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Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
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zu der sie sich gewandelt hatte.
    Das Problem : Dauer-Nörgelei
    Für Thorold stellt sich diese Phase seiner Ehe anders dar. Er habe, so sagte er, eine etwas andere Sicht auf diese Kräfte gehabt, die sich in seinem Haus Bahn brachen. Er blieb bis eins oder zwei in der Nacht mit dem Baby auf, schlief oft auf dem Sofa, damit seine Frau etwas Ruhe bekam, dabei hatte er selbst gerade einen neuen, anstrengenden Job, bei dem er morgens um acht konzentriert a m Sc hreibtisch sitzen musste, während Jenny weiterschlafen konnte.
    Damit noch nicht genug. Thorold kochte jeden Abend, sagte Jenny immer, wie großartig sie alles meisterte und brachte ihr mehrmals in der Woche Blumen mit. Ja, er musste zwar manchmal bis 21 Uhr arbeiten, aber da half es doch nichts, sich hängen zu lassen.
    Und dennoch. Für Jenny war das nicht genug. Aber, so fragte Thorold sich, wenn man 20 Sachen gleichzeitig macht, wie soll man da noch mehr machen? Ein Teufelskreis begann: Je mehr sie nörgelte, desto frustrierter wurde er; je mehr sie auf ihm herumhackte, desto mehr zog er sich zurück – und desto mehr nörgelte sie. Musste ihre Tochter erst vier werden, bis die Geburtsanzeige in der Zeitung erschien? Und wieso sollte sie sämtliche Dankeskarten für die Babygeschenke alleine schreiben?
    Jenny versuchte mit allen Mitteln, ihren Mann dazu zu veranlassen, mehr im Haus zu machen: Wut, Schlechtes-Gewissen-Einreden, Bestrafung. Wie kam sie bloß darauf, dass diese » Anreize« funktionieren würden? Sie hätte sich denken können, dass der Schuss nach hinten losgehen und ihr ansonsten so liebenswerter Mann alle Schotten dicht machen würde. Und sie wusste auch, dass kein Wesen dieser Welt – kein Hund, kein Killerwal und schon gar kein Mann – auf Bestrafungen anspricht. Trotzdem sprach sie alles aus, was ihr nicht passte. » Es kam wie von allein«, meinte Jenny. » Ich versuchte oft, mir auf die Zunge zu beißen, aber drei Sekunden später brach es aus mir heraus.«
    Eines Morgens bat Jenny Thorold, noch eben eine Ladung Wäsche in die Maschine zu packen und sie anzustellen, bevor er zur Arbeit ging. Klar, mache er, sagte er. Doch dann bekam er einen Anruf vom Büro und eilte aus der Tür.
    Den ganzen Tag lang schäumte Jenny vor Wut.
    Sie begann, in Gedanken eine Liste mit all den Dingen aufzustellen, die Thorold längst erledigt haben wollte, die er aber immer noch nicht erledigt hatte: die ausgebrannte Glühbirne auf der Veranda wechseln, die Baby-Winterklamotten vom Schlafzimmer auf den Speicher räumen, die Flüge zu seinen Eltern buchen. Und er hatte seit drei Monaten immer noch nicht die kaputte Vorhangstange an ihrer beider Himmelbett repariert. Sie setzte sich an den Computer und schrieb ihm bitterböse Mails. Doch dann besann sie sich eines Besseren und löschte die Mails wieder. Jenny fühlte sich gefangen – sie hielt ihre Wut zwar für berechtigt, war sich gleichwohl aber bewusst, dass diese Wut niemandem guttat.
    Die Lösung : Vertrauen schaffen
    Im Laufe unserer Recherche stießen wir auf keine Belege, wonach Nörgelei ein besonders wirksamer Anreiz wäre. Auf was wir aber stießen, waren eine Reihe von Forschungen über einen Anreiz, der allen Nörglern ein Gedanke wert sein sollte, bevor sie die nächste Forderung an ihren überlasteten Partner stellen. Dieser Anreiz heißt Vertrauen. Und zwar genau das: Vertrauen Sie Ihrem Partner. Er wird schon alles richtig machen. So haben Sie die besten Chancen, dass er dies auch tut.
    Wir können Sie förmlich lachen hören: Von wegen Vertrauen … » Vertrauen Sie ihm«, und er soll sich angehalten fühlen, den Rasen zu mähen, die Socken zu sortieren, seine Mutter zum Geburtstag anzurufen, und zwei Millionen andere Dinge zu tun, die er nie tut, von denen er aber genau weiß, dass ich will, dass er sie tut? Ha!
    Klar, wir verstehen Ihre Bedenken!
    Tatsache aber ist, dass wir weit mehr gewillt sind, anderen etwas zu geben und uns einzubringen, wenn uns Vertrauen geschenkt wird. Und diese Tatsache hat enorme Auswirkungen auf unsere Partnerschaft. In unserer Umfrage gaben die Befragten an, dass Lob » doppelt so wirksam« sei wie Nörgeleien.
    Bevor Sie gleich erfahren, wie das im Falle von Jenny funktioniert hat, sehen wir uns ein Beispiel aus der experimentellen Ökonomie an – das sogenannte » Investor-Spiel«. Es zeigt, wie wirksam Vertrauen (und wie unwirksam Bestrafung) ist, um ein wohlwollendes, kooperatives Verhalten hervorzurufen.
    Zwei Spieler – ein Anleger und ein

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