Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen

ausreichen, um den Dollar auf Talfahrt zu schicken. Das wäre zwar nicht im wirtschaftlichen Interesse der Chinesen, da die USA ihr wichtigster Kunde ist. Aber wer garantiert denn, dass China im Zuge eines Wirtschaftskrieges mit den USA nicht auch diese Waffe einsetzt, um die USA hart zu treffen? Der Dollar hat jedoch auch einige Vorteile auf seiner Seite: Die US-Wirtschaft wächst seit Jahren stärker als die europäische. So lag im zweiten Quartal 2012 das Wirtschaftswachstum Deutschlands bei 0,5 Prozent (nach Kalenderbereinigung +1,0 Prozent), 10 das amerikanische Wachstum hingegen bei 2,8 Prozent. 11 In den USA lag die Arbeitslosenquote im Herbst 2012 bei 8,1 Prozent, in der EU bei 11,2 Prozent.
    Sie sehen: Eine eindeutige, seriöse Prognose für die weitere Entwicklung des Währungspaares Euro/Dollar ist nicht möglich. Was ist besser: eine Volkswirtschaft, die stark wächst, aber mit Schulden finanziert, oder eine stagnierende Volkswirtschaft mit allerdings sparsamen Konsumenten? Am besten wäre wahrscheinlich eine stark wachsende Volkswirtschaft mit sparsamen Konsumenten. Und das erinnert an China. Doch bleiben wir beim Thema: Da ich in Bezug auf den Währungseffekt (Dollar/Euro) keine eindeutige Prognose geben kann, rate ich Ihnen, diesen Währungseffekt am besten vollständig zu eliminieren. Das ist möglich, denn das ist der große Vorteil bei Rohstoffzertifikaten: Es gibt sie auch in währungsgesicherter Form. Ein 1:1-Goldzertifikat mit Währungssicherung entwickelt sich deshalb 1:1 zum in Dollar notierten Goldpreis, obwohl das Zertifikat selbst in Euro notiert.
    An zahlreichen Börsen können Sie sich einen Überblick über die aktuellen Notierungen der Gold-Futures verschaffen. Eine Möglichkeit ist auch hier wieder das Angebot der amerikanischen CME. Dort können Sie die aktuellen Notierungen der Gold-Futures kostenlos verfolgen, allerdings mit einer Zeitverzögerung von mindestens 10 Minuten. Gehen Sie dazu auf die Website www.cmegroup.com. Auf der Startseite weiter unten finden Sie unter der Überschrift »Metals« den Basiswert Gold, unter dem Punkt GC. Klicken Sie darauf, und Sie erhalten die gewünschten An­gaben. Natürlich zeigen auch zahlreiche kostenlose Finanzportale wie www.onvista.de oder www.euwax.de den Kurs des aktuellen Gold-Futures an (was dann mit »dem Goldpreis« gleichgesetzt wird).
    Fazit: Der Goldpreis in Dollar sollte weiter steigen, da die Goldmenge im Verhältnis zur Dollarmenge, also relativ gesehen, knapper geworden ist. Während ich dies schreibe, notiert der Goldpreis zwischen ca. 1750 und 1800 Dollar je Feinunze. Ich denke, dass es nicht allzu lange dauern wird, bis die Marke von 2000 Dollar geknackt ist. Vielleicht ist sie das bereits, wenn Sie diese Zeilen lesen. Für Sie als Euro-Investor bedeutet das, den Faktor »Währungsrisiko« am besten vollständig zu eliminieren. Das ist mit währungsgesicherten Goldzertifikaten möglich. Es bieten sich an:
Währungsgesicherte 1:1-Goldzertifikate. Diese entwickeln sich parallel zum Goldpreis, der Währungseffekt wird vollständig ignoriert. Diese Zertifikate können theoretisch unbegrenzt laufen.
Währungsgesicherte Gold-Bonuszertifikate. Grundsätzlich entwickeln sich auch diese im Verhältnis 1:1 zum Goldpreis, es gibt aber eine Laufzeitbegrenzung. Dafür erhalten Sie bei einer Stagnation oder sogar leichten Verlusten des Goldpreises eine Seitwärtsrendite, zudem greift ein Risikopuffer.
4.2 Silber
    »Wohl dem Menschen, der Weisheit erlangt, und dem Menschen, der Einsicht gewinnt!
Denn es ist besser, sie zu erwerben, als Silber, und ihr Ertrag ist besser als Gold.« Die Bibel: Sprüche Salomos (Sprichwörter) 3,13–14
    Silber

    Abbildung 5: Von Anlegern gelegentlich als der »kleine Bruder des Goldes« bezeichnet: Silber; Quelle: fotolia
    Im Sommer 2011 wurde im Atlantik südwestlich von Irland das Wrack der SS Gairsoppa gefunden. Dieses britische Schiff war 1941 kurz vor seinem Ziel von einem deutschen U-Boot versenkt worden. Neben Tee befanden sich rund 7 Millionen Feinunzen Silber an Bord, die von Indien nach Großbritannien transportiert werden sollten. Umgehend wurden Bergungsarbeiten eingeleitet, um den Silberschatz zu heben. Er hatte einen Wert von gut 170 Millionen Euro. Nehmen wir einmal an, anstelle des Silbers wäre der damalige Gegenwert in Banknoten transportiert worden. Nehmen wir an, wasserdicht verpackt und bis heute unbeschädigt. Glauben Sie, dass dann ebenso viele Bemühungen gestartet worden wären, um