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Mehr von deinen Küssen

Mehr von deinen Küssen

Titel: Mehr von deinen Küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BJ James
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der ihr Herz schneller schlagen ließ. Ein Blick, der ihr sagte, dass die Frau, die den Hitzkopf zähmte, geliebt werden würde wie keine andere. Und auf wunderbare, unerklärliche Weise sagte dieser Blick ihr auch, dass sie diese Frau sein könnte.
    Ist es das, überlegte sie, während sie auf den herrlichen Garten hinuntersah. Hat Yancey recht? Ist das das Problem, das du mit mir hast, Jackson Cade? Bin ich eine Bedrohung für dein wohlgeordnetes Leben? Nachdenklich runzelte Haley die Stirn. Eine Bedrohung? In welcher Hinsicht? Und warum?
    Sie wollte endlich Antworten, und es gab nur eine Person, die sie ihr geben konnte.
    “Und die lebt in River Trace”, sagte sie entschlossen laut zu sich selbst.
    Sie trat vor ihren Ankleidespiegel. Selbst an ihrem freien Tag hatte sie aus Gewohnheit Jeans, Hemdbluse und Weste angezogen, dazu Stiefel. Der Zopf, in dem sie ihr Haar bändigte, war noch nicht in Auflösung begriffen.
    Perfekt für eine Visite auf einem Gestüt. “Du bist verrückt, Haley Garrett”, warnte sie die Frau im Spiegel ein letztes Mal. “Du willst dein Schicksal in die Hand nehmen. Und Jacksons vielleicht auch.”
    Als ihr Blick auf ihre kleinen, aber kräftigen Hände fiel, musste sie lachen. “Dann ist das Schicksal ja in den besten Händen. Besonders wenn ein Mann mit Blindheit geschlagen ist und nicht merkt, dass die richtige Frau für ihn nur ein Lächeln und einen Kuss weit entfernt ist.”
    Sie trat dichter vor den Spiegel und betrachtete eingehend die zierliche Frau mit den blauen Augen. Eine Frau, die verletzt worden und die durch diese Erfahrung noch stärker geworden war. Die gelernt hatte, dass Zweifel, Angst und Unentschlossenheit zu gar nichts führten.
    Und wenn ich noch mal verletzt werde, dachte sie.
    Auch damit würde sie fertigwerden. Sie würde nicht zurückblicken und über verpasste Chancen jammern oder über eine verlorene Liebe.
    Sie packte Merries Sachen ein. Sie war bereit.
    Wieder blickte sie in den Spiegel. Lächelnd öffnete sie zwei Knöpfe ihrer Bluse. “Wer wagt, gewinnt, aber nur ein Narr zieht unvorbereitet in die Schlacht.” Sie zupfte ihren Ausschnitt zurecht und straffte die Schultern. “Ja, mein Rotschopf, man muss Gleiches mit Gleichem bekämpfen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.”
    Nachdem sie ihre tagelange Unentschlossenheit überwunden hatte, war Haley die Fahrt nach River Trace endlos vorgekommen. Sie parkte ihren Wagen nun neben den Stallungen und überlegte kurz, wo Jackson sein mochte. Dann ging sie entschlossen zur offenen Stalltür.
    “Hallo und guten Morgen, Doc.”
    “Guten Morgen, Jesse. Zumindest im Moment ist er noch gut.”
    “Sie erwarten, dass die Fetzen fliegen?”
    “Geht es in der Höhle des Löwen etwa beschaulich zu?”
    Jesse stellte den Futtereimer ab und ging zu Haley hinüber. “Was führt Sie an diesem herrlichen Tag zu uns?”
    “Ich bringe nur ein paar geliehene Kleidungsstücke zurück.” Ihr allzu beiläufiger Ton ließ Jesse schmunzeln. “Ich habe sie schon so lange, dass Merrie denken muss, ich hätte mich damit aus dem Staub gemacht.”
    Jesse schob seinen Hut ein Stückchen zurück und betrachtete Haley nachdenklich. “Ich nehme an, Sie wissen selbst am besten, dass Merries Kleider Ihre geringste Sorge sind.”
    Sie hakte sich bei ihm ein und bedachte ihn mit einem gespielt unschuldigen Blick. “Wer hat Sorgen? Ich?”
    “Dann wollen Sie es also mit dem Löwen aufnehmen? Oder sollte ich lieber sagen, mit dem Hitzkopf?”
    “So ungefähr.” Amüsiert und gleichzeitig zunehmend nervös sah sie sich um. Außer Jesse und ein paar Pferden schien jedoch niemand im Stall zu sein. “Inzwischen würde ich gern nach meinem Patienten sehen.”
    “Aber natürlich. Sie werden nicht glauben, wie gut Dancer aussieht, wenn man bedenkt, welches Zeug man ihm verabreicht hat.” Jesse hatte sich tagelang über den toxikologischen Befund aufgeregt. Die Mixtur verschiedener Drogen hätte Jacksons prämierten Zuchthengst umgebracht, wenn Haley ihm kein Mittel gegeben hätte, um sein Herz zu stärken.
    Auf dem Weg zu Dancers Box bedankte Jesse sich noch einmal bei Haley für Dancers Rettung. “Nicht viele haben die Gabe, intuitiv zu erkennen, was ein Tier braucht. Der Tag, an dem Sie nach Belle Terre kamen, um in Lincolns Praxis einzusteigen, war Jacksons Glückstag.”
    “Sagen Sie ihm das mal.” Haley lächelte spöttisch.
    “Das würde ich nicht wagen.” Jesse blieb vor der Box stehen. “Es gibt da ein paar Dinge, die

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