Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein bis in den Tod

Mein bis in den Tod

Titel: Mein bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
Vom Netzwerk:
Um Mitternacht läuft der Film
Woodstock
im Fernsehen. Ein seltenes Vergnügen, das ich mir nicht entgehen lassen möchte. Haben Sie mich verstanden, Mr. Ransome, klar und deutlich?«
    »
Woodstock
, um Mitternacht. Ein Trash-Hippiefilm. Klar und deutlich«, erwiderte Ross. »Ich bin schon auf dem Weg. Sie müssen ein trauriger Mann sein, dass Sie sich so etwas ansehen, Caven.«

[home]
    94
    O liver fuhr schweigend fünfundzwanzig Minuten lang, während er im Rückspiegel fast permanent nach Polizeiwagen Ausschau hielt. Es war kurz vor halb zwölf abends. Vielleicht hatte der Sicherheitsbeamte im Grove Hospital das Kennzeichen des Jeeps nicht durchgegeben, aber sicher hatte Faiths Mutter inzwischen eines der Telefone wieder in Ordnung gebracht oder war zu einem Nachbarn gelaufen und hatte die Polizei benachrichtigt.
    Nur noch fünf Meilen.
    Weniger als fünf Minuten.
    Vorsichtig beschleunigte er von 75 auf 80 Meilen pro Stunde. Hinter ihm spielte Alec hingebungsvoll mit seinem Gameboy, Faith schlief.
    Vor ihm tauchte ein Straßenschild auf, es zeigte nach links, daneben das Symbol für ein Flugzeug: Gatwick Airport.
    Seine Anspannung stieg. Nur noch rund eine Minute. Etwas im Rückspiegel jetzt, mit einem Licht auf dem Dach,
Mist
, dann atmete er erleichtert auf. Nur ein Taxi.
    Als er auf das Flughafengelände bog, drang der Geruch von Kerosin in den Wagen; er folgte den Schildern in Richtung des Parkplatzes für Langzeitparker. Sie könnten durchaus ein Paar mit Kind sein, das sein Auto abstellte und einen Spätflug nahm, wie tausende anderer Familien. Er zog einen Parkschein aus dem Automaten, die Schranke hob sich, und er fuhr ein paar Meter weiter. Es gab zwei Parkplätze.
    Er folgte den Schildern bis zu einem Maschendrahtzaun und fuhr durch eine Einfahrt auf einen riesigen Parkplatz, dann durch eine weitere. Ringsum Massen geparkter Autos.
    Perfekt.
    Er fuhr an einer Reihe von Parkplätzen vorbei, alle Fahrzeuge waren in dem rot-gelblichen Sodium-Licht klar zu erkennen. Er passierte einen Jeep Cherokee, der seinem ähnelte, jedoch eine andere Farbe und ein anderes Zulassungsjahr hatte. Hoffentlich fand er noch etwas Besseres. Er fuhr eine weitere Reihe entlang, dann noch eine. Zwei weitere Jeeps, einer ebenfalls mit einem anderen Jahr und einer anderen Farbe, der zweite stand zu nahe an einer Bushaltestelle, an der ein Mann mit einem Koffer wartete.
    Dann, am Ende, in einem relativ dunklen Areal vor dem Grenzzaun, sah er einen marineblauen Cherokee, der seinem glich. Langsam fuhr er daran vorbei. Das Nummernschild zeigte das gleiche Zulassungsjahr wie seines. Und neben dem Wagen waren drei Parkplätze frei.
    Ringsum niemand zu sehen.
    »Fliegen wir in einem Flugzeug weg?«, fragte Alec plötzlich ganz aufgeregt.
    »Nicht heute Abend«, antwortete Oliver. »Aber bald.«
    »Wohin?«
    »Wohin möchtest du denn?«
    »Hm«, er verstummte. »Ich glaube, ich möchte – ich weiß nicht.«
    Oliver öffnete die Wagentür und stieg aus. Faith rührte sich. »Bin gleich wieder da.«
    Er nahm sein Jackett vom Rücksitz, nahm seine Brieftasche heraus und zog die Mastercard hervor. Dann blickte er sich auf dem Parkplatz um. Niemand zu sehen, der herumging oder an der nahen Flughafen-Bushaltestelle stand. Und alle geparkten Fahrzeuge waren offenbar leer. Dicht über ihm donnerte ein Flugzeug mit blinkenden Positionslichtern auf der Landebahn vorbei.
    Er ging zu dem geparkten Jeep und legte die Hand auf die Motorhaube. Noch warm. Gut, der Wagen war also erst vor kurzem abgestellt worden. Wer hier parkte, hatte die Absicht, mindestens vierundzwanzig Stunden fort zu sein, vermutlich noch länger.
    Er kniete sich vor den Jeep. Als er die Kante des Nummernschilds des Wagens abtastete, fand er eine lose Stelle und schob die Karte gut einen Zentimeter hinein. Während einer Hitzewelle im vorigen Sommer war ihm das vordere Nummernschild abgefallen. Der Mechaniker in der Reparaturwerkstatt hatte ihm gesagt, dass die Nummernschilder bei den meisten Jeeps mit doppelt klebendem Band angebracht seien.
    Er kantete die Karte, bis die Lücke breit genug für seine Finger war. Dann zog er stetig, aber nicht zu fest, etwas ängstlich, er könnte das Nummernschild abbrechen, bis er spürte, dass die Klebeschicht nachgab. Plötzlich hielt er das Nummernschild in der Hand, das Klebeband war am Wagen haften geblieben. Vorsichtig legte er das Nummernschild mit der klebenden Seite nach oben auf den Boden, und wiederholte das Ganze mit dem hinteren

Weitere Kostenlose Bücher