Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen
US-Maisproduktion (Teil 1)
Ernte-
jahr
Ethanol
Anteil
in Prozent
Viehfutter
Anteil
in Prozent
Export
Anteil
in Prozent
1996/1997
429
4,88
5277
60,04
1797,4
20,45
1997/1998
481
5,47
5482
62,36
1504,4
17,11
1998/1999
526
5,66
5468
58,81
1984,2
21,34
1999/2000
566
5,95
5665
59,54
1936,6
20,35
2000/2001
628
6,45
5842
59,98
1941,3
19,93
2001/2002
706
7,19
5864
59,75
1904,8
19,41
2003/2004
1168
11,28
5800
56,01
2000,0
19,31
2011/2012
5000
39,4
4600
36,2
1700
13,4
Tabelle 6 a: Besonders ein Verwendungszweck wurde absolut und relativ immer wichtiger: Ethanol (Angaben in Millionen Scheffel); Quelle: The CRB Commodity Yearbook , eigene Berechnungen; siehe Tabelle 6 b auf Seite 99 für die weiteren Verwendungsarten
Verwendung der US-Maisproduktion (Teil 2)
Ernte-
jahr
Mais-
stärke
Anteil
in Prozent
Glukose-
zucker
Anteil
in Prozent
Sonstige
Anteil
in Prozent
1996/1997
229
2,61
750
8,53
285,3
3,25
1997/1998
246
2,80
742
8,44
335,4
3,82
1998/1999
219
2,36
750
8,07
330,8
3,56
1999/2000
222
2,33
762
8,01
335,3
3,52
2000/2001
218
2,24
748
7,68
334,3
3,43
2001/2002
217
2,21
758
7,72
337,1
3,43
2003/2004
228
2,2
758
7,32
339,0
3,27
2011/2012
260
2,1
785
6,18
345,6
2,72
Tabelle 6 b: In absoluten Zahlen relativ stabil, in Prozentzahlen abnehmend: Verwendung von Mais zur Produktion von Maisstärke und Glukosezucker
Die dynamische Analyse zeigt eindeutig: Der Verwendungszweck Ethanol ist der Bereich mit der größten positiven Dynamik. Für die Ethanolproduktion wurde in den USA in den letzten 15 Jahren alljährlich ein absolut und prozentual höherer Teil der amerikanischen Maisernte bereitgestellt. Die Tabelle zeigt dies eindrucksvoll. Wurden 1996/1997 noch 429 Millionen Scheffel beziehungsweise 4,88 Prozent der amerikanischen Maisernte in die Produktion von Ethanol gesteckt, so waren es 2011/2012 bereits 5,0 Milliarden (!) Scheffel oder 39,4 Prozent der Maisernte. Inzwischen macht E10 in den USA rund 90 Prozent des Benzinmarktes aus.
Kein anderer Bereich außer der Ethanolproduktion kann eine solche Dynamik vorweisen. In allen anderen Gebieten ging der prozentuale Anteil an der Maisernte zurück, und zwar ausschließlich auf Kosten der Ethanolproduktion.
Fazit: Die USA sind der weltweit größte Nachfrager nach Mais, und in den USA boomt im Bereich Ethanolproduktion die Nachfrage nach Mais. Dieser Teilbereich erhöht seinen Maisverbrauch seit Jahren, auch dank steuerlicher Förderung der Ethanolproduktion. Inzwischen verbraucht er
39,4 Prozent der gesamten amerikanischen Maisernte. Solange die steuerliche Förderung von Ethanol nicht zurückgefahren wird, ist ein weiterer Anstieg wahrscheinlich.
Mais: Ausblick
Der Maispreis ist historisch gesehen nicht volatil wie zum Beispiel der Zuckerpreis, der sich innerhalb weniger Jahre verzehnfachte und wieder zehntelte. Anfang der 1970er-Jahre konnte sich der Maispreis zwar innerhalb weniger Jahre verdoppeln und verdreifachen, als eine Pilzkrankheit in den USA über 15 Prozent, in einigen Gegenden bis zu 50 Prozent der Maisernte vernichtete und sich deshalb das Angebot des weltweit größten Maisproduzenten signifikant verknappte. Die Auswirkungen dieser Maiskrankheit waren jedoch genauso wenig von Dauer wie die neuen Höchststände des Maispreises. Beim Maispreis liegt das Potenzial auf der Nachfrageseite, denn aus Mais lässt sich Ethanol herstellen. Bis jetzt ist zweifellos Brasilien die Nummer eins, wenn es um die Ethanolproduktion geht, die dort auf Zuckerrohr basiert.
Doch die USA haben gewaltig aufgeholt, denn Ethanol kann auch aus Mais hergestellt werden, und davon haben die USA mehr als genug. Im Erntejahr 2011/2012 exportierten die USA 13,4 Prozent ihrer Maisernte, das sind 1,7 Milliarden Scheffel. Der Exportanteil der US-Maisernte geht aber seit Jahren zurück. Gleichzeitig treten große Staaten wie China verstärkt als Nachfrager auf. Diese Kombination ist tendenziell preistreibend. Nachdem Mitte 2005 an der damaligen Rohstoffbörse Chicago der Handel mit Ethanol-Futures aufgenommen wurde, waren die Weichen für einen weiteren Boom der Ethanolproduktion aus Mais gestellt. Denn in den USA ist es für die großen Anbieter extrem wichtig, dass sie auf Termin kaufen und verkaufen können, und zwar in standardisierten Größen. Bereits vor Einführung der Ethanol-Futures wuchs die Ethanolproduktion in den USA um bis zu 20 Prozent pro Jahr, danach lag das Wachstum teilweise sogar noch höher. Dieser Boom ist noch nicht beendet.
Der Maispreis macht in der
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