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Mein argentinischer Maerchenprinz

Mein argentinischer Maerchenprinz

Titel: Mein argentinischer Maerchenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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abhalten sollen.
    Er war der absolut Falsche für sie. Und sie die absolut Falsche für ihn. Nur geändert hatte dieses Wissen irgendwie nichts.
    Da er merkte, dass der Arzt und die Schwestern noch immer nicht gegangen waren, stand er auf und sagte in bestimmtem Ton: „Sie hat eine Familie. Ich bin ihr Ehemann, und ich werde sie mitnehmen.“ Damit zog er sein Handy aus der Tasche.
    „Oh, na super“, murmelte Faith. „Machen wir doch rasch eine weitere Million, wenn wir schon hier herumhängen.“
    Während er mit flinkem Finger eine Nummer wählte, schenkte er Faith ein spöttisches Lächeln. „Für eine Million würde ich das Telefon gar nicht erst in die Hand nehmen, Cariño . Das solltest du inzwischen wissen.“
    Leicht verzweifelt meldete sich der Arzt zu Wort. „Sie beide haben offensichtlich einige Probleme.“
    Raul warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Falls zu Ihren fragwürdigen medizinischen Künsten nicht auch Psychologie zählt, schlage ich vor, dass Sie sich bedeckt halten. Sie sind nicht länger für Faith verantwortlich. Innerhalb der nächsten zehn Minuten werde ich sie von hier wegbringen.“ Nachdem er das klargestellt hatte, wandte er seine Aufmerksamkeit dem Telefon zu und entließ eine spanische Wortflut auf die Person am anderen Ende.
    Als Raul das Gespräch beendete, hatte eine Krankenschwester bereits das Feld geräumt, und der Arzt wühlte mit zitternden Händen in seinen Akten, sichtbar besorgt um seinen Posten.
    „Wenn Sie Ihre Frau mitnehmen, müssen Sie noch hier unterschreiben. Es liegt dann nicht mehr in meiner Verantwortung, wenn ihr etwas passiert. Sie muss noch im Kran kenhaus bleiben …“
    „Mag sein, aber nicht in diesem hier.“ Verächtlich sah Raul sich in dem Raum um. „Was genau ist das hier eigentlich? Und warum wurde es nicht längst geschlossen?“
    „Geschlossen?“, fragte der Arzt empört. „Das hier ist das älteste Krankenhaus Londons. Seit der Zeit Henrys des Achten werden hier Patienten behandelt!“
    „Eine Schande, dass seit seinem letzten Besucht niemand mehr den Boden gewischt hat“, erwiderte Raul kalt und erntete ein unterdrücktes Kichern der noch anwesenden Schwester.
    „Ich gehe nicht mit dir“, meldete Faith sich abermals zu Wort. „Du bist ein sexbesessener Kontrollfreak!“
    „Wenn du so über meine Qualitäten denkst, fragt man sich, warum du so scharf darauf warst, mich um jeden Preis zum Altar zu schleifen.“
    Faith hob das Kinn und funkelte Raul aus ihren wunderschönen Augen an. „Ich habe dich nicht zum Altar geschleift. Wann hast du denn jemals etwas getan, das dir nicht passt? Dein Leben ist doch ein einziger selbstsüchtiger maßloser Egotrip.“
    „Du hast mich in eine unmögliche Lage gebracht!“, sagte er heiser und angespannt. Es war nicht seine Absicht gewesen, dieses Thema hier anzuschneiden, doch so oder so hatte es die ganze Zeit unausgesprochen zwischen ihnen gestanden.
    Er sah, dass Faith zitterte, und als er die helle Haut ihrer zarten, schlanken Arme betrachtete, schwirrte der Gedanke an Sex durch seinen tückischen Geist. Diese Arme hatten um seinen Hals gelegen, hatten seinen Körper aufreizend umschlungen. Diese Augen, die ihn nun wutentbrannt anblitzten, hatten ihn sanft und verfürerisch angesehen und ihn in erotische Gefilde entführt, aus denen keiner von ihnen unversehrt zurückgekehrt war.
    Was sie geteilt hatten, war so mächtig gewesen, dass er es immer noch zwischen ihnen spüren konnte. Trotz allem, was sie nun trennte, wusste er: Eine verführerische Berührung seiner Lippen, und er könnte sie aus einer bissigen Wildkatze in ein verschmustes Kätzchen verwandeln.
    Es kostete ihn seine ganze Willenskraft, sich nicht über sie zu werfen und sie zu nehmen.
    Und sie wusste das.
    Sie hatte immer gewusst, welche Wirkung sie auf ihn hatte. Sie hatte es geliebt, ihn zu reizen, ihn hinzuhalten und ihn mit diesen smaragdgrünen Augen zu locken, bis sein Feuer der Leidenschaft aufloderte, hatte ihn mit verführerischen Blicken, verheißungsvollem Lächeln und aufreizendem Gang bis zum Wahnsinn getrieben und ihm jede Beherrschung geraubt. Bis sie ihm, genauso aufgepeitscht wie er, ihren warmen pulsierenden Körper geschenkt hatte.
    Auf eine gewisse Art und Weise war ihre Beziehung immer auch ein Machtkampf gewesen.
    Den sie eine Zeit lang gewonnen hatte.
    Sie schien ihren Sieg nur in keiner Weise feiern zu wollen.
    „Verschwinde, Raul.“ Ihre bebende Stimme klang verletzt, was er nicht erwartet

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