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Mein Bild sagt mehr als deine Worte

Mein Bild sagt mehr als deine Worte

Titel: Mein Bild sagt mehr als deine Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Levithan
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– ich weiß, dass das nicht stimmt. Trotzdem, Evan, was erwartest du von mir? Das bringt doch nichts, wenn wir uns dauernd darüber aufregen. Wir können im Moment sowieso nichts tun.«
    »Ich habe nachgedacht«, sagte ich.
    »Und?«
    »Wir müssen zu ihr nach Hause gehen.«
    Auf diese Antwort war er nicht gefasst.
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Denk mal eine Sekunde nach. Wenn die Person Ariel so nahestand, dass sie ihm oder ihr unsere Schließfachkombinationen und den Ort verraten hat, an dem ihr beide euch das erste Mal geküsst habt – glaubst du nicht, dass sie diese Person dann auch in ihrem Tagebuch erwähnt hat?«
    »Hey, Evan, du –«
    »Nein, das ist eine total logische Schlussfolgerung. Wir müssen einfach nur ihr Tagebuch lesen – wir müssen es noch nicht mal richtig lesen, nur überfliegen. Der Name muss da drinstehen.«
    »Evan, spinnst du jetzt total?«
    »Du bist ja wohl auch krank im Kopf.«
    »Nein.«
    »Erstens glaube ich nicht, dass uns Ariels Eltern in ihr Zimmer lassen nach der ganzen Geschichte . Zweitens wissen wir überhaupt nicht, ob ihr Tagebuch , das ich nicht lesen will, noch da ist. Und drittens … hab ich allmählich echt genug von dir na ja, macht man das einfach nicht.«
    »Du weißt doch auch, wo der Hausschlüssel versteckt ist, oder? So leicht entkommst du mir nicht. Er liegt bestimmt immer noch an derselben Stelle. Keiner nicht einmal deine neue Freundin braucht jemals zu erfahren, dass wir dort waren. Niemand. Es ist der einzige Weg, um es herauszufinden.«
    Jack schüttelte den Kopf. »Nein. Kommt nicht in Frage. Ich muss jetzt zum Training.«
    »Wenn du nicht mitgehst, mach ich es allein«, sagte ich.
    Jack schlug wieder gegen den Spind. »Evan.«
    »Jemand verfolgt uns«, sagte ich. »Wir müssen dem ein Ende bereiten. Das geht nur, wenn wir herausfinden, wer es ist. Ihre Eltern arbeiten jeden Tag bis um sechs, mindestens. Ich bin bei ihnen vorbeigegangen. Vor sechs sind sie nie zu Hause.« Das entsprach nicht der Wahrheit. Es war nur eine Vermutung.
    »Muss es denn heute Abend sein?«
    Wenn ich jetzt zögerte, hatte ich verloren.
    »Ja. Lass es uns hinter uns bringen.«
    Jack gefiel das alles überhaupt nicht, aber er konnte nicht zulassen, dass ich es auf eigene Faust durchzog.
    »Okay. Du kannst manchmal auch ein richtiges Arschloch sein, Evan. Ich mache mit dem Training früher Schluss und wir treffen uns hier um vier. Vor dem Tor. In der Zwischenzeit gehst du bei ihrem Haus vorbei. Wir müssen sicher sein, dass ihre Autos nicht in der Garage stehen.«
    Ich nickte und wollte schon gehen, als Jack mich an der Schulter packte. Er drehte mich zu sich, sodass ich ihm in die Augen schauen musste.
    »Das sag ich jetzt nur einmal, Evan, kapiert? Wenn ich herausfinden sollte, dass die Fotos von dir sind und du das alles nur machst, um irgendein mieses Spiel mit mir zu treiben, dann bring ich dich um. Kapiert?«
    »Keine Sorge«, sagte ich. »So clever bin ich nicht. Oder so masochistisch.«
    Er ließ mich los.
    »Ich halte dich für so clever«, sagte er. »Aber nicht für so herzlos. Darauf setze ich jetzt.«
    Was wahrscheinlich der größte Freundschaftsbeweis war, den er mir jemals gemacht hat.

9
    Ich ließ meine Gedanken abschweifen, während ich zu Ariels Haus ging. In meinem Kopf wurde einfach auf zu vielen Frequenzen gesendet.
    »Ich schlafe mit ihm«, hast du gesagt. »Das weißt du doch, oder?«
    »Das war eine vollkommen berechtigte Frage«, sagte Fiona.
    »Ich glaube ja, schon«, sagte ich.
    Ich wusste es nicht. Ich wollte es nicht wissen. Nicht darüber nachdenken.
    »Mrs Taylor, Sie müssen jetzt mit mir kommen.«
    »Weiß nicht. Eben wenn ich in der Stimmung dafür bin.«
    »Hol Hilfe, Evan. Ich bleib hier. Du holst Hilfe.«
    Aber ich wollte derjenige sein, der bei ihr blieb.
    »Meine Eltern sind jetzt nicht zu Hause«, sagte Fiona.
    Nein. Nicht Fiona.
    »Was ist los, Evan? Was ist los?«
    Es ist das Ende. Es ist das Ende. Ich kann es nicht aufhalten.
    »Ich bin so glücklich«, hast du gesagt.
    Du wolltest sterben.
    Ich muss aufhören, dauernd darüber nachzudenken.
    »Es geht um Ariel. Sie –«
    »Wir müssen sicher sein, dass ihre Autos nicht in der Garage stehen.«
    Check. Gecheckt. Ausgecheckt.
    »Ich bin nicht in dich verliebt.«

9 A
    Dein rotes Fahrrad stand immer noch da. Du bist nie damit gefahren. Deshalb war es für mich vollkommen logisch, dass es immer noch dastand.
    Ich nahm mir vor, Jack von dem Fahrrad zu erzählen. Aber bis um vier Uhr

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