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Mein bestes Stuck

Mein bestes Stuck

Titel: Mein bestes Stuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hepburn Lucy
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Hatte Simon sie nicht gestern Nachmittag noch mit Lorenzo in der Gartenlaube erwischt? Sie erschauderte bei der Erinnerung. Doch von seiner Position aus musste die Situation eindeutig missverständlich gewirkt haben. Der Schock war zu groß gewesen, als dass sie auf die Schnelle eine sinnvolle Erklärung hätte abgeben können, und Simon hatte sich auf dem Absatz umgedreht und war verschwunden … Wie oft konnte es ein Mann aushalten, von ein und derselben Frau abgewiesen zu werden?
    Eleonore rannte los.
    Nur einmal noch, Simon! Bitte, sei zu Hause!
    Sie war wie umnebelt, bog um eine scharfe Kurve und stieß dabei fast mit Simon zusammen. Groß, attraktiv und mit tief besorgtem Gesichtsausdruck stand er vor ihr. Er hatte sich also auf den Weg zum Château gemacht. Eleonore dachte nicht nach. Sie warf sich ihm spontan in die Arme, so dass sie beinahe zusammen umfielen.
    »Simon! Gott sei Dank, da bist du ja! Ich dachte schon, ich hätte dich für immer verloren!«
    »Eleonore!«
    »Es tut mir so leid, Simon! Mir tut das alles wirklich so unendlich leid!«

    Sie bog ihren Kopf zurück und sah ihm in die Augen. Sie glaubte darin Hoffnung, Verwirrung und Liebe lesen zu können.
    Doch bevor er jedoch noch etwas sagen konnte, beugte sie sich vor und küsste ihn auf den Mund. Seine Lippen fühlten sich wunderbar weich an, und es war aufregend, doch Simon wich zurück und starrte sie ungläubig an.
    »Eleonore«, flüsterte er mit rauer Stimme, »bist du dir sicher? Denn ich kann nicht …«
    »Simon, du bist es für mich! Du warst es immer. Ich war nur zu blind, es zu erkennen. Oh Simon, ich habe mich so schäbig verhalten – kannst du mir noch einmal verzeihen?«
    Er starrte sie weiter wortlos an.
    »Simon«, drängte sie, »bitte, ich halte das nicht länger aus. Willst du mich immer noch? Ich verspreche dir, ich werde den Rest meines Lebens versuchen, dich glücklich zu machen.«
    Einen Moment lang befürchtete sie, ohnmächtig zu werden. Noch nie in ihrem ganzen Leben hatte sie sich jemandem derartig offenbart. Die Intensität dieses Gefühls war mit nichts zu vergleichen, nicht einmal mit dem größten Gewinn am schicksten Roulettetisch im edelsten Casino. Sie hatte soeben ihr ganzes Leben mit einer Liebeserklärung aufs Spiel gesetzt. Ihr Einsatz war noch nie so hoch gewesen, und nie war die Chance auf einen Gewinn so greifbar nah.
    »Eleonore, es tut mir leid …«
    Sie konnte kaum noch atmen.
    »… aber ich glaube, du musst mich loslassen.«
    »Was?« Ihr wurde übel, eine Welle von Panik durchfloss
ihren Körper, und sie hatte das Gefühl, ihre ganze Welt würde jeden Moment versinken. Was hatte er da gesagt?
    »Es tut mir leid, aber ich glaube, du musst mich loslassen«, wiederholte er.
    »Nein, Simon …«
    »Weißt du, du nimmst mir die Luft zum Atmen, denn du bist eine starke Frau … Nun lass mich bitte los, damit ich mich darauf konzentrieren kann, dich zu küssen. Für immer und …«
    Eleonore wartete nicht ab, bis er zu Ende gesprochen hatte. Sie ließ ihn los, baute sich vor ihm auf und küsste ihn leidenschaftlich. Sie hatte nie zuvor so empfunden.
    »Eleonore!« Simon rang nach Worten und schnappte nach Luft. »Ich habe mir das so lange gewünscht …«
    »Ich bin so glücklich, Simon! Aber warum hast du all die Jahre auf mich gewartet?« Eleonore sah ihm tief in seine schönen Augen. »Ich habe mich so mies dir gegenüber verhalten, außerdem bin ich eine absolute Katastrophe …«
    »Sei nicht albern.« Zärtlich strich Simon ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Du bist die wundervollste Frau der Welt, Eleonore Deschanel.«
    Sie küssten sich wieder und wieder und sahen sich verliebt in die Augen. Eleonore fühlte sich wie elektrisiert und war beinahe versucht, seinen Worten Glauben zu schenken. Simon roch fantastisch. Frisch und männlich, mit einer Spur Natur, gemischt mit Duschgel oder Seife, oder Aftershave, was auch immer diese leichte Zitronennote abgab – es hatte seinen erwünschten Effekt auf Eleonore. Sie hielt ihn fest umklammert und konnte gar nicht mehr aufhören, ihn zu küssen. Er glitt mit seinen Händen über ihre Hüften,
ihren Rücken und ihren Hals. Eleonore hatte das Gefühl, vor Verlangen zu zergehen.
    Keiner von ihnen hörte den kleinen Weinlaster, der viel zu schnell um die unübersichtliche Ecke bog, an der sie kurz zuvor beinahe zusammengestoßen waren. Erst als der Fahrer heftig auf die Hupe drückte, sprangen Eleonore und Simon zur Seite und kamen in dem kleinen

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