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Mein bis in den Tod

Mein bis in den Tod

Titel: Mein bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Auseinandersetzungen oder alles andere. Absolute Überzeugung. Er konnte Faith heilen, sie von der Lendtschen Krankheit befreien.
    Faith war empfänglich genug und besaß auch die nötige mentale und charakterliche Stärke. Wenn er freie Hand bekam, mit ihr zu arbeiten, hätte er binnen drei Monaten die Krankheit besiegt. Er wusste das ebenso sicher, wie er überzeugt war, dass Moliou-Orelan kein Interesse hatte, ein Medikament zu entwickeln, das die Lendtsche Krankheit oder irgendeine andere Krankheit besiegte. Man konnte viel mehr Geld verdienen, wenn man die Leute jahrelang von Medikamenten abhängig hielt, als wenn man sie heilte. Sollte Faith zu den wenigen Glücklichen gehören, die überlebten, wäre sie für den Rest ihres Lebens auf das Medikament von Moliou-Orelan angewiesen. Und müsste mit den Nebenwirkungen fertig werden.
    Er fuhr an den Schildern vorbei, die zum Industriegebiet von Cirencester und Stroud wiesen, und bog in Richtung Cotswolds ab. Nach ein paar Meilen kam eine Abzweigung, die man leicht übersah. Er fuhr an dem vertrauten Erkennungszeichen vorbei, dem Hare and Hounds Pub, und reduzierte seine Geschwindigkeit weiter. Die Straßenschilder vor ihm zeigten nach Bourton, Stow-on-the Wold, Moreton-In-Marsh. Dann sah er links von ihm das bekannte Schild mit den Namen Chedworth, Withington und Farm Trail.
    Er bremste stark und bog nach links auf eine breite Landstraße. Ein paar Meilen weiter gelangte er an eine Linkskurve, die er kannte. An einer großen Scheune, deren Umbau schon so lange dauerte, wie er hierher kam, war ein auffälliges Zu-verkaufen-Schild angebracht. Davor bog er nach rechts auf eine schmale Straße ab, kaum breiter als sein Wagen, die nach einer halben Meile steil bergauf zu einem Dorf mit grauen Cotswold-Steinhäusern und Natursteinmauern führte.
    Da man die Zufahrt leicht verfehlen konnte, fuhr er hinter dem Dorf langsam weiter; er bog in eine scharfe Rechtskurve, vorbei an einem schönen Torhaus und entlang der Begrenzungsmauer eines Gutes, dann in eine Linkskurve. Als die Straße geradeaus verlief, sah er rechter Hand die Zufahrt. Erleichtert atmete er auf und steuerte den Jeep durch das Gatter, das immer offen stand.
    Die Reifen rumpelten über das Viehgitter. Im Scheinwerferlicht flitzte ein Kaninchen erschrocken nach rechts, dann nach links, dann wieder nach rechts. Oliver fuhr langsamer, und es flitzte in eine Hecke.
    Alecs Stimme ließ ihn zusammenzucken. »Sind wir endlich da?«
    »Ich fahr nur noch den Feldweg hinauf. In ein paar Minuten.«
    »Ich kann nichts sehen.«
    Vor ihnen lag eine schattenhafte Gruppe von Farmgebäuden. Die Scheinwerfer erhellten eine offene Scheune, in der ein Haufen Strohballen und ein klappriger Traktor standen. Oliver schlug der durchdringende Geruch nach Stroh und Mist entgegen, dann der viel stärkere Gestank von Schweinen. Ein Hund bellte.
    Er fuhr durch ein weiteres Tor, hinter dem der Feldweg mehrere hundert Meter in Richtung eines kleinen Fichtenwäldchen anstieg. Dahinter wurde er flach, führte zwischen zwei Viehzäunen durch offenes Weideland. Am Ende bog er nach rechts durch ein weiteres Gatter und über noch ein Viehgitter. Der Feldweg führte einige hundert Meter weiter aufwärts, aber sanfter ansteigend, die Reifen rumpelten über ein drittes Viehgitter, dann berührten sie Kies. Er brachte den Wagen zum Stehen und zog die Handbremse.
    Faith berührte leicht seinen Arm. »Gut gefahren.«
    Oliver lächelte und unterdrückte ein Gähnen, er war zutiefst erleichtert, hier zu sein. Er öffnete die Tür, stieg aus, atmete die angenehme Nachtluft ein, nur das Blöken von Schafen in der Ferne, das Knistern des heißen Motors und das Knirschen seiner Füße auf den glatten weißen Kieseln durchbrachen die Stille.
    Er löste Alecs Sicherheitsgurt und half dem schläfrigen Jungen auf den Boden. Faith drückte Alec an sich und blickte sich um. »Es ist wunderschön hier. So friedlich.«
    Der zunehmende Viertelmond und die schimmernden weißen Flecken der Sterne tauchten das dunkle Land in einen matten Glanz. In der Ferne waren die Lichter von Cirencester zu sehen.
    »Ich hab Hunger«, sagte Alec. »Wo sind wir?«
    »Wir machen einen kleinen Urlaub«, antwortete Faith.
    »Kommt Daddy auch?«
    Oliver sah zu, wie sich Faith nach vorn beugte und ihr Kind fest an sich drückte. »Nein, nur du und ich. Und dieser Mann, der uns das Haus besorgt hat.«
    Als Gerry Hammersley das Haus vor zwanzig Jahren gekauft hatte, stand es seit über

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