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Mein bestes Stuck

Mein bestes Stuck

Titel: Mein bestes Stuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hepburn Lucy
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sie mit weit ausgebreiteten Armen. »Die Bonne Chance heißt Sie herzlich willkommen.«
    »Vielen Dank«, sagte Luc und erwiderte ihr aufgesetztes, kokettes Lächeln auf gleiche Weise.
    Julia entschied, dass es wohl das Beste wäre, so wenig
wie möglich zu sagen. Ihr Französisch war exzellent, aber wenn sie allzu viel redete, würde am Ende doch noch jemand ihren »bezaubernden« Akzent bemerken, und ihr Spiel wäre aus, noch ehe es begonnen hatte. Also nickte sie einfach nur und verkündete so ruhig wie möglich: »Eleonore Deschanel.«
    Die Hostesse sah verwirrt aus. Sie warf einen Blick auf ihre Gästeliste, als Julia Eleonores Tasche öffnete und den Ausweis vorlegte.
    »Ich bin ihr Bruder«, kam Luc ihr zu Hilfe, auch wenn die Hostesse gar nicht zuzuhören schien. »Luc Desch.«
    »Eleonore Deschanel«, murmelte die Hostesse. »Offensichtlich ist sie schon an Bord … Wie bitte?« Mit einem Mal sah sie auf, und ihr Blick blieb an Luc hängen.
    »Ich sagte, ich bin ihr …«
    » Luc Desch! « Schamlos musterte sie ihn von oben bis unten. »Sie sind es wirklich!«
    Luc hatte ein geduldiges Promi-Lächeln aufgesetzt, das Julia trotz ihrer nervlichen Anspannung sehr amüsierte.
    Die Hostesse bückte sich und wühlte in ihrer eigenen Handtasche, die Julia sofort als eine gefälschte Louis Vuitton identifizierte. Sogleich schmolz ihr Gefühl von Minderwertigkeit dahin, und sie strich über Eleonores weiche Bottega Veneta und schickte ein Stoßgebet gen Himmel. Das war die Macht des Luxus-Unikats.
    Nachdem die Hostesse Lucs Identität erfahren hatte, wurden sie beide mit großer Geste an Bord begleitet, und das Mädchen schaffte es gerade noch, Luc ihre Telefonnummer zuzustecken, die sie in Windeseile auf ein Stückchen Papier gekritzelt hatte. Höchstwahrscheinlich, so
dachte Julia, hätten sie auch Simon und sogar all die Damen aus dem Minibus noch mit an Bord bringen können. Und wer weiß, vielleicht würde Luc das Mädchen sogar anrufen.
    Das opulente, gedrungene Interieur der Bonne Chance stand im krassen Gegensatz zu ihrem strahlend hellen Äußeren. Luc und Julia stiegen die geschwungene Treppe hinunter zum Casino, das in Marineblau und Silber gehalten war und keinerlei Fenster aufwies.
    »Hier verliert man ja jegliches Zeitgefühl«, murmelte Julia.
    Luc sah sie an. »Ich glaube, genau das ist der Gedanke dahinter«, sagte er, ehe er in die Menschenmenge eintauchte und nach seiner Schwester Ausschau hielt.
    Wo kamen all diese Leute nur her? Überall saßen sie gedrängt um Spieltische herum oder pumpten ihr Geld in einarmige Banditen … der Lärm, das Licht, die komplette Fremdartigkeit der Umgebung waren schlicht überwältigend. Julia konnte kaum glauben, dass es wirklich so viele Menschen in der Stadt gab, die genug Zeit und Geld hatten, ihre Tage und Nächte hier zu verbringen. Auf einer kleinen Bühne in der Ecke spielte ein dicklicher grauhaariger Mann auf einem Flügel sanfte Jazzmelodien, die allerdings von den Besuchern vollständig ignoriert zu werden schienen.
    »Kannst du sie sehen?« Julia reckte ihren Kopf in die Höhe, um die Menschenmenge überblicken zu können, aber sie konnte niemanden ausmachen, der Eleonore ähnlich sah. Allerdings hatte sie mehr und mehr Zweifel, dass sie unter all diesen schönen und glamourösen Menschen
die Frau von dem Foto aus dem Château wiedererkennen würde.
    Luc schüttelte den Kopf.
    Langsam tauchten sie immer tiefer in die Menge ein. Von außen hatte die Yacht bereits riesig gewirkt, doch Julia war fassungslos über das enorme Ausmaß des Casinos. Der Raum schien unendlich groß. Sanft beleuchtet schien er ständig auf verführerische Art eine Einladung auszusprechen, hier zu verweilen und Unmengen an Geld auszugeben: Versucht es einfach, Leute, amüsiert euch!
    »Ich gehe rechts herum und schaue zuerst beim Pokertisch nach«, sagte Luc nach einigen Minuten. »Eleonore spielt am liebsten Poker, also ist sie vielleicht dort. Geh du links herum.«
    »Was ist, wenn …«, begann Julia.
    »Wir treffen uns hier an der Treppe wieder«, unterbrach sie Luc. »Einer von uns wird sie dann schon gefunden haben.«
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, wandte er sich ab und humpelte los.
    Julia starrte ihm hinterher und murmelte: »Bitte, Julia, würdest du so nett sein, mir bei der Suche nach meiner äußerst sprunghaften Schwester zu suchen? Vielen Dank!« Sie seufzte und bahnte sich dann wie geheißen einen Weg in entgegengesetzter Richtung durch die Menge.
    Der Anfang

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