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Mein bis in den Tod

Mein bis in den Tod

Titel: Mein bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Sie das können. Der Coroner dürfte meiner Einschätzung nach den Leichnam erst in einigen Tagen freigeben.«
    »Ich habe die Absicht, den Sarg in die Vereinigten Staaten zu begleiten.«
    »Verstehe.«
    »Keine zehn Pferde könnten mich davon abbringen.«
    Zehn Minuten später saß Oliver in seinem Jeep. Der Detective hatte ihn gewarnt, er solle auf der Hut sein. Sollte er derjenige sein, dem der Anschlag gegolten hatte, und nicht sein Bruder, dann schwebe er immer noch in Lebensgefahr.
    Er hatte ihm versichert, dass er auf sich Acht geben werde, aber als er die Polizeiwache verließ, konnte er nur an Faith denken und die Sorgen, die er sich um sie machte. Im Auto hörte er die Mailbox seines Handys und seinen Anrufbeantworter im Hotel ab. Unter beiden Anschlüssen waren mehrere Nachrichten aus der Klinik hinterlassen worden.
    Aber keine Nachricht von Faith.

[home]
    81
    E ingezwängt zwischen zwei Aktenschränken, einem Tintenstrahldrucker und einem Farbkopierer saß Hugh Caven an seinem Schreibtisch in der Zentrale der weltweit operierenden Caven Investigation Services, die das gesamte beengte hintere Zimmer seines Hauses einnahm. Das Einzelhaus war klein, schmucklos und neu und lag in einer ruhigen Sackgasse in Ickenham in Südwest-London. Vom Schreibtisch aus sah Caven auf einen schmalen Rasenstreifen. Sandy hängte gerade die Wäsche auf. Sean, sein Dreijähriger, spielte in einem aufblasbaren Planschbecken mit seinem Boot.
    Ganz oben auf den Papierstapeln, die den Schreibtisch bedeckten, befand sich ein Exemplar der
Daily Mail
von heute. Darunter lagen mehrere andere Zeitungen. Alle brachten die Geschichte, dass ein nicht genannter Mann, den die Polizei im Zusammenhang mit dem Doppelmord in Notting Hill Gate in der Nacht zum Sonntag verhören wollte, gestern bei einem Sturz ums Leben gekommen war.
    Hugh Caven hatte einen Freund bei der Polizei, der ihn soeben zurückgerufen und mit der Information versorgt hatte, die er benötigte. Die Polizei war sich sicher, dass es sich bei dem Toten um den Mörder von Barry Gatt und Harvey Cabot handelte, und nach den Beweismitteln zu schließen, von denen er gerade erfahren hatte, war ihm durchaus verständlich, warum man das annahm. Aber die Polizei musste noch ein Motiv finden und untersuchte deshalb zurzeit die Lebensverhältnisse des Toten. Zwar vermutete man, dass es sich um einen Auftragsmord handelte, aber sie hatten bislang noch keine Verbindung zwischen Barry Gatt und Cabot herstellen können. Die würde man auch nicht herstellen, jedenfalls nicht durch die Aussage von Barrys Witwe.
    Barry war ein Profi. Er hatte Steph nie erzählt, wo er arbeitete oder wen er observierte. Außerdem war er ein diskreter Mensch, mit einem tiefen Sinn für Anstand, und Hugh Caven meinte genau zu wissen, warum sein Mitarbeiter und Freund tot war. Barry hatte die Videobilder aus Dr. Oliver Cabots Wohnung überwacht, gesehen, wie Harvey Cabot erschossen wurde, und war diesem zu Hilfe geeilt. Occam’s Rasiermesser. Die einfachste Erklärung … So schlicht war das.
    Caven sah, wie sein Sohn unten im Garten am Rand des Planschbeckens stolperte und mit dem Gesicht auf den Rasen fiel. Durch das offene Fenster hörte er ihn plärren. Seine Frau legte die Wäsche ab, lief zu ihm hin, hob ihn auf und tröstete ihn. Sie war eine gute Mutter, eine gute Ehefrau. Er hatte Glück gehabt. Vor fünf Jahren hatte er im Gefängnis gesessen und nichts besessen. Jetzt hatte er eine Frau, die er liebte, einen Sohn, auf den er stolz war, und ein florierendes Geschäft.
    Und einen guten Freund, der tot war.
    Er könnte der Polizei den Hinweis liefern, den sie brauchte. Er
musste
das. All seine Instinkte sagten ihm, dass Ross Ransome hinter dem Mord steckte. Er konnte sich nicht erinnern, in seinem ganzen Leben jemanden derart unsympathisch gefunden zu haben wie diesen arroganten Schnösel.
    Und doch …
    Die Anzahlung, die der Schönheitschirurg geleistet hatte, war Peanuts gewesen. In den letzten zwei Wochen hatte er Ausgaben in Höhe von mehreren tausend Pfund gehabt. Er hatte seine Überwachungsleute rund um die Uhr bezahlt, darunter der Lohn, den er Barry schuldete, plus die Ausrüstungsgegenstände, die er in der Wohnung von Dr. Cabot installiert hatte und nun nicht mehr zurückbekommen konnte.
    Er sah Sandy zu, die Sean in den Armen wiegte. Sie sah so schön aus, und er war ein so liebes Kind. Ihr beide verdient das Beste, das ich euch geben kann – aber was zum Teufel ist das?
Ein Vater, der

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