Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein auf ewig

Mein auf ewig

Titel: Mein auf ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Butcher
Vom Netzwerk:
„Aber du bekommst dein Fieber schon noch. Bald.“ Er legte ihr die Hand an die Wange. Der Geruch von etwas Scharfem, gemischt mit Blumenduft, stieg ihr in die Nase, wie medizinischer Alkohol und Parfüm. Oder Nagellackentferner.
    Ashley drehte sich der Magen um, und sie biss die Zähne zusammen, um sich nicht übergeben zu müssen. Auf keinen Fall durfte sie noch mehr an Kraft verlieren.
    Sie versuchte, sich seiner Berührung zu entziehen, doch er glitt mit den Fingern durch ihr Haar und hielt sie fest.
    „Du hast mir gar nicht erzählt, dass du eine Schwester hast“, sagte er.
    Es dauerte einen Moment, bis Ashley kapierte, wovon er sprach. „Halt dich ja von ihr fern!“
    Gary brach in vornehmes Gelächter aus, als wäre er auf einer Cocktailparty. „Sie sucht nach dir. Ich glaube, ich werde dafür sorgen, dass sie dich findet.“
    „Untersteh dich!“
    „Ich bin mir sicher, sie wird sich gut um dich kümmern. Bis zum Ende.“
    Oh Gott, nein! Nicht das. Das konnte Ashley nicht zulassen. Elise durfte nicht dasselbe durchmachen müssen wie sie mit Constance.
    Gary beugte sich vor, bis seine Nase ihren Hals berührte, und atmete tief ein. „Ich liebe diesen Geruch! Angst und Hilflosigkeit – davon kriege ich nie genug.“ Er hob den Kopf und sah auf sie hinunter. „Viel länger werde ich nicht mehr warten können. Gut, dass deine Schwester so ein kluges Köpfchen ist. Sie wird den Hinweis, den ich für sie hinterlassen habe, schon richtig deuten.“
    „Was für einen Hinweis?“, fragte Ashley, obwohl sie die Antwort fürchtete.
    „Den, den ich in Constances Bauch hinterlassen habe.“
    Als Elise wach wurde, war Trent bereits aufgestanden und betrachtete sie. Draußen wurde es allmählich dunkel. Offenbar hatte sie den ganzen Tag verschlafen.
    „Hast du auch ein bisschen Schlaf bekommen?“, fragte sie. Im Gegensatz zu ihr war er voll bekleidet. Die Fenster im Gästezimmer gingen nach Süden, und die Sonne hatte es kräftig aufgeheizt. Irgendwann musste Elise die Bettdecke weggestrampelt haben, sodass sie jetzt völlig nackt dalag.
    „Genug.“ Die goldenen Flecken in seinen Augen glänzten beim Anblick ihres nackten Körpers.
    „Wie spät ist es?“
    „Kurz vor sieben.“
    Trotz der Hitze hatte sie stundenlang geschlafen. Offensichtlich war sie am Ende ihrer Kräfte gewesen und hatte den Schlaf dringend gebraucht. Sie konnte nur hoffen, dass sie Ashley mit frischen Kräften schneller finden würde. „Hat sich Detective Woodward gemeldet?“
    „Bis jetzt noch nicht. Vermutlich gibt es noch nichts Neues.“
    Ihr wurde vor lauter Enttäuschung richtig übel. „Ich hatte so gehofft, er würde was rausfinden! Ich weiß einfach nicht, wie wir ohne jegliche Hinweise jetzt weitermachen sollen.“
    „Ich ruf ihn an.“ Trent fischte sein Handy aus der Tasche und wählte. „Hallo, Ed!“
    Während er zuhörte, verhärteten sich seine Gesichtszüge, und Elise wusste: Die Neuigkeiten, die es gab, waren nicht gut.
    Sie presste die Hand gegen den Mund, um nicht laut aufzuschreien. Sie wollte nicht jedes Mal, wenn das Telefon klingelte, gleich das Schlimmste annehmen, aber irgendwie gelang ihr das nicht. Ihre Gedanken verselbständigten sich einfach und ließen sich nicht beherrschen.
    „Es ist nicht Ashley“, sagte Trent. Und dann ins Telefon: „Wir kommen so schnell wie möglich.“ Dann beendete er die Verbindung.
    „Was ist los?“, fragte Elise.
    „Zieh dich an! Sie haben wieder eine Leiche gefunden – Susan Maloney. Beziehungsweise, was von ihr übrig ist.“
    Ashleys Hände zitterten, als sie mithilfe des Stoffstreifens, den sie über den Plastikkleiderbügel gespannt hatte, den Bleistift in Bewegung setzte. Sie versuchte, genügend Reibung zu erzeugen, um den kleinen Stapel Holzreste aus dem Bleistiftspitzer und den Papierstreifen in Brand zu setzen.
    Das Essen stand unberührt neben ihr. Das Kondenswasser, das sich oben auf dem Plastikbecher mit dem Eiswasser gebildet hatte, lief an der Seite herunter. Jeder neue Tropfen zeigte ihr, wie die Zeit verrann, und mit jeder Sekunde wurde es unwahrscheinlicher, dass Gary noch im Haus war und mit ihnen in dem Feuer umkommen würde.
    Wenn sie das Feuer doch bloß endlich in Gang bekommen würde!
    Ihre wachsende Frustration half auch nicht, den Funken zu entzünden. Ihr Arm wurde allmählich lahm, aber sie war noch nicht bereit aufzugeben. Wenn sie jetzt eine Pause machte, kam dieser Teufel vielleicht wirklich davon und mordete weiter.
    Er wollte Elise.

Weitere Kostenlose Bücher