst du nur mit mir?« flüsterte er.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Dougless mit dunkler, rauher Stimme. »Ich denke, daß wir füreinander bestimmt sind. Obwohl unsere Geburtsstunden vierhundert Jahre auseinanderliegen, waren wir füreinander bestimmt.«
    Er strich ihr mit der Hand über das Gesicht, den Hals, die Schulter, den Arm. »Trotzdem soll ich jetzt nicht mit dir schlafen? Ich darf dir nicht das Kleid von

Weitere Kostenlose Bücher