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Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
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als Ehepaar waren die beiden aber nicht annähernd so souverän und beeindruckend.
    Das lag daran, dass sie sich häufig stritten. Kleine Kabbeleien und Missverständnisse eskalierten zum handfesten Krach. Dave gab zu, dass es teilweise seine Schuld war: Wenn er sich aufregte, machte er völlig » zu«, und das verschlimmerte die Sache meist noch. Doch das, so sagte er, käme daher, dass Kate, wann immer er versucht hatte, mit ihr zu reden, sich wehrte, ihre Schuld abstritt oder Anschuldigungen vorbrachte. » Willkommen bei Anwalts zu Hause«, meinte Dave lakonisch.
    Kate gab zu, dass sie aus Daves Äußerungen schnell Kritik heraushörte, auch wenn er gar nichts zu bekritteln hatte. Allerdings, so fügte sie an, fahre er bei der kleinsten Kleinigkeit aus der Haut – und wenn sie sich wehrte, dann nur, weil er sie immer attackierte. » Er organisiert sein Leben mit militärischer Effizienz. Ich bin da lockerer«, sagte Kate und fügte hinzu, dass sie in dieser Hinsicht den traditionellen Geschlechterklischees trotzten.
    Zum Beispiel erzählten uns die beiden von einem Abend, an dem Kate spät von der Arbeit nach Hause kam – was zwar nicht jeden Tag vorkam, aber auch nicht völlig ungewöhnlich war. Sie ging auf die Haustür zu, das iPhone in der Hand. Dave machte ihr auf, die Küchenschürze umgebunden, ein Strahlen im Gesicht. Kate fand ihn in diesem Aufzug umwerfend, musste aber noch eine E-Mail zu Ende tippen, weshalb sie den Finger hob, um ihm zu bedeuten, dass sie gleich für ihn da wäre.
    » Rate mal, was ich …«, sagte Dave.
    » Gleich«, antwortete Kate. » Ich muss nur eben noch …, Mann, so was Ärgerliches … dieser Typ gibt einfach keine Ruhe … Herrgott noch mal …«
    Kate folgte ihrem Mann ins Haus und sah nicht, wie das Strahlen in seinem Gesicht zu einer Grimasse gefror. Dave war an jenem Tag früher nach Hause gekommen, hatte sich einen Wein aufgemacht und mit dem Kochen begonnen. Er hatte allen Grund zu feiern: Er hatte einen Fall gewonnen, an dem er über ein Jahr lang gearbeitet hatte.
    Guter Plan. Falscher Abend.
    Kate war nach einem langen Tag erschöpft. Sie schien keine Zeit für ihn zu haben oder wahrzunehmen, dass er am Herd zugange war. Als sie ihre wichtige E-Mail schließlich abgeschickt hatte und ihn begrüßen ging, war es zu spät. Daves gute Laune war wie weggeblasen.
    » Was für ein Tag!«, sagte Kate und ließ sich auf einen Stuhl fallen und schenkte sich ein Glas Wein ein.
    » Ach ja?«, fragte Dave ironisch und mühte sich, nicht an die Decke zu gehen. » Wenn du das sagst.«
    » Du hast ja keine Ahnung«, gab Kate zurück, die bereits wieder mit ihrem Handy zugange war, während sie sich weidlich ausließ … über ihr Mittagessen mit jenem Richter, für den sie früher gearbeitet hatte und der sie heute drei volle Stunden in Anspruch genommen habe, weshalb ihr keine Zeit mehr blieb, sich auf ihren nächsten Fall vorzubereiten und sie deshalb improvisieren musste …
    Dave sagte keinen Ton. Er schlug nur die Ofenklappe zu, hinter der der Spargel vor sich hin dünstete und schmiss die Backofenhandschuhe auf den Küchentresen.
    » Alles okay?«, fragte Kate.
    » Ja«, sagte Dave und hackte wild auf eine Zwiebel ein. » Alles prima.«
    » Du wirkst irgendwie gestresst. Wirklich alles okay?«, fragte Kate erneut und hatte mal wieder das vage Gefühl, nicht zu wissen, woran sie mit ihm war. Sie wünschte, er würde mit der Sprache herausrücken, hatte aber gleichzeitig Angst, die Wahr heit zu hören – An gst, dass der Abend dann vollends ruiniert wäre.
    » Mmmm« – war alles, was Dave von sich gab.
    Das Problem : Offenbarte vs. statuierte Präferenzen
    Dave sagte zwar, dass alles bestens sei, aber so, wie er sich verhielt, deutete alles auf das Gegenteil hin. Kate sagte er zwar, dass es ihm nichts ausmache, dass sie spät heimgekommen war und sich anscheinend kaum von ihrem Handy losreißen konnte, aber er war wütend genug, den Spargel verkochen zu lassen.
    Ein Ökonom würde hier darauf verweisen, dass Daves » statuierte Präferenzen« in grobem Widerspruch zu seinen » offenbarten Präferenzen« standen – und außerdem darauf, dass statuierte Präferenzen weniger verlässliche Indikatoren für unsere wahren Gefühle und Wünsche sind. Eines der klassischen Beispiele dieser Diskrepanz ist der sogenannte » Bradley-Effekt«, benannt nach Tom Bradley, Bürgermeister von Los Angeles und erster Afroamerikaner in diesem Amt, der 1982 erfolglos für das Amt des

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