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Mein bestes Stuck

Mein bestes Stuck

Titel: Mein bestes Stuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hepburn Lucy
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in ihre Arme.
    Vor lauter Schock wusste Eleonore nicht, was sie sagen sollte. Also schlang sie einfach ihre Arme um ihn und hielt ihn ganz fest. Er klammerte sich an sie wie ein Ertrinkender, hielt seinen Körper fest an ihren gepresst, ballte seine Hände in ihrem Rücken zu Fäusten.
    »Lorenzo, alles ist gut! Schschhh, schon gut! Was ist denn?«
    Langsam löste er sich aus der Umklammerung.
    »Was hast du, Lorenzo? Sag schon!« Eleonore stand völlig still da. Sie wagte nicht zu hoffen.
    »Meinst du wirklich«, murmelte er und löste sich ein wenig von ihr, »dass wir füreinander geschaffen sind?« Er sah ihr tief in die Augen und zuckte hilflos mit den Schultern. »Ich meine, ist es nicht seltsam, wie das Schicksal uns
diese Woche wieder zusammengeführt hat? Immerhin soll ich doch am Samstag eine andere heiraten!«
    »Und ich muss meinen Vater am selben Tag beerdigen, Lorenzo«, flüsterte Eleonore. »Ist wohl für uns beide alles ziemlich viel gerade, oder?«
    Er nickte traurig. »Warum musste uns das passieren? Dein Vater und meine Julia – zwei so gute Menschen …«
    »Ich weiß«, Eleonore lief ein Schauer über den Rücken, als sie bemerkte, in welche Richtung das Gespräch abglitt.
    »Und dann wir beide, Eleonore. Du und ich. Wir sind wie wilde, unbezähmbare Tiere. Es ist seltsam, aber ich habe das Gefühl, als bekäme ich eine zweite Chance, um das, was geschehen ist, wiedergutzumachen …«
    Eleonore konnte nichts darauf erwidern. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an.
    »Ich glaube, ich habe lange Zeit verdrängt, wie furchtbar ich mich damals dir gegenüber verhalten habe«, fuhr er fort und ging unruhig in der kleinen Laube auf und ab. »Weißt du, als ich Julia kennengelernt habe, dachte ich, dass ich noch nie einem so aufrichtigen Menschen begegnet bin …«
    »Vielen Dank.« Eleonore lächelte schief.
    »Ach komm, du weißt schon, wie ich das meine.«
    Sie schauten einander tief in die Augen. In ihren Blicken lag vollständige Ehrlichkeit, vielleicht zum ersten Mal im Leben.
    »Ja, ich weiß, wie du das meinst«, antwortete sie nach einigen Augenblicken.
    »Vielleicht habe ich gedacht, dass Julia auch aus mir einen besseren Menschen machen wird.«

    »Vielleicht wird sie das.«
    »Vielleicht sollte ich sie nicht heiraten. Das ist doch kein Grund, jemanden zu heiraten, oder?«
    »Liebst du sie?«
    Die Frage blieb in der Luft hängen und schien in dem fahlen Licht hin- und herzutanzen.
    »Es gibt nichts, was man an Julia nicht lieben kann«, antwortete er.
    Eleonore nickte. »Du hast es gerade geschafft, aus zwei Negativaussagen eine positive zu formulieren, ist dir das klar?«
    »Vielleicht ist das alles, was ich verdiene.«
    »Nein, Lorenzo, du verdienst mehr als das.«
    Er kam auf sie zu und griff nach ihren Händen. »Verdiene ich dich, Eleonore?«
    Wie sehr hatte Eleonore auf diese Frage gewartet, und sie gleichermaßen gefürchtet. Und dennoch traf sie sie wie ein Donnerschlag.
    Sie hatte ihn in der Hand. Sie hatte gewonnen. Der Rausch des Triumphes durchströmte sie wie eine kühle Welle Champagner. Endlich!
    »Du kannst deine Hochzeit nicht abblasen, Lorenzo!«
    Er drückte ihre Hände fester. »Nein, das kann ich nicht.«
    Eleonore spürte einen Stich im Herzen.
    »Nicht ohne ein verbindliches Ja von dir, Eleonore.«
    Was hatte er da gerade gesagt?
    Erschrocken zog sie ihre Hände zurück und wandte sich von ihm ab. Das Atmen fiel ihr auf einmal schwer. Wie sehr wollte sie ihm doch glauben! Und sich in seine Arme werfen
und ihm alles versprechen, was er von ihr hören wollte. Aber irgendetwas fehlte. Zweifel rumorten in ihrem Hirn und irgendwie schaffte sie es nicht, sie abzustellen.
    »Warum jetzt, Lorenzo?«
    »Warum nicht jetzt, Eleonore?«
    Typisch, dachte sie. Warum konnte sie nicht einfach den Moment genießen? Warum musste sie immer ihre Chancen auf Glück sabotieren? Sie sollte ihm einfach um den Hals fallen und Ja sagen. Sie könnten zusammen durchbrennen. Da stand er vor ihr und wollte nur ein kleines Wort hören. Aber irgendetwas hielt sie zurück.
    Im selben Augenblick spürte sie einen Blick in ihrem Nacken. Jemand stand draußen. Sie spürte es und erstarrte. Dann ging sie vorsichtig auf die Türöffnung zu. Wer um alles in der Welt konnte wissen, dass sie hier war? Doch mit einem Mal wusste sie, dass sie gar nicht mehr durch den Spalt schauen musste. Sie wusste die Antwort, noch ehe sie den Kopf herausstreckte.
    Da stand er, hoch aufgerichtet vor der Gartenlaube,

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