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Mein bestes Stuck

Mein bestes Stuck

Titel: Mein bestes Stuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hepburn Lucy
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Motorengeräusche.
    »Das wird Lorenzos Mietwagen sein«, sagte Simon. »Wir sollten uns beeilen. Wahrscheinlich fahren sie gerade durch die Hauptausfahrt! Los, schnell, Eleonore!«
    Hand in Hand rannten sie das kurze Stück Weg zum Château zurück und durch das schwere gusseiserne Tor. Tatsächlich – Julia, Lorenzo und Quinn stiegen soeben in ein kleines rotes Auto.
    Luc stand mit verschlossener Miene auf der obersten Treppe an der Tür, die Hände in die Hüften gestemmt. Marie-Louise und Claude winkten bereits. Arm in Arm standen sie neben dem Wagen, und der Winzer schwenkte ein extravagantes blau gepunktetes Taschentuch.
    »Julia!«, schrie Eleonore und stolperte. Simon hob sie vom Kiesboden auf, und gemeinsam liefen sie weiter auf das Auto zu und wedelten mit den Armen. »Warte! Ich muss dir etwas sagen!«

Kapitel 28
    E s war an der Zeit, Luc Lebwohl zu sagen. Julia spürte ein flaues Gefühl im Magen. Sie würde ihn nie wiedersehen. Andächtig stand sie in der hohen Eingangshalle von Château Deschanel und schaute sich noch ein letztes Mal um. Draußen halfen Marie-Louise und Claude Lorenzo und Onkel Quinn, die drei kleinen Koffer der Abreisenden in den winzigen Kofferraum des Mietwagens zu verstauen.
    Luc kam mit tief in den Taschen vergrabenen Händen auf sie zu. Sie standen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt da, sahen sich an und sagten nichts. Julia wollte nichts sehnlicher, als einen Schritt nach vorn zu treten und diese Distanz zwischen ihnen zu überwinden. Doch da draußen wartete ihr richtiges Leben, und es war Zeit, dieser Tatsache ins Auge zu sehen.
    »Danke, Luc …«
    »Nein, Julia«, unterbrach er sie sofort, »ich danke dir. Weil du so viel auf dich genommen hast, um meiner Familie zu helfen. Und die Geschichte mit deinen Ringen tut mir sehr leid.«
    Sie tat die Entschuldigung mit einer vagen Handbewegung ab, und tätschelte ausweichend ihre geliebte Bottega-Tasche, die nun über ihrer Schulter hing. »Ist ja alles noch mal gut gegangen.«

    »Eigentlich wäre dies der Moment, dir alles Gute für deine Hochzeit zu wünschen.«
    »Wäre es das wirklich?«, fragte Julia. »Oder wäre es nicht eher der Moment, dir zu sagen, dass all meine Gedanken am Samstag bei dir sein werden? Bei der Beerdigung, meine ich?«
    Sie sahen sich tief in die Augen. Julias Blick war tränenverschleiert.
    Draußen drückte Lorenzo auf die Hupe.
    »Ihre Limousine steht bereit, Mademoiselle«, sagte Luc, ohne die kleinste Spur Ironie in der Stimme.
    »Ja, ich sollte wohl besser nicht noch ein Flugzeug verpassen«, meinte Julia und seufzte. »Mach’s gut, Luc. Und sag bitte Eleonore und Simon auf Wiedersehen von mir, ja?« Sie brachte es nicht über sich, ihn bei diesen Worten anzusehen. Also drehte sie sich um und wandte sich zum Gehen.
    »Julia.« Luc griff nach ihrem Arm. Die Bottega glitt von ihrer Schulter und fiel auf den Boden. Vorsichtig hob er sie auf und hängte sie ihr wieder über die Schulter. »Bist du dir wirklich sicher, dass dies deine Tasche ist?«, flüsterte er, ehe er sich hinunterbeugte und ihr je einen Kuss auf beide Wangen hauchte.
    Julia erwiderte nichts. Sie wandte sich nur wortlos erneut von ihm ab, ging entschlossen auf den Wagen zu und hob kurz die Hand zum Gruß. Sie wusste, dass er ihr nachsah.
    Galant ließ Onkel Quinn den Beifahrersitz nach vorn klappen, damit Julia, nachdem sie sich von Claude und Marie-Louise verabschiedet hatte, auf den Rücksitz des Autos klettern konnte. Luc war die Treppe hinuntergekommen
und schüttelte nun Onkel Quinn die Hand, dann wandte er sich an Lorenzo und sagte mit kühler Stimme zu ihm: »Pass gut auf sie auf.«
    Dieser antwortete nur, indem er erneut die Hupe betätigte, und dann fuhren sie auch schon los. Hinter ihnen spritzte der Kies.
    Julia drehte sich um, um ein letztes Mal zu winken. Luc stand wie versteinert oben auf dem Treppenabsatz. Claude schwenkte wild sein gepunktetes Taschentuch, und auch Marie-Louise winkte zum Abschied. Doch dann sah sie Eleonore und Simon, die in die Hofeinfahrt gerannt kamen und wie verrückt mit den Armen wedelten.
    »Lorenzo!«, schrie sie. »Halt an!«
    »Auf gar keinen Fall!«, sagte Lorenzo verkniffen. »Unter keinen Umständen verpassen wir noch ein Flugzeug.«
    »Aber wir haben noch jede Menge Zeit!«, brüllte Julia.
    »Nein!«
    »Renzo, ich will mich von Eleonore verabschieden!« Lorenzo ging ein wenig vom Gas und warf Julia über die Schulter hinweg einen wütenden Blick zu. »Warum? Die Frau ist

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