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Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Titel: Mein Auge ruht auf dir - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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hohe Angebote dafür erhalten hat.«
    »Er bietet das Pergament zum Kauf an?« Benet konnte seine Überraschung nicht verbergen.
    »Jedenfalls laut Rogers Aussage.« Albert West wirkte erschöpft und erleichtert zugleich. »Das ist alles, was ich weiß. Und darüber hinaus habe ich keinerlei Beweise. Ich gebe hier nur weiter, was Desmond Rogers mir erzählt hat. Aber für mich klingt es, offen gesagt, plausibel. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Kann ich jetzt gehen? Ich habe um ein Uhr eine Sitzung bei meinem Dekan.«
    »Ja, das ist alles. Bis auf eines«, sagte Benet. »Wissen Sie noch, wann genau Sie zum letzten Mal mit Jonathan Lyons gesprochen haben?«
    »Ich glaube, das war am Dienstag vor seinem Tod. Aber sicher weiß ich das nicht mehr.«
    Er weicht aus, dachte Rita und beschloss, noch ein Thema anzusprechen, obwohl sie sich dadurch zweifellos den Unmut von Simon Benet zuziehen würde. »Keine Sorge, Professor West, wir werden Ihre Telefonaufzeichnungen überprüfen, falls Sie sich also irren, werden wir das sehr schnell herausfinden.«
    Wie sie aus dem Augenwinkel heraus bemerkte, warf ihr Benet einen wütenden Blick zu, Albert West aber sank in sich zusammen. »Sie werden also sowieso alles erfahren«, sagte er mit für ihn ungewöhnlich hoher Stimme. »Wie gesagt, ich war am Wochenende vor Jonathans Ermordung in den Adirondacks. Eigentlich wollte ich bis Dienstag bleiben, aber weil es so warm und schwül war, kehrte ich schon am Montag nach Hause zurück. Außerdem war ich neugierig auf Jonathans Entdeckung, und einer Eingebung folgend bin ich durch New Jersey gefahren und habe überlegt, ob ich ihn anrufen soll, um bei ihm vorbeizuschauen.«
    »Wann war das?«, fragte Rita.
    »Später, als ich eigentlich gedacht habe. Ich bin kurz vor neun Uhr abends an Mahwah vorbeigefahren.«
    »Und haben Sie Professor Lyons besucht?«, fragte Benet.
    »Nein. Jonathan mochte keine Überraschungen. Ich dachte mir also, er dürfte nicht sonderlich erfreut sein, wenn ich einfach so bei ihm hereinschneie, deshalb bin ich weitergefahren.«
    »Haben Sie ihn angerufen und gefragt, ob Sie ihn besuchen können?«, fragte Rita.
    »Nein. Ich erzähle Ihnen das alles nur, weil ich einen Anruf getätigt habe, als ich in der Nähe von Lyons’ Haus war … Falls Sie die Position meines Handys zu diesem Zeitpunkt überprüfen sollten.«
    »Wen haben Sie da angerufen, Professor West?«
    »Charles Michaelson. Er ist nicht rangegangen, und als sich sein Anrufbeantworter eingeschaltet hat, habe ich keine Nachricht hinterlassen.«

49
    N ach dem Essen kehrten Mariah und Alvirah in Lil lians Apartmentgebäude zurück. Alvirah versorgte Willy mit einem Sandwich und einem Kaffee, dann warteten sie den restlichen Nachmittag in der Lobby. Um fünf Uhr brachte Willy das allgemeine Unbehagen zur Sprache. »Wenn Lillian sich mit Richard getroffen hat, um ihm das Pergament zu verkaufen, dann lässt sie sich aber sehr viel Zeit«, sagte er und stand auf, um sich die Beine zu vertreten.
    Mariah nickte. Sie hatte sich beim Essen auf das Gespräch zu konzentrieren versucht, Lillians Nachricht an Richard aber hatte bei ihr maßlose Enttäuschung ausgelöst und sie damit auch der schwachen Hoffnung beraubt, Lillian bei einem Gespräch unter vier Augen vielleicht doch noch dazu überreden zu können, das Pergament still und leise zurückzugeben.
    Jetzt überlegte sie, ob die Tatsache, dass Lillian das Pergament an sich genommen hatte und Richard bereit war, es von ihr zu erwerben, bereits ausreichte, um die beiden anzuzeigen.
    Dad, diese Frau hast du geliebt, dachte sie und merkte, dass sich ihre Verbitterung, die sie doch eigentlich hatte überwinden wollen, mit aller Macht zurückmeldete. Greg war ihre Schweigsamkeit beim Essen nicht verborgen geblieben. Er hatte sie zu beruhigen ver sucht und gesagt, dass das Pergament sicherlich gefun den und in die Vatikanische Bibliothek zurückgebracht werde.
    »So etwas Hinterhältiges hätte ich Richard nie zugetraut«, hatte Greg gesagt. »Ich bin fassungslos.« Und dann hatte er noch hinzugefügt: »Was allerdings Lillian betrifft, da kann mich nichts mehr überraschen. Auch als sie mit Jonathan zusammen war, habe ich mich immer gefragt, ob sie nicht insgeheim etwas mit Charles hat. Vielleicht lag es an ihrem gemeinsamen Interesse fürs Kino. Jedenfalls hat Lillian schrecklich viel Zeit mit Charles verbracht.«
    Mariah wusste, dass Greg sie keinesfalls in Aufregung versetzen wollte, bei dem Gedanken aber,

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