Mein auf ewig
waren so oder so tot, genau wie sie. Wenn sie jetzt handelte, konnte sie vielleicht unzähligen anderen den Horror ersparen, den Constance durchlebt hatte.
Wenn sie die Chance hatte, Gary aus dem Weg zu räumen, war das einen Versuch wert – war es wert, Schuld auf sich zu laden.
Ashley trug alles zusammen, was sie brauchen würde: zwei Buntstifte, ein paar Reste aus dem Bleistiftspitzer, den Gary ihr gegeben hatte, einen schmaler Streifen Stoff, den sie aus ihrem Laken gerissen hatte, einen Plastikkleiderbügel und einige Blätter von dem Zeichenpapier, die sie zu kleinen Kugeln zusammengeknüllt hatte.
Jetzt musste sie nur noch warten, bis sie sicher wusste, dass er im Haus war – bis sie ihn mit dem Essen den Flur entlangkommen hörte.
Sobald er kam, würde sie das Feuer entzünden. Dann konnte sie nur noch beten, dass es sich schnell genug ausbreitete und den Teufel höchstpersönlich verschlang.
17
Carol führte sie ins Gästezimmer, in dem sonst – den Stapeln von Stofftieren und der mit Rennwagen bedruckten Tagesdecke nach zu urteilen – offensichtlich die Enkel übernachteten.
„Ich hoffe, das Bett ist euch nicht zu klein.“ Carol sammelte die Stofftiere ein und verstaute sie im Schrank.
Trent hatte während des gesamten Frühstücks geschwiegen und schien noch immer nicht sehr gesprächig zu sein. Elise lächelte Carol dankbar an. „Das Bett ist prima, wirklich. Danke!“
Carol schlug die Hand vor den Mund. „Ach herrje! Ich habe ja ganz vergessen zu fragen, ob ihr überhaupt zusammen in einem Bett schlafen wollt. Ich war einfach davon ausgegangen, dass ihr …“
„Wir teilen uns gern ein Bett“, beruhigte Elise sie.
„Dann ist es ja gut! Ich lasse euch jetzt in Ruhe. Das Badezimmer ist am Ende vom Flur. Ich lege euch noch Handtücher raus. Ich muss zum Markt und werde ein Weilchen weg sein, aber John ist da, falls ihr irgendwas braucht.“ Sie ging aus dem Zimmer und zog die Tür hinter sich zu.
Trent setzte sich auf die Bettkante und zog seine Schuhe aus. Sein Rücken war steif und angespannt, und seine sonst so geschmeidigen Bewegungen waren plötzlich ruckartig und ungelenk.
„Du bist so schrecklich schweigsam“, sagte Elise.
„Tut mir leid.“
„Irgendwas ist zwischen dir und John vorgefallen, nicht wahr? Seit du mit ihm geredet hast, hast du kein Wort mehr von dir gegeben.“
„Es ist nichts.“
„Dann hat dich also das Nichts fest im Griff.“
„Mir geht’s prima.“ Er zog sich das Hemd über den Kopf und entblößte seinen breiten Rücken. Ihre Hände wurden ganz feucht, so gern hätte sie sie über seine ausgeprägten Muskeln gleiten lassen.
Sie versuchte so zu tun, als ließe der Anblick seines Körpers sie kalt, aber es fiel ihr verdammt schwer. „Dir geht’s ganz und gar nicht prima. Du bist so angespannt, dass es dich fast schon zerreißt.“
„Es wäre wirklich nett, wenn du dich da raushalten würdest.“
„Wie soll ich das? Schließlich war ich diejenige, die dich in diese Situation gebracht hat.“
„Das war ganz allein meine Entscheidung.“ Er klang wütend.
„Du wolltest mir helfen. Ich finde es ziemlich ungerecht, dass du leiden musst, nur weil du nett sein wolltest.“
Er schälte sich aus seiner Jeans und ließ sich aufs Bett fallen. „Ich leide nicht, weil ich nett sein wollte. Ich habe Fehler gemacht, und sich denen zu stellen ist zum Kotzen, aber ich bin ein erwachsener Mensch, also werde ich genau das tun. Und du hältst dich besser da raus und siehst zu, dass du ein bisschen Schlaf bekommst.“
Elise zog zwar den BH aus, ließ aber T-Shirt und Höschen an. „Und wie soll ich schlafen, wenn du derart aufgewühlt bist?“
„Dir wird schon was einfallen.“
Sie ignorierte seine bissige Antwort und glitt unter die Bettdecke. Trent hatte keine Anstalten gemacht, sie beim Ausziehen zu beobachten, und das war nun doch ein wenig enttäuschend. Ihr zumindest hatte es durchaus gefallen, ihm dabei zuzusehen.
Schließlich legte er sich neben sie. Sein Körper füllte einen Großteil des Betts aus, aber es machte ihr nichts aus, dass seine Haut ihre berührte, dass sein Bein ihr Schienbein streifte und sein Haar sie kitzelte. Er war so muskulös und so männlich! Sie musste daran denken, wie entschlossen er den Auftragskiller dingfest gemacht hatte. Dass er hier neben ihr lag, war angenehm. Beruhigend.
Sie war kurz vorm Einschlafen, als sie ihn plötzlich sagen hörte: „In der Nacht, als ich John angeschossen habe, habe ich einen
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