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Mehr als nur Traeume

Titel: Mehr als nur Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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spießte ein Stück Roastbeef auf die Gabel. Englisches Roastbeef gehörte zu den großen Wundem dieser Erde - zart, saftig und perfekt zubereitet.
    Vor zwei Monaten reparierten ein paar Handwerker das Dach von Goshawk Hall. Offenbar hatten ihre Hammerschläge ein Stück von der Wand herausgebrochen. »Heutzutage wird nicht so solide gebaut, wie es eigentlich sein sollte«, sagte Nicholas. »In meinen Häusern . . .«
    Er brach ab, als ihm Dougless einen warnenden Blick zuwarf, und fuhr dann fort. In der Wand war ein Koffer voller Papiere eingemauert gewesen, und als man sie untersuchte, wurden sie als Briefe von Lady Margaret identifiziert.
    Dougless lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. »Das ist wunderbar! Und nun werden wir in ihr Haus eingeladen, um sie zu lesen. Oh, Colin, Sie sind großartig.«
    Nicholas’ Augen weiteten sich, als sie ihn bei diesem Namen rief, enthielt sich aber einer Bemerkung. »Es gibt Probleme.«
    »Was für Probleme? Nein, lassen Sie mich raten. Lady Arabella möchte Sie jeden Morgen zusammen mit ihrem Orangensaft auf einem Silbertablett serviert bekommen.«
    Nicholas erstickte fast an seinem Wein. »Das haben Sie gesagt, Madam«, sagte er dann sehr förmlich.
    »Habe ich nun recht oder nicht!«
    »Nicht recht. Lady Arabella schreibt gerade an einem Buch über ...« Er drehte sich von ihr weg, und Dougless meinte, ihn erröten zu sehen.    ,
    »Über Sie?« sagte sie erschrocken.
    Er blickte zurück auf seinen Teller, aber nicht auf sie. »Es handelt von dem Mann, den sie für meinen Vorfahren hält. Sie hat - äh — die Geschichten von ...«
    »Von Ihnen beiden auf dem Tisch gehört?« Dougless schnitt eine Grimasse. »Großartig. Sie will wohl die Geschichte wiederholen. Wird sie Ihnen nun die Dokumente Ihrer Mutter zeigen oder nicht!«
    »Sie kann nicht. Sie hat einen Vertrag mit einem Arzt unterschrieben.«
    Dougless war einen Moment ratlos. Ein Arzt? War sie etwa krank? Nein, er meinte einen Doktor. »Doch nicht etwa mit dem Doktor in dem Magazin für Geschichte, oder? Wie hieß er doch gleich wieder? Dr. Sowieso-Hamilton. Nein Hamilton-Sowieso. Mit diesem Burschen?«
    Nicholas nickte. »Er kam erst gestern ins Haus. Er hofft, etwas damit zu gewinnen, daß er meinen Namen reinwäscht. Aber Arabella sagt, das Buch wird Jahre brauchen. Ich glaube nicht, daß ich so lange warten kann. Eure Welt ist zu teuer.«
    Dougless wußte aus der Erfahrung mit der Karriere ihres Vaters, wie wichtig es war in der akademischen Welt, veröffentlicht zu werden. Für die Außenwelt mochte es nicht wesentlich sein, ob ein Geheimnis aus der elizabethanischen Zeit aufgeklärt wurde, aber für einen Wissenschaftler, besonders einen jungen Mann, der gerade erst anfing, in seinem Beruf, konnte ein Buch mit neuen Erkenntnissen den Unterschied zwischen einer Anstellung an einer bekannten Universität oder einem kleinen Provinz-College bedeuten.
    »So«, sagte sie. »Dr. Soundso ist da und hat Ihre Arabella zur Verschwiegenheit verpflichtet, so daß Ihnen der Einblick in Ihre Familienpapiere verwehrt wird. Doch es scheint, daß wir trotzdem als Gäste im Haus willkommen sind.«
    Nicholas lächelte über seinem Weinglas. »Ich habe Arabella dazu überredet, mir zu erzählen, was sie von mir weiß. Ich hoffe, ich kann sie dazu bewegen, mir alles zu erzählen. Und Ihr«, er fixierte Dougless über das Weinglas hinweg, »werdet mit diesem Arzt reden.«
    »Er ist kein Arzt, sondern ein Doktor der Philosophie, und . . . Moment mal! Wenn ich recht habe mit meiner Vermutung, daß Sie damit irgendwelche Hintergedanken verbinden, dann sage ich Ihnen schon jetzt, daß das überhaupt nicht in Frage kommt. Ich werde nicht, unter keinen Umständen, mit irgendeinem akademischen Fachidioten flirten, um Ihnen aus Ihrer Klemme zu helfen. Ich habe mich als Sekretärin anheuern lassen, nicht als eine . . Was machen Sie da?«
    Nicholas hatte ihre Hand in seine beiden Hände genommen und küßte nun nacheinander ihre Fingerspitzen.
    »Unterlassen Sie das! Was müssen die Leute von uns denken! Sie schauen schon alle zu unserem Tisch herüber!« Dougless verlor ihre Schuhe unter dem Tisch, während Nicholas’ Lippen an ihrem Arm hinauf wanderten, bis sie die empfindliche kleine Stelle in ihrer Ellenbogenbeuge erreichten. Dougless rutschte fast unter die Tischkante.
    »Also gut!« sagte sie. »Sie gewinnen! Hören Sie auf!«
    Er blickte sie durch seine Wimpern hindurch an. »Sie werden mir helfen?«
    »Ja«, sagte sie, als er

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