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Mein bestes Stuck

Mein bestes Stuck

Titel: Mein bestes Stuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hepburn Lucy
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führte Eleonore dann weiter in Richtung des Büros. Julia lief ihnen hinterher und hielt dabei verzweifelt in alle Richtungen Ausschau nach Luc.
    Doch er war nirgends zu sehen.

Kapitel 12
    W ie das Casino mit seinen Spieltischen und -automaten hatte auch das Büro des Managers kein einziges Fenster. Der Raum war vollständig mit dunklem Eichenholz vertäfelt und mit polierten Messinglampen ausgestattet. Ein überdimensionaler, lederbezogener Schreibtisch stand in der Mitte, dahinter ein grün gepolsterter Drehstuhl und seitlich davor zwei dazu passende Chesterfield-Sofas. Der Effekt, in eine Zeit um die vorherige Jahrhundertwende versetzt zu werden, wurde lediglich durch die Reihe von Überwachungsmonitoren an der Wand, zwei Computer auf dem Schreibtisch und eine hoch kompliziert aussehende Telefonanlage gestört.
    Zwei bullige Sicherheitsmänner in schwarzen Anzügen, weißen Hemden und schmalen Krawatten flankierten ein überdimensionales, gold gerahmtes Gemälde der monegassischen Königsfamilie. Auch sie trugen Knöpfe im Ohr. Julia vermutete, dass, wenn diese Typen ihre Sakkos auszogen, vermutlich ein Halfter mit Pistole zum Vorschein kommen würde.
    Sie riskierte nun auch einen Blick auf Eleonore, die ihre Fassung inzwischen wiedergefunden zu haben schien und nun trotzig und mit flammendem Haar den Mann anfunkelte, der sie immer noch am Ellbogen festhielt.

    Ich bin versehentlich in die Dreharbeiten eines Bond-Films geraten, dachte Julia. Wie gern würde ich jetzt aufwachen, irgendwo, nur nicht …
    »Und was passiert jetzt?«, fragte Eleonore ungeduldig.
    »Wir warten«, gab der Mann zurück.
    Sie mussten nicht lange ausharren. Die zwei Sicherheitsmänner drehten gleichzeitig ihre Köpfe zur Seite, hielten mit einer Hand den Knopf im Ohr fest, als hörten sie jemanden sprechen, und stellten sich dann stramm auf.
    Ein gut gekleideter, abgebrüht wirkender Mann öffnete die Tür und kam ohne Hast herein. Er hielt kurz inne, um erst Eleonore und dann Julia einer genauen Inspektion zu unterziehen, ehe er eine Verbeugung andeutete und schließlich hinter dem massiven Schreibtisch Platz nahm.
    Julia starrte ihn unverhohlen an. Der Typ schien Geld und Macht aus jeder Pore zu atmen und mit seinem scharf geschnittenen, sonnengebräunten Gesicht und den pechschwarzen, an den Schläfen schon leicht ergrauten Haaren sah er aus wie eine Mischung aus Julio Iglesias und Antonio Banderas.
    Und das war Julia an sich auch eigentlich gar keine so unangenehme Vorstellung, wäre nicht die Stimmung in dem Büro so derart angespannt gewesen, dass sie das Gefühl hatte, sie und Eleonore würden nun jeden Moment zu einem qualvollen Tod, ganz in alter, klassischer Bond-Manier, verurteilt werden.
    »Mademoiselle Deschanel.« Seine Stimme war angenehm tief und wie gesagt, unter anderen Umständen hätte sie das durchaus sexy gefunden. Er deutete auf den schleimigen,
kleinen Mann, der Eleonore immer noch am Ellbogen festhielt.
    »Eugène sagte mir, dass Sie eine kleine Pechsträhne hatten. Das tut mir wirklich sehr leid.«
    Eleonore drehte nun ihren Kopf und wandte sich hochmütig an den Mann neben ihr. » Eugène, was für ein reizender Name. Könnten Sie mich jetzt bitte endlich loslassen?«
    Tatsächlich ließ er von ihr ab, nicht aber ohne sich vorher mit einem kurzen Blick auf seinen Chef, der daraufhin wortlos genickt hatte, rückversichert zu haben.
    »Mein Name ist Gustave Hyrcenko. Ich bin der Besitzer der Bonne Chance .«
    »Ich weiß«, erwiderte Eleonore.
    »Mir gehört außerdem das CoCo -Casino.«
    Nun blieb Eleonore stumm. Ganz offensichtlich hatte sie das nicht gewusst.
    »Scheinbar haben Sie sich in geringfügige Schwierigkeiten gebracht, Mademoiselle, habe ich Recht?«
    Eleonore sah ihm direkt in die Augen, auch wenn ihre Lippen ganz unmerklich zitterten. »Ich … ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    »Kommen Sie schon!« Gustave lehnte sich vor und stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch. »Sie waren den ganzen Tag über in meinen Etablissements zu Gast, unter Nutzung der Einkünfte aus einem Wechselschein, der dem Verkauf eines Gemäldes entstammte, wenn ich nicht irre. Das zumindest ist die Information, die mir der Manager des CoCo hat zukommen lassen.«
    Julia sank das Herz in die Hose. Es war also wirklich wahr. Eleonore hatte den Matisse von ihrer Mutter verhökert
– den Matisse von Lucs Mutter! Um mit dem Erlös zu spielen. Und schließlich zu verlieren.
    »Das ist alles gar kein Problem«, setzte

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