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Mein bestes Stuck

Mein bestes Stuck

Titel: Mein bestes Stuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hepburn Lucy
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»Es tut mir leid, Eleonore.« Er streckte den Arm aus und griff nach der Hand seiner Schwester.
    »Die Gefühle«, sagte Lorenzo gönnerhaft, »können in Zeiten wie diesen mit einem durchgehen. Die Umstände sind sehr schwierig, und da weiß man doch nie, wie die Menschen reagieren, nicht wahr?« Er lächelte. »Mach dir
keine Sorgen, Luc, du machst gerade eine schwierige Zeit durch. Ich verstehe das voll und ganz, du bist einfach nicht du selbst.«
    Julia hielt den Atem an. Hatte er tatsächlich vor, die ganze Diskussion zu seinen Gunsten zu verdrehen und so zu tun, als könne Luc nicht klar denken?
    Doch Luc verzog keine Miene. »Meine Mutter – unsere Mutter – war immer gut zu dir, Lorenzo. Und du machst dir nicht einmal die Mühe, zu ihrer Beerdigung zu erscheinen.«
    Eleonore schloss die Augen, und Julia glaubte zu sehen, wie eine einzelne Träne ihre Wange hinunterlief. Das war ganz und gar nicht gut.
    »Renzo?«, flüsterte sie. »Stimmt das?«
    »Ja, schon, aber …«
    »Wie bitte? Du bist nicht zur Beerdigung der Mutter deiner Freundin gegangen?«
    »Nein, er hatte sie doch kurz vorher fallen lassen! Genau genommen zwei Tage zuvor!«, erinnerte Luc sie in zynischem Tonfall. »Er hat sich demnach nichts vorzuwerfen.«
    »Hört auf!«, stöhnte Eleonore. »Hört doch bitte auf!«
    »Es war einfach kein guter Zeitpunkt«, verteidigte sich Lorenzo und nickte zustimmend in Eleonores Richtung. »Genau wie das jetzt kein guter Zeitpunkt für eine Diskussion wie diese ist. Sollten wir es nicht einfach dabei belassen? Luc, du regst Eleonore einfach zu sehr auf.«
    »Mir scheint, dass ihr da beide euren Anteil daran habt«, bemerkte Julia.
    »Nur noch eines, dann bin ich fertig«, sagte Luc. »Lorenzo,
dein Verhalten nach dem Tod unserer Mutter war nicht gerade rühmlich. Aber ja, du hast Recht, manchmal kann man nicht vorhersehen, wenn eine Krise ausbricht.«
    Julia zuckte zusammen. Hatte Luc ihren Verlobten gerade unterschwellig als Feigling bezeichnet?
    »Aber selbst«, fuhr Luc fort, »wenn wir die Wechselhaftigkeit menschlicher Natur berücksichtigen, so bleibt doch immer noch die Spielerei.«
    »Wie bitte?«, fragte Julia verdutzt. Lorenzo schüttelte langsam den Kopf, während Eleonore ihr Gesicht in den Händen verbarg.
    Einen Moment lang schien es so, als stünde die Welt still. Die vier Leute saßen sich in einem emotional aufgeladenen Quadrat inmitten des prachtvollen Salons im Château Deschanel gegenüber. Julia ertappte sich, wie sie eine der kleinen Porzellanvasen fixierte, die auf einem Marmorsims an der Wand standen zwischen den zwei Flügeltüren, die zum Garten hinausführten. Die Farben der Vase waren weich und fließend, hellgrün und korallenrot … Stammte sie aus China? Oder Venedig? Oder gab es in Venedig nur Glas? Sie musste mehr über Italien in Erfahrung bringen … Immerhin fand sie gerade so einiges über einen gewissen Italiener heraus. Und Julia war nicht sicher, ob ihr gefiel, was sie da noch zu hören bekam.
    »Was zum Teufel hat Lorenzo mit Glücksspiel zu tun?«, fragte sie.
    Luc schaute sie freundlich an und seufzte. »Ganz offensichtlich wurdest du noch nicht in seine dunkle Welt hineingezogen, Julia. Einen Moment lang habe ich mich gestern gefragt …«, er schaute einmal mehr zu Lorenzo,
»… ob deine Unschuld und deine Unerfahrenheit, als du versucht hast, Eleonore zu finden und nach Hause zu bringen, echt war …«
    Julia war entrüstet. »Und warum sollte ich dir etwas vormachen? Ich war mein Leben lang zuvor noch nie in einem Casino gewesen!«
    »Dann haben sich die Gewohnheiten deines Verlobten entweder geändert, was mich natürlich sehr für dich freuen würde, oder aber er hat dich nur bislang noch nicht mit seiner Leidenschaft angesteckt. Julia, es war Lorenzo, der Eleonore zum Spielen gebracht hat!«
    »Dazu gehören immer noch zwei«, warf Lorenzo lautstark ein. »Immer noch zwei.«
    »Nein, Lorenzo, du hast mich dazu animiert«, flüsterte Eleonore. »Und das sehr oft. Jeden Abend …«
    Julias Körper fühlte sich taub an. »Wie bitte?«
    »Ach, komm schon, du warst von Anfang an verrückt danach!« Lorenzo setzte sich aufrecht hin und sah Eleonore herausfordernd an. »Es ist doch nicht meine Schuld, wenn du ein dummes Mädchen bist und nicht weißt, wann du aufhören sollst.«
    Eleonore erstarrte, und selbst Luc wirkte wie vom Donner gerührt.
    »Außerdem hast du immer gesagt, ich solle mir keine Sorgen ums Geld machen, es sei mehr als genug davon da

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