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Mein bis in den Tod

Mein bis in den Tod

Titel: Mein bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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wie es scheint, professionellen Killer. Harvey Cabot war ein guter Mann, ein bedeutender Wissenschaftler, glücklich verheiratet, keine offensichtlichen Feinde. Aber Oliver Cabot hat einen sehr offensichtlichen Feind.«
    Ross schüttelte mit einem Lachen, das ohne jeglichen Humor war, den Kopf. »Mr. Caven, wenn ich Sie recht verstehe, sind Sie im Begriff, mich zu erpressen, und ich hoffe um Ihretwillen, dass Sie einen guten Anwalt haben. Sie haben nämlich bereits zwei schwere Straftaten begangen, indem sie jene Kameras installierten – Sachbeschädigung und Einbruchsdiebstahl –, und sicher haben Sie auch noch gegen andere Gesetze verstoßen, als Sie Dr. Cabot abhörten. Ich würde Ihnen nicht empfehlen, diese Straftatbestände durch einen absurden Erpressungsversuch noch zu verschlimmern. Bitte verschwinden Sie aus meinem Büro und aus meinem Leben.«
    Caven rührte sich nicht. Stattdessen sagte er ganz leise: »Mr. Ransome, Samstagnacht wurde ein zweiter Mann getötet – der Mann, der unten im Treppenhaus erschossen wurde. Er war einer meiner Leute, einer der besten Jungs, mit denen ich je zusammengearbeitet habe. Er hat gesehen, was passierte, und versuchte, dagegen einzuschreiten. Mag sein, dass Sie wütend sind, aber unterschätzen Sie nicht, wie zornig
ich
bin. Sie kannten Dr. Cabot nicht einmal. Barry Gatt war auf meiner Hochzeit Trauzeuge.«
    »Raus!« Ross ging zur Tür. »Schicken Sie mir die Rechnung. Ich möchte von Ihnen nie wieder etwas sehen oder hören.«
    »Beruhigen Sie sich, Mr. Ransome, wir müssen noch etwas besprechen, und zwar –«
    Ross riss die Tür auf, schob den Detektiv aus dem Zimmer und schrie:
»Verschwinden Sie aus meinem Leben!«
    Dann knallte er die Tür derart fest zu, dass ein Stück Verputz von der Wand fiel.

[home]
    71
    S pider war zu der Überzeugung gekommen, dass er sich von Onkel Ronnie in Panik hatte versetzen lassen. Während er am Waschbecken stand, das Kinn mit Rasierschaum bedeckt, die Zigarette brennend im Seifenhalter, und irgendeine dieser durchgeknallten Kochsendungen im Fernsehen lief – er hasste Kochsendungen –, ging er noch mal alles durch. Wenn es eine Belohnung gab, konnte die Polizei frühestens gestern, am Sonntag, davon erfahren haben. Dann musste sie das mittels einer Hand voll Informanten streuen, in den Pubs, Bars und Clubs, aber an einem Sonntag sprach sich so was nur langsam herum. Nur wenige Leute kannten seine Adresse. Er schwebte in Gefahr, ja, aber in unmittelbarer Gefahr? Das war eher unwahrscheinlich.
    Das Scheißfahndungsfoto musste der kreischende Idiot geliefert haben, der sich in seiner Wohnung eingeschlossen hatte; Spider bereute es bitterlich, dass er ihn vom Haken gelassen hatte.
    Mit dem Rasierer zog er einen sauberen Streifen durch die linke Seite des Charles-Bronson-Schnauzbarts, der die vermurkste Hasenscharte verdeckte. Der Schnauz, der jetzt bis ins Detail auf dem Fahndungsfoto zu sehen war.
    Sevroula hatte ihm gesagt, dass sie nie vor elf aufstand. Wenn er bei ihr ankam, wenn sie noch im Bett lag, hätte er den Vorteil der Überraschung auf seiner Seite. Aber vielleicht gefiel er ihr ohne Schnauzer nicht mehr so gut. Ihr Problem.
    Das Fahndungsfoto war nicht alles – wegen eines Fahndungsfotos konnte man schließlich nicht verurteilt werden. Der Nackte konnte ihn höchstens ein paar Sekunden lang gesehen haben – in einem dunklen Hausflur um Mitternacht. Wie viel Gewicht würde man seiner Aussage beimessen? Wenigstens hatte er keine Fingerabdrücke hinterlassen. Aber die Kripo war heutzutage ganz schön auf Draht, die konnte einen wegen einer Teppichfluse am Schuh einbuchten. Ein noch größeres Problem stellte die DNA -Analyse dar – dafür reichte eine Schweißperle oder ein Haarfollikel. Das größte Problem von allen war aber die Waffe.
    Ich muss die Knarre loswerden.
    Das hatte absolute Priorität. Sie lag auf dem Bett, er sah sie im Spiegel – sie dellte die Bettdecke ein, glänzte, roch immer noch nach Kordit. Im Magazin fehlten fünf Kugeln.
    Die beste Möglichkeit bot der Ärmelkanal. Im Dunkeln von einer Fähre über Bord werfen. Für immer verschwinden lassen. Aber inzwischen wurden die Fähren garantiert überwacht. Er musste sie irgendwo deponieren, wo man sie nie finden würde.
    Es konnte sein, dass dieser Ganove, von dem er sie gekauft hatte, zur Polizei ging, um die 50 000-Pfund-Belohnung zu kassieren, aber was hatten die schon gegen ihn in der Hand – es sei denn, sie fanden die

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