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Mein bestes Stuck

Mein bestes Stuck

Titel: Mein bestes Stuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hepburn Lucy
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Eleonore an. Ihre Stimme klang nun wiederum stabil. »Ich benötige lediglich …«
    »Ah, aber genau da liegt das Problem!«, unterbrach Gustave sie sogleich und tippte sich mit dem Finger an die Nase. »Leider habe ich keine Zeit, mir länger anzuhören, was Sie benötigen. Was ich benötige, Mademoiselle Deschanel, ist ein kleines bisschen mehr, als sie bereits vorgestreckt haben.«
    Er streckte seine Hand aus, öffnete eine der Schreibtischschubladen und holte eine kleine Schmuckschachtel heraus.
    Julia schnappte nach Luft. »Die gehört mir!«, rief sie. »Meine Ringe! Eleonore …«
    »Und wer sind Sie noch mal?«, fragte der Besitzer des Casinos und beäugte sie skeptisch.
    »Julia Douglas.«
    Gustave machte eine abfällige Geste mit der Hand und wandte sich erneut an Eleonore. »Zurück zu den Ringen, die Sie bei uns in Kommission gegeben haben …«
    »Sie hat was ?« Julia war entsetzt. »Eleonore, Sie haben meine Ringe verpfändet? Wie konnten Sie das tun? Die Ringe sind mein Eigentum!«
    Lucs Schwester stand einfach nur da, öffnete den Mund, nur um ihn gleich darauf wieder zu schließen. Sie sah zuerst Gustave, dann Julia an. Offensichtlich hatte sie keine Erklärung vorzubringen. Stattdessen zuckte sie wortlos mit den Schultern und schüttelte den Kopf. Die Scham stand
ihr ins Gesicht geschrieben, doch sie konnte – oder wollte – es einfach nicht aussprechen.
    »Machen Sie sich nicht lächerlich.« Julia funkelte Eleonore an und marschierte dann schnurstracks an Gustaves Schreibtisch. Im selben Moment taten die Sicherheitsmänner es ihr nach und traten ihr wie mechanisch zur Seite.
    Doch es war ihr gleichgültig. Sie straffte die Schultern und streckte fordernd ihre Hand aus. »Diese Ringe gehören mir«, sagte sie zu Gustave. »Sie sind nicht das Eigentum von Eleonore Deschanel und waren es auch nie.« Dabei warf sie Eleonore einen eindringlichen Blick zu. »Habe ich Recht?«
    Eleonore vermied es, Julia anzusehen.
    »Mademoiselle Douglas«, setzte Gustave nun an, und es klang, als hätte er alle Zeit der Welt. »Es tut mir sehr leid, aber diese Ringe wurden mir als Pfand für Mademoiselle Deschanels Schulden in meinem Haus übergeben. Ich werde sie einbehalten müssen. Also …«
    Plötzlich unterbrach lautes Geschrei draußen seine Rede. Gustave und die Sicherheitsmänner schauten auf die Überwachungsmonitore an der Wand. Julias Herz raste. Es war Luc. Er schien in eine Art Handgemenge unmittelbar vor der Bürotür verwickelt zu sein und kämpfte sich mühsam frei von … Wer war das bloß? Julia kniff die Augen zusammen … Oh, war das etwa die Hostesse vom Eingang?
    »Lassen Sie mich rein! Meine Schwester ist da drin!«
    Beim Anblick ihres Bruders war Eleonore erstarrt. Gustave hatte sie beobachtet und nickte sogleich den Sicherheitsmännern zu, die dennoch zögerlich die Tür öffneten. Luc purzelte geradezu in den Raum, die Hostesse folgte
ihm mit nur wenigen Zentimetern Abstand. Eugène marschierte sogleich auf das Mädchen zu und zischte ihr etwas ins Ohr. Sie riss erschrocken die Augen auf und zog sich in eine Ecke zurück. Gustave saß einfach nur schweigend da und beobachtete die Vorgänge.
    »Eleonore!« Luc atmete schwer und verzog das Gesicht vor Schmerz. Er musste sich auf dem Schreibtisch abstützen.
    Julia beobachtete ihn mit einer Mischung aus Mitleid und Frust . Tja, da gehen sie dahin, meine Fantasien von einer echten Bond-Rettung, dachte sie . Vielleicht, wenn ich ein enges Abendkleid angehabt hätte …
    Während sie zusah, wie er seine Schwester umarmte, hatte sie ihre Ringe schon fast wieder vergessen. Luc sah so verletzlich und zugleich erleichtert aus. Doch für einen kurzen Moment, als Eleonore sich an ihn drückte, hatte es den Anschein, als sei sie bei weitem die gequältere Seele. Luc machte sich gar nicht erst die Mühe, sich Gustave, der immer noch regungslos im Stuhl saß, vorzustellen.
    »Wie ich höre«, sagte er, »ist meine Schwester in Schwierigkeiten?«
    Es war Eleonore, die auf diese Worte zuerst reagierte. »Der Matisse ist weg«, sagte sie einfach. »Aber ich bin sicher, ich könnte ihn zurück…«
    »Und was ist mit meinen Ringen?« Julia konnte es einfach nicht länger aushalten. »Sie hat sie versetzt, Luc! Die Schachtel ist dort in der Schublade.« Ihr war klar, dass sie wohl hätte abwarten sollen, ehe Bruder und Schwester sich vom Schock ihres Wiedersehens erholt hatten. Doch in Julias Kopf schossen die Gedanken blitzschnell hin und her,
sie schwankte

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