Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen
stetig, sondern eher sprunghaft und mit relativ großer Varianz (verglichen mit anderen Rohwaren). Aber sie steigt, in den letzten sechs Erntejahren ohne Unterbrechung. Woran liegt das? Im Wesentlichen daran, dass zwei große Produzenten – die USA und die EU – seit den 1980er-Jahren verstärkt Mais anbauen. Diese beiden großen Produzenten haben ihre Maisanbauflächen deutlich ausgeweitet.
Weltweite Maisproduktion, Verteilung nach Produzenten
Abbildung 11: Die Grafik zeigt die Entwicklung der Anteile der Produzentenländer an der Maisernte der Welt. Weltweit größter Maisproduzent: die USA; Quelle: Eigene Berechnung
Der mit Abstand größte Maisproduzent der Welt sind die USA. In den Vereinigten Staaten wurden im Erntejahr 2011/2012 36,32 Prozent (313,918 Millionen Tonnen) der weltweiten Maisernte eingefahren. Hier wird Mais großflächig und sehr professionell angebaut, besonders die Bundesstaaten im Mittleren Westen sind zu den »Maiskammern« der Welt geworden. Größter Mais-Bundesstaat der USA ist Iowa: Dort wurden im Erntejahr 2011/2012 satte 19,1 Prozent der US-Maisproduktion erzielt. Das bedeutet, dass in Iowa 6,94 Prozent der Maisernte der Welt eingefahren wurden. Damit wird hier fast so viel Mais geerntet wie in der gesamten Europäischen Union (Anteil an der Weltproduktion: 7,47 Prozent). Und Iowa ist nicht der einzige Mais-Staat der USA: Da gibt es noch Illinois (15,75 Prozent der US-Maisproduktion im Erntejahr 2011/2012), Nebraska (12,43 Prozent), Minnesota (9,7 Prozent) und Indiana (6,8 Prozent).
China ist der weltweit zweitgrößte Maisproduzent, die Produktion deckt in etwa die chinesische Nachfrage. Wenn es um Mais geht, dann ist China einmal nicht die Nummer eins. Im letzten Jahrzehnt konnte China seine Maisproduktion zwar steigern, dennoch kann kaum der eigene Bedarf gedeckt werden. China trat auf dem Weltmarkt für Mais deshalb in den letzten Jahren weder als Exporteur noch als Importeur groß in Erscheinung. Das relativiert die Tatsache, dass China der weltweit zweitgrößte Maisproduzent ist. Ausnahmen gibt es natürlich von Zeit zu Zeit: Im für China sehr guten Erntejahr 2002/2003 exportierte das Reich der Mitte 15,24 Millionen Tonnen Mais.
In den 1980er-Jahren hatte China seine Maisproduktion durch die Erhöhung der Anbauflächen kräftig gesteigert, um einen erhöhten Pro-Kopf-Verbrauch von Rindfleisch zu ermöglichen (silierter Mais wird auch in China als Futtermittel für Rinder genutzt). Danach wurden die Anbauflächen nicht weiter ausgeweitet, die chinesische Führung setzte andere Prioritäten. Für 2013 wird prognostiziert, dass China verstärkt Mais importieren muss. Die chinesischen Maisimporte könnten 2013 Prognosen zufolge um 50 Prozent auf 6 Millionen Tonnen ansteigen. Da China dann vier Jahre in Folge Mais importiert hätte, und zwar jeweils mehr als im Vorjahr, würde dies dafür sprechen, dass das Land auf absehbare Zeit als Exporteur von Mais wegfällt.
Der Anteil der EU an der weltweiten Maisproduktion ist im letzten Jahrzehnt deutlich gestiegen. Die EU ist weltweit gesehen der drittgrößte Maisproduzent: Ihre Maisernte lag im Erntejahr 2011/2012 mit 64,524 Millionen Tonnen deutlich hinter der US-Ernte (313,918 Millionen Tonnen) und der chinesischen Ernte (191,75 Millionen Tonnen), aber vor der brasilianischen Maisproduktion von 61 Millionen Tonnen. Die EU hatte einen Anteil von rund 7,5 Prozent an der Weltmaisproduktion und konnte diesen in den letzten Jahren behaupten.
Längerfristig ist die EU als Maisproduzent, global betrachtet, wichtiger geworden. Im Erntejahr 1995/1996 hatte der Anteil der EU an der Maisproduktion der Welt erst bei 2,4 Prozent gelegen. Die EU kann für den folgenden Zeitraum prozentual ein sehr hohes Wachstum bei ihrer Maisproduktion vorweisen: Innerhalb von 17 Jahren stieg sie um 420,8 Prozent (von 12,39 Millionen Tonnen im Erntejahr 1995/1996 auf aktuell 64,524 Millionen Tonnen). Auf dem Weltmarkt tritt aber auch die EU nicht stark in Erscheinung, denn die EU-Maisernte deckt hauptsächlich den Bedarf im eigenen Land. Mais wird in Europa vielfältig verwendet: hauptsächlich als Silagemais für die Viehzucht, aber auch als Körnermais für Konserven, außerdem für Popcorn, Polenta und auch Maispapier (Zigarettenpapier).
Zu den drei größten Maisexporteuren der Welt gehört Argentinien, das gleich hinter den USA liegt. Dieses Land kommt zwar auf nur gut 2,5 Prozent der weltweiten Maisproduktion, aber da China ähnlich wie die
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