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Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
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Abby einen anderen hatte, reagierte er extrem eifersüchtig. Er flog nach London und teilte Abby mit, dass er sie zurückhaben wolle – aber, und das fügte er hinzu, er sei noch immer nicht bereit für die Ehe.
    Abbys Reaktion: » Ohne mich.« Sie wollte entweder eine feste und verbindliche Beziehung – oder aber gar keine. » Ob ich bluffte? Ein bisschen schon. Aber ich wollte keine Enttäuschung mehr erleben.«
    Gus brauchte ein paar Tage, versprach ihr aber schließlich, sie binnen eines Jahres zu heiraten. Daraufhin machte Abby mit ihrem neuen Freund Schluss.
    » Nicht, dass es noch eine andere gegeben hätte«, sagte Gus. » Nein. Ich war einfach etwas langsamer als sie.«
    Die Anfangsjahre ihrer Ehe waren ein Traum. Sie bekamen ein Kind und stellten fest, dass sie als Eltern gut harmonierten und in allen Belangen ähnliche Ansichten hatten – sowohl was das Baby als auch was ihre Partnerschaft anging. Sie waren sich einig, dass jeder mindestens einmal die Woche einen freien Abend haben und ausgehen sollte. Die familiären Aufgaben rund um die Betreuung des Babys teilten sie untereinander zu gleichen Teilen auf und auch die berufliche Karriere kam bei beiden nicht zu kurz. Alles lief so weit gut – bis zu jenem Abend, da Abby und Gus in ihrem Lieblingsrestaurant saßen und sie ihm eröffnete, dass sie noch einmal studieren wolle. Medizin. Mit 32.
    » Du willst Ärztin werden? Das ist doch verrückt.« Eine nicht gerade positive Reaktion. Sie hatten beide ein gewisses Alter. Waren glücklich. Und schuldenfrei. Wieso alles über den Haufen werfen? Doch die Idee blieb ein Dauerthema, das sie über ein Jahr lang immer wieder diskutierten. Als Abby schließlich entschied, den Sprung ins kalte Wasser zu wagen, stand Gus voll und ganz hinter ihr. Er hatte seine berufliche Erfüllung bereits gefunden, was er auch Abby zugestehen wollte. Und natürlich, so Gus, w ürde er lang fristig auch davon profitieren – emotional wie finanziell.
    Die folgenden zehn Jahre waren eine einzige Tortur. Abby kämpfte sich durch das Grundstudium, bewältigte ein irres Lernpensum und wurde obendrein zum zweiten Mal Mutter. » Die Uhr tickte«, erläuterte sie.
    Kaum war das Baby da, begann sie einen Job als Assistenzärztin im Krankenhaus – das bedeutete eine Wochenarbeitszeit von gnadenlosen 80 Stunden. » Ich verbrachte doppelt so viel Zeit in der Klinik wie zu Hause«, erzählte sie.
    Gus hielt die Familie mit seinem Job als Finanzvorstand einer Webdesign-Firma über Wasser und übernahm zu einem Großteil die Versorgung der Kinder: Er ging mit ihnen zum Arzt, organisierte Babysitter, wenn er auf Geschäftsreise musste und traf sich mit den Lehrern. Abby ging nach Gus ins Bett und stand vor ihm auf.
    Tief in seinem Innern wusste Gus, dass sich all die Strapazen eines Tages auszahlen würden, und dass Abby nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Zukunft ihrer Familie so hart arbeitete. Doch er fühlte sich zunehmend ausgenutzt und überfordert. Sie gerieten immer öfter aneinander (sofern er das Glück hatte, dass sie ihm überhaupt einmal zuhörte), und er war froh, aus dem Haus zu kommen, wenn sie am Wochenende, selten genug einmal, daheim war. » Ich hatte keine Lust mehr, immer nur ruhig und nett zu sein. Ich war gereizt und wütend«, berichtete er uns.
    Das Problem : Ungleichheitsaversion
    Niemand mag es, den Kürzeren zu ziehen und am Ende als der Dumme dazustehen. So die nackte Wahrheit aus der Ökonomie. Diese » Ungleichheitsaversion«, unser Wunsch nach gleicher Verteilung der Gewinne, führt uns zu Entscheidungen, die uns nicht immer zum Besten gereichen.
    Diese Erkenntnis bedeutete in der Wirtschaftswissenschaft eine radikale Abkehr von der lange Zeit gültigen Grundannahme, wonach der Mensch stets nach dem Prinzip der eigenen Gewinn- oder Nutzenmaximierung agiert. Sinn für Gerechtigkeit ist auf dem freien Markt nicht gefragt. Beispiel: Ich jobbe für fünf Euro die Stunde im Copyshop, auch wenn alle anderen acht Euro die Stunde bekommen. Fünf Euro sind besser als nichts und in meinem vorherigen Job habe ich auch nicht mehr verdient.
    Halt, nicht so schnell. Sobald die Ungleichheitsaversion zu wirken beginnt, was ziemlich sicher schon am ersten Arbeitstag passieren wird, schmeiße ich den Job wieder hin, weil es absolut ungerecht ist, dass ich weniger verdiene als alle anderen in dem Laden. Ich gehe heim und überlege, mir am nächsten Tag einen neuen Job zu suchen.
    » Wenn Sie sich übermäßig

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