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Mein bestes Stuck

Mein bestes Stuck

Titel: Mein bestes Stuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hepburn Lucy
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kam eilig auf sie zu, energisch in Richtung Château marschierend. Doch auf den zweiten Blick erkannte sie, dass es sich nicht um Lorenzo, sondern um Simon handelte, und er schien vollkommen außer sich zu sein.
    »Simon!«, rief sie ihm entgegen. »Ist etwas passiert?«
    Simon zuckte zusammen. Ihre Stimme hatte ihn zurück in die Realität geholt. Julia beobachtete, wie er darum kämpfte, die Fassung nicht zu verlieren. Sein Anblick war beunruhigend.
    »Nichts ist passiert!«, entgegnete er. »Alles in Ordnung.«
    »Sicher?«
    »Absolut. Haben Sie sich verlaufen?« Als ob ihn das kümmerte! Julia konnte sehen, dass er allein sein wollte. Irgendetwas stimmte hier nicht.
    »Ich versuche nur, die anderen zu finden.« Sie bemühte sich, so unverkrampft wie möglich zu klingen. »Ich suche Onkel Quinn, und Lorenzo, mein Verlobter, ist inzwischen auch hier aufgetaucht, und nun aber wieder verschwunden. Ich glaube, er ist bei Eleonore …«
    » Ihr Verlobter? «, Simon schaute sie ungläubig an. »Sagten Sie tatsächlich, Ihr Verlobter?«
    Julia nickte seufzend. »Ich weiß, noch ein ungebetener Gast in dieser schweren Zeit. Mein Verlobter Lorenzo Landini ist hergekommen, um …«

    »Ich hatte ja keine Ahnung«, unterbrach sie Simon, stemmte die Hände in die Hüften und warf einen flüchtigen Blick zurück über die Schulter.
    Julia war verwirrt. »Was? Haben Sie ihn gesehen? Oder Eleonore? Sie kennt ihn nämlich … Sie waren mal ein Paar, wissen Sie.«
    Sie folgte seinem Blick. Da stand ein kleines Häuschen, das aussah wie eine heruntergekommene Sommerlaube, halb versteckt unter Blättern und Ranken. Vielleicht waren sie dort? Sie schaute noch einmal hin. Nein. Das war viel zu … versteckt. Völlig unmöglich.
    »Ich habe keine Ahnung, wo Lorenzo und Eleonore sind«, erwiderte Simon nach einigen Sekunden. »Und ich habe auch keine Lust, darüber nachzudenken.«
    Julia nickte und blinzelte ihn an. Seine Augen waren voller Schmerz. Es war mehr als offensichtlich, dass er in Eleonore verliebt war. Sie könnte sich glücklich schätzen, ihn zu haben! Er war ein guter Mann, soviel hatte Julia bei ihren flüchtigen Begegnungen mitbekommen. Selbst wenn er jetzt innerlich rasend vor Wut zu sein schien.
    Sie beobachtete, wie er erneut zu dem kleinen Häuschen schielte. Als er dann zu reden ansetzte, war seine Stimme sehr eindringlich.
    »Der Weinberg!« Er zeigte über Julias Schulter, in die andere Richtung. »Ich denke, sie werden dorthin gegangen sein. Ich bin mir sogar ziemlich sicher. Wenn Sie sich beeilen, holen Sie sie vielleicht noch ein.«
    Er fasste sie sanft an der Schulter und drehte sie um.
    Julia runzelte fragend die Stirn. »Sind Sie sicher? Es sieht Lorenzo gar nicht ähnlich …«

    »Ich denke schon. Einen Versuch ist es doch wert, oder? Ich muss los. Beeilen Sie sich, Julia.«
    Also ging sie los. Doch nach wenigen Schritten hielt sie erneut inne, drehte sich um und rief Simon nach:
    »Simon, warum helfen Sie mir nicht beim Suchen?«
    »Wie bitte?« Simon stand wie angewurzelt da.
    »Na ja, ich denke, Eleonore könnte jetzt wirklich einen Freund gebrauchen. Meinen Sie nicht?«
    Simons Gesicht war ausdruckslos, und er zuckte lediglich mit den Schultern. »Vielleicht später. Ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen. Viel Glück.«
    Damit drehte er sich um und setzte energisch seinen Marsch zum Château fort.
    Die Wege zwischen den dichten Weinstöcken waren weich und matschig von dem Regen und nach wenigen Schritten zog Julia ihre Pumps aus und ging barfuß weiter. Die kühle, nasse Erde unter ihren Füßen fühlte sich gut an. Als sie den Fuß des Weinbergs erreichte, wurde die sanfte Stille von Stimmen durchbrochen. Sie hielt an und lauschte. Die Geräusche kamen von weiter weg, ganz rechts von ihr. Eine Männerstimme … zwei Männerstimmen … Onkel Quinn! Lächelnd schlug sie die Richtung ein, aus der die Stimmen kamen. Dank des dichten Blattwerks konnte sie sich unbemerkt den Männern nähern.
    Sie überlegte eine Sekunde lang, ob sie rufen und ihr Kommen ankündigen oder lieber überraschend auftauchen sollte, als das laute Plop eines Champagnerkorkens sie aus ihren Gedanken riss.
    »Ah! Wunderbar!« Onkel Quinn hörte sich beschwingt an. Und sehr glücklich. Julia hielt inne und fragte sich
plötzlich, ob es wohl unhöflich sei, einfach so hereinzuplatzen. Sie traute ihren Ohren kaum …
    »Vielen Dank!« Die andere Stimme gehörte … Claude? Es konnte niemand anderes sein. Onkel Quinns heißes Date

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