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Mehr von deinen Küssen

Mehr von deinen Küssen

Titel: Mehr von deinen Küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BJ James
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Haley etwa Angst vor ihm?
    Der Gedanke bestürzte ihn zutiefst. Doch er musste es wissen. Behutsam hob er ihr Gesicht an. “Hast du Angst vor mir, Haley? Hab ich dich in solche Panik versetzt?” Er sah, dass diese Frage sie sehr überraschte.
    “Wieso solltest du mich in Panik versetzen, Jackson? Wieso glaubst du, dass ich überhaupt derart abwehrend auf dich reagieren könnte?”
    “Weil wir hier in einer dämmrigen Kammer sitzen. Und du hast dich tatsächlich gegen mich gewehrt.” Mit einer Hand umschloss er ihr Handgelenk, damit sie nicht vor ihm flüchtete, mit der anderen zeigte er auf die Kratzer auf seiner Wange, die von ihren Nägeln herrührten. Sie bluteten zwar nicht, würden ihn aber noch tagelang an diesen Nachmittag erinnern.
    Mit schuldbewusster Miene flüsterte sie kaum hörbar: “Ich hatte keine Ahnung. Es tut mir leid.”
    “Wovon hattest du keine Ahnung, Haley? Vielleicht davon, wer dich da angefasst hat?” Er wartete ihre Antwort nicht ab. “Oder schlimmer, was derjenige dir vielleicht antun könnte?”
    Sie verneinte heftig.
    Jackson ignorierte das und setzte seine Befragung behutsam fort. “In dem Moment des Erschreckens, hattest du da vergessen, wo du warst? Vergessen, dass in River Trace ein arroganter, sturer Schwachkopf wohnt, aber kein Monster? Und ganz bestimmt nicht das Monster aus deiner Vergangenheit.”
    “Ein Monster?” Haley fuhr zurück und hätte sich ihm am liebsten entzogen. “Jetzt geht deine Fantasie mit dir durch.”
    “Wirklich, Hoheit? Bilde ich mir die Kratzer nur ein, die mir eine von Natur aus sanfte Frau verpasst hat, oder die Verzweiflung, die aus dieser sanften Frau eine Kriegerin gemacht hat?”
    “Es gibt keine Monster, weder hier und heute noch in meiner Vergangenheit. Und ich bin auch keine Kriegerin.” Haley versuchte, spöttisch zu lächeln, doch es misslang. “Ich war nur erschrocken.”
    Er lachte auf. “Sweetheart, das war mehr als ein Schreck.”
    “Okay, ich habe überreagiert. Ich hatte nicht gut geschlafen.” Selbst Haley fand ihre Ausreden lahm. “Zudem befand ich mich in Feindesland und war nervös.”
    “Feindesland? Und trotzdem bist du hergekommen?”
    “Keine besonders gute Idee. Das nächste Mal liefere ich Merries Sachen bei Eden ab. Oder bei Merrie selbst.”
    “Das nächste Mal?” Weil er wusste, dass er heute nichts über ihre Vergangenheit erfahren würde, wollte Jackson sich eine Ablenkung erlauben. Eine sehr verführerische Ablenkung.
    Sanft strich er Haley eine Haarsträhne zurück. “Dann weißt du also, dass es ein nächstes Mal geben wird.”
    “So habe ich das nicht gemeint.” Haley wollte aufstehen, um Abstand zu ihm zu gewinnen. Aber sie konnte es nicht. Ebenso wenig wie sie den Blick von dem Mann wenden konnte, den sie schon ihr halbes Leben lang liebte. “Ab heute werde ich mich an mein Versprechen halten.”
    “Damit sich unsere Wege nur kreuzen, wenn unbedingt erforderlich?” Er kam ihr näher und hielt sie dabei noch immer am Handgelenk fest. Doch sie hätte sich ihm entziehen können, wenn sie gewollt hätte.
    “Ja.”
    “Aber wenn sie es nun doch tun? Was sollen wir dann machen?”
    “Höflich zueinander sein.” Plötzlich begann er, ihr Handgelenk zu streicheln, und war ihr jetzt so nah, dass sein Duft ihre Sinne betörte.
    “Höflich? Wie zivilisierte Menschen?”
    “Genau.”
    “Ist das zivilisiert?” Ehe sie wusste, wie ihr geschah, legte er ihre Hand flach auf seine Brust. Sie spürte seinen Herzschlag, kräftig und gleichmäßig, aber viel zu schnell. “Ist es zivilisiert, wenn deine Nähe mir das antut? Können wir uns mit diesen Gefühlen zwischen uns zivilisiert benehmen?”
    “Nein.” Es sollte ein Protest dagegen sein, dass er sie an sich zog. Der Himmel stehe ihr bei, er würde sie gleich küssen. Doch das durfte sie nicht zulassen. Denn dann würde er Bescheid wissen. Wissen, was sie für ihn fühlte.
    “Nein? Heißt das, wir können uns nicht zivilisiert benehmen, oder …”
    Sie beherrschte sich nur mit Mühe. “Es heißt, dass es absolut nichts zwischen uns gibt.”
    “Ach wirklich?” Jackson lachte leise und verführerisch. “Kleine Kriegerin, ich werde es dir zeigen.”
    Er hielt sie fest in den Armen. Wie von selbst schien ihr Körper sich an ihn zu schmiegen, obwohl ihr Verstand ihr sagte, dass das ein Fehler sei. In einem letzten Anflug von Vernunft warf sie den Kopf zurück, um Jackson abzuweisen. Das Letzte, was sie sah, ehe er die Gelegenheit nutzte und sich

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