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Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen

Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen

Titel: Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Vaupel
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Mais siliert (konserviert), was ihn für die Viehfütterung erheblich attraktiver macht als Heu. Silierter Mais hat unter den natürlichen Futtermitteln den höchsten Energiegehalt (30 Prozent und mehr Stärkeanteil). Er ist leicht lagerbar, zum Beispiel in Hochsilos. Diese werden von oben befüllt, durch sein Eigengewicht kann der silierte Mais dort verdichtet und luftdicht gelagert werden, sehr praktikabel und relativ witterungsunabhängig. Silierter Mais ist aus diesen Gründen ein sehr effizientes Futtermittel.
    Lediglich der Rohproteingehalt lässt gegenüber Heu/Grassilage zu wünschen übrig, doch das gleichen die Landwirte durch die Zugabe von Soja­schrot aus.
    Mais gehört zur Familie der Süßgräser und stammt vom amerikanischen Kontinent. In Flussablagerungen unter Mexiko City wurde 80 000 Jahre alter Mais gefunden. Archäologische Untersuchungen haben gezeigt, dass diverse Indianerstämme Mittel- und Nordamerikas seit mindestens 1000 v. Chr. Mais als Nahrungsmittel anbauten. 17 In Europa wurde Mais erst bekannt, nachdem Kolumbus 1492 Amerika entdeckt hatte. Er brachte die Pflanze mit nach Europa, wo sie ungefähr ab 1525 angebaut wurde. Der Name »Mais« leitet sich deshalb auch ganz passend aus der Bezeichnung dieser Pflanze in einer Indianersprache ab.
    Der Maisanbau setzte sich auch in Europa vergleichsweise schnell durch, da die Maispflanze ziemlich robust und widerstandsfähig ist und sowohl in den Anden in 3000 Metern Höhe als auch in der norddeutschen Tiefebene wächst. Auch was die Niederschläge betrifft, ist die Maispflanze sehr flexibel: Sie gedeiht sowohl in tropischen Regenwäldern als auch in gemäßigten Breiten mit einem Zwanzigstel der Niederschlagsmenge.
    Es gibt diverse Maissorten, seit den 1990er-Jahren auch genetisch modifizierte. Ich sehe diese Entwicklung durchaus mit Sorge, denn unabhängig davon, dass es keine gute Idee ist, Gott ins Handwerk pfuschen zu wollen (eine Grenzüberschreitung, die wir uns verbieten sollten), sind die Gefahren von Genmais noch gar nicht bekannt. So besteht zum Beispiel die Möglichkeit, dass genmanipulierter Mais zur Entwicklung von resistenten Schädlingen führt. Und bei herbizidtolerantem Genmais erhöht sich durch Kreuzbestäubung das Risiko der Entwicklung herbizidresistenter Unkräuter. Alles Gefahren, die noch nicht abschätzbar sind – aber wenn sich der genmanipulierte Mais erst einmal mit dem natürlichen Mais vermischt hat, wird eine Trennung unmöglich. Ich finde: Besser ist da der natürliche Weg durch Kreuzungen, wobei jeweils die Pflanzen mit erwünschten Merkmalen für die weitere Zucht ausgewählt werden. Auf diese Weise konnten bereits bedeutende Fortschritte erzielt werden (sogenannter Hybridmais). Dieser Weg zu nachhaltiger Landwirtschaft ohne Gentechnologie könnte die bessere Alternative zur Genmanipulation sein. Aus diesen Gründen hoffe ich, dass die Verbraucher hierzulande dem Genmais die rote Karte zeigen.
    Das Angebot
Entwicklung der weltweiten Maisernte
Erntejahr
2005/
2006
2006/
2007
2007/
2008
2008/
2009
2009/
2010
2010/
2011
2011/
2012
Erntemenge
in Millionen Tonnen
699,723
714,031
794,698
799,151
819,234
827,537
864,107
Veränderung ggü. Vorjahr
-
+2,04
Prozent
+11,30
Prozent
+0,56
Prozent
+2,51
Prozent
+1,01
Prozent
+4,42
Prozent
    Tabelle 5: Im Erntejahr 2011/2012 wurde mit 864,107 Millionen Tonnen eine neue Weltrekordernte eingefahren. Zum Vergleich: 1993/1994 waren es erst 474 Millionen Tonnen; Quelle: The Commodity CRB Yearbook , eigene Berechnungen
    Im Erntejahr 2011/2012 lag die Weltmaisernte bei 864,107 Millionen Tonnen. 18 Das war ein neuer Rekordwert. Der absolute Zuwachs gegenüber der vorigen Erntesaison lag bei 36,57 Millionen Tonnen, der prozentuale Zuwachs bei 4,42 Prozent. Dabei war bereits das Erntejahr 2010/2011 ein neues Rekordjahr gewesen: Die Ernte hatte mit 827,537 Millionen Tonnen den bisherigen Rekord von 819,234 Millionen Tonnen deutlich übertroffen. Zu Beginn des Jahrtausends hatte die Maisernte weltweit noch stagniert beziehungsweise war leicht gesunken. Würden wir noch weiter zurückgehen, dann könnten Sie sehen, dass die Maisproduktion weltweit seit Jahrzehnten deutlich gestiegen ist. So lag die weltweite Maisproduktion im Erntejahr 1987/1988 bei 440,7 Millionen Tonnen, um dann innerhalb des nächsten Jahrzehnts in den Bereich 600 Millionen Tonnen zu steigen.
    Beim Mais lässt sich also ein primärer Trend identifizieren – die weltweite Maisproduktion steigt. Dies zwar keineswegs

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