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Mein bis in den Tod

Mein bis in den Tod

Titel: Mein bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Nummernschild, dann machte er das Gleiche mit dem vorderen und hinteren Nummernschild seines Wagens.
    Fünf Minuten später war er erleichtert, er hatte jetzt Nummernschilder an seinem Wagen, die – hoffentlich – in keinem Polizeicomputer verzeichnet waren, und verließ das Flughafengelände in Richtung Norden zur M25. Von dort wollte er nach Westen fahren. Er stellte den Tempomat auf 80 Meilen pro Stunde, stellte Klassikradio so ein, dass er Musik hören konnte, ohne Faith aufzuwecken, und richtete sich in Gedanken auf eine lange Fahrt ein.
    Hinter ihm, über den winzigen Spiele-Bildschirm gebeugt, rettete Alec sie alle, indem er einen Venosaurier in einem Poke-Ball in die Falle lockte.

[home]
    95
    S ie kommen zu spät, ich wollte gerade gehen. Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich den Film nicht verpassen möchte.«
    »Ich war im Hilton an der Park Lane«, sagte Ross. »Ich wusste nicht, dass es sich um dieses verdammte Hilton handelt. Wie auch immer, besitzen Sie keinen Videorecorder? Sie hätten den Film aufnehmen können.«
    »Ich habe Ihnen ausdrücklich gesagt, dass ich im Hilton beim Lords Cricketplatz sein werde«, sagte Hugh Caven. »Ich bin seit vierzig Minuten hier.«
    Der Privatdetektiv saß lässig auf einem Sofa. Er trug ein weißes T-Shirt und Jeans, seine Lederjacke hatte er über die Lehne drapiert, sein Schlüsselbund lag auf der Sitzfläche darunter.
    Ross stand unsicher über ihm, blinzelte durch den Dunst aus Zigarettenqualm in der großen, gut besuchten Loungebar und hatte Mühe, klar zu sehen.
    »Außerdem hatte ich gesagt, dass ich Sie erst treffen möchte, wenn Sie wieder nüchtern sind.«
    »Ich bin nicht betrunken.« Ross setzte sich schwerfällig in einen Sessel ihm gegenüber. Auf dem Tisch zwischen ihnen standen eine leere Tasse Kaffee und ein Schüsselchen mit Nüssen. Hungrig nahm er eine Faust voll Nüsse und schaufelte sie sich in den Mund, dann versuchte er sich auf Caven zu konzentrieren.
    Dessen Nase war purpurrot, das eine Auge war halb geschlossen, und das Lid schimmerte dunkelblau.
    »Haben Sie Ihr Scheckbuch dabei?«
    »Was sagten wir – wie viel?«
    »Fünftausend. Und weitere tausend auf Rechnung. Sie erwähnten –«
    »Wassisspassiert – Ihre Nasche?« Ross zeigte auf Cavens Gesicht. »Hatten Sie einen Unfall?«
    »Unfall?«
    Ross nickte. Sein Mund wollte nicht richtig funktionieren, er hatte dasselbe Problem, Wörter zu finden wie kurz zuvor im Krankenhaus.
    »Sie meinen meine gebrochene Nase? Sie haben mir einen Kopfstoß verpasst, erinnern Sie sich?«
    »Ah.« Er erinnerte sich schwach.
    Caven wurde rot vor Zorn.
    Ross versuchte es mit Humor. »Ich bin Schönheissschirurg – ich könnte Ihnen eine hüsssche neue Nasssche machen.«
    »Ich würde Ihnen nicht mal erlauben, die Springmaus meines Sohnes zu operieren. Und eine Entschuldigung wäre auch angemessen, finde ich.«
    »Tut mir leid.« Er zückte sein Scheckbuch, dann tastete er nach einem Kugelschreiber. Ein Kellner kam. Er bestellte ein Wasser, dann nickte er Caven zu. »Darf ich Sie – zu einem Drink einladen?«
    »Nein, danke. Zwei Minuten, dann bin ich weg.«
    Der Kellner ging. Ross versuchte nachzudenken. Cavens Gesicht verschwamm. Er hatte diesen Mann unbedingt treffen wollen, um ihn um irgendetwas zu bitten,
Schweigen
, das war’s, er wollte sich dessen Schweigen erkaufen, das war das eine. Und Faith finden. Und Cabot. Das war das andere.
    »Hören Sie, es tut mir leid – die Tiefgarage – ich – hatte schlechte Laune, wir müssen reden, Sie und ich.«
    »Wir
reden
jetzt«, sagte Caven. »Wir sprechen noch genau neunzig Sekunden, dann gehe ich nach Hause und sehe mir
Woodstock
an.«
    Er sah demonstrativ auf die Uhr.
    »Sie – Sie wollen sechstausend Pfund. Ich gebe Ihnen zehntausend –« Er hielt inne, die ganze Bar schaukelte. »Zehntausend. Wir bleiben Freunde. Sie schweigen. Verstehen wir uns?«
    »Ich glaube nicht, dass Sie und ich je Freunde werden, Mr. Ransome.«
    »Nein – was ich meine, ist, die Polizei – Dr. Cabot – der Bruder – jemand erschossen – der Bruder. Es wäre mir lieber – mein Ruf als Chirurg – meine Patienten – lieber, wenn Sie der Polizei nicht sagten, dass Sie für mich gearbeitet haben.«
    Cavens Miene änderte sich augenblicklich. »Sind Sie gekommen, um mit mir zu reden?«
    Ross war Cavens Gesichtsausdruck egal. Alarmglocken schrillten. Er hatte das Falsche gesagt. Hätte den Mund halten sollen. »Nein – ist nicht wichtig.

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