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Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
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Cut Rate Air verlieren, weil diese plötzlich die preiswertere Fluglinie ist. Beide Fluggesellschaften halten also am Ticketpreis von 400 Dollar fest – und streichen niedrigere Gewinne ein als vorher. Noch ärgerlicher für Cheap Air wäre es allerdings, wenn Cut Rate Air beschließen würde, den Ticketpreis auf 300 Dollar zu senken, um seinen Konkurrenten endgültig abzuhängen. Was dann? Dann würde Cheap Air nachziehen.
    Frustrierend, meinen Sie nicht?
    Dass so etwas geschehen kann, hat seinen Grund zum Teil darin, dass beide Seiten unabhängig voneinander agieren. Sie kooperieren nicht. Würden sie kooperieren, könnten beide einen größeren Nutzen daraus ziehen. (Fluggesellschaften können wegen Preisabsprachen belangt werden, aber das ist eine ganz andere Geschichte.)
    Zurück zu Ariel und Ryan. Ariels Bestehen darauf, im gleichen Viertel wohnen zu bleiben, stieß bei Ryan auf ein ebenso großes Beharren, in ein anderes Viertel umzuziehen. Nachgeben würde bedeuten, die Schlacht zu verlieren. Und so wurde aus dem Beharren ein Verharren in festgefahrenen Positionen.
    » Es gab keinen Platz für Verhandlungen«, sagte Ariel. Alles oder nichts – so das beidseitige Motto.
    Die Lösung : Absprachen
    Realistisch betrachtet, mussten Ariel und Ryan sich früher oder später in irgendeiner Form einigen, wenn sie verheiratet bleiben wollten (was sie letztlich auch blieben).
    Als wir die Situation der beiden Ehud Kalai schilderten, hieß seine Lösung: Kommunikation und Kooperation. Wenn zwei Menschen auf eine Polarisierung zusteuerten, so Kalai, müssten sie dies erst einmal erkennen. Dann müssen sie einen Kompromiss finden und sich auf diesen festlegen. » Und hier kommt die Kommunikation ins Spiel«, sagt Kalai.
    Doch was kann der Einzelne kommunizieren?
    » Information«, antwortet Kalai.
    Erinnern Sie sich an Kapitel 7, als wir betonten, dass Information ein großartiges ökonomisches Werkzeug sei, um der Kommunikation auf die Sprünge zu helfen? In Ariels und Ryans Fall verfügte keiner der beiden über die nötige Information, um einen Kompromiss erlangen zu können. Ariel zum Beispiel hatte Ryan nie gesagt (nur uns), dass sie sich vorstellen könnte, auch weiter weg zu ziehen, sofern sie eine ansprechende Wohngegend fänden und sie ein Auto zur Verfügung hätte, um weiterhin in ihren Lieblingsläden einkaufen zu können. Sie hatte Angst, dass sie sich damit seinen Vorgaben fügen würde und es kein Zurück mehr gab. Und Ryan hatte Ariel nie gesagt (nur uns), dass er Angst hatte, für alle künftigen Differenzen einen Präzedenzfall zu schaffen: Gab er jetzt nach, würde Ariel womöglich denken, er würde immer einlenken.
    Würden Ariel und Ryan jedoch jene Informationen teilen, die sie für sich behielten, hätte sich jeder der beiden ein Stück auf den anderen zubewegen können. Sie hätten wahrscheinlich einen Weg gefunden, um zu kooperieren.
    In der Geschäftswelt wird das Teilen wichtiger Informationen unter gewissen Umständen als Absprache angesehen. Derartiges ist in der Wirtschaft verboten. Wenn Unternehmen, die in Konkurrenz miteinander stehen, Informationen teilen, ist es meist der Kunde, der am Ende das Nachsehen hat. Zwar muss beispielsweise jede Fluglinie ihre Preise unabhängig gestalten, reagiert aber beinahe umgehend auf die Preise der anderen. Und deshalb gibt es bei Flugtickets kaum Preisunterschiede.
    In der Ehe jedoch sind Absprachen nicht nur erlaubt, sondern auch eine gute Strategie. Und genau so eine Strategie überlegten sich schließlich auch Ariel und Ryan – und zwar nicht, weil wir es ihnen nahegelegt haben, sondern weil ihnen nach Dutzenden von Wohnungsbesichtigungen und Streitereien kaum ein e andere Wahl bl ieb, als endlich anzufangen, strategisch zu denken.
    Ariel fragte sich, wie Ryan wohl reagieren würde, wenn sie ihre Strategie änderte (und verhielt sich damit, ohne es zu wissen, wie ein Spieltheoretiker). Was, wenn sie sich einen Schritt auf ihn zubewegte, ihm in seinen Argumenten Recht gab und ihm sagte, dass ein Wegzug vielleicht doch einige Vorteile hätte – sie könnten Geld sparen, das sie eines Tages für andere Dinge verwenden könnten, für ein Eigenheim beispielsweise oder Hanks Ausbildung? » Ryan liebt es, Recht zu haben«, erklärte Ariel. » Und ich bin im Laufe der Jahre dahintergekommen, dass es ihm oft nur darum geht. Wenn ich also sage › Ja, Ryan, du hast Recht‹, dann freut er sich wahrscheinlich so, dass er allem zustimmt.«
    Ryan überlegte

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