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Mein bis in den Tod

Mein bis in den Tod

Titel: Mein bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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strahlte Klugheit und Bildung aus, was durch seine Halbmond-Brille wie auch durch seine selbstbewusste, Respekt einflößende Stimme noch vergrößert wurde.
    Oliver fühlte sich in seinem Polohemd nicht fein genug gekleidet.
    »Es tut mir leid wegen Ihres Bruders«, sagte Blake-Whitney.
    »Danke. Es ist nicht ganz leicht.« Oliver schluckte. Es setzte ihm arg zu, wenn jemand Harveys Tod erwähnte.
    »Hat die Polizei eine Ahnung, wer’s getan hat?«
    »Ich rede täglich mit dem verantwortlichen Detective. Bislang hat sie noch keine echten Hinweise.«
    »Und der andere Mann – bestand irgendeine Verbindung zwischen den beiden?«
    »Nein. Es ist komisch. Anscheinend war er früher Rausschmeißer in einem Nachtclub, aber seine Frau will der Polizei nicht verraten, was für einer Art Arbeit er in letzter Zeit nachging.«
    »Klingt nach Drogen.« Der Anwalt verzog mitfühlend das Gesicht. »Sie sehen gut aus, Oliver, Sie haben sich keinen Deut verändert.« Er tätschelte seinen Bauch. »Ich dagegen könnte durchaus auf ein paar Pfund verzichten.« Er griff nach der Speisekarte, winkte einer Kellnerin und gab die Bestellung auf: Knoblauchbrot und Lasagne für mich, einen Salade Niçoise für Oliver und eine Flasche Hauswein, weiß. Dann sah er auf die Uhr. »Um Punkt zwei muss ich wieder bei Gericht sein, erzählen Sie mir also, was das Problem ist.«
    Oliver berichtete ihm von den Ereignissen der letzten Wochen, vor allem denen der letzten Nacht. Als er zu Ende erzählt hatte, kam ihr Essen.
    »Okay«, sagte Blake-Whitney. »Es war klug, dass Sie das Fläschchen von der Krankenschwester datieren ließen. Haben Sie die Blutprobe schon analysieren lassen?«
    Oliver schüttelte den Kopf. »Das Labor kann die Ergebnisse allerfrühestens Montagnachmittag liefern.«
    Blake-Whitney riss ein Stück von dem Knoblauchbrot ab und bot den Rest Oliver an, der höflich ablehnte.
    Er mampfte hungrig. »Na ja, da jetzt Freitagnachmittag ist, kriegen wir frühestens Montag etwas in Gang. Mrs. Ransome muss von mindestens einem unabhängigen Arzt untersucht werden. Ich glaube, es wird eher Dienstag oder sogar Mittwoch werden, bis wir alles so weit haben, und mindestens noch eine Woche, bis wir uns an die Krankenhausleitung wenden können, und zwei Wochen, wenn wir die Sitzung einer Psychiatrie-Kommission einberufen.«
    »Geht’s nicht schneller?«
    »Leider ist es verdammt viel leichter, jemanden zwangseinweisen zu lassen, als die Einweisung aufzuheben. Dieser Teil des Psychiatriegesetzes dient dem Schutz der Öffentlichkeit.«
    »Die Öffentlichkeit sollte vor Faiths gottverfluchtem Ehemann geschützt werden.«
    »Nun, er wird größte Schwierigkeiten bekommen, wenn Sie in der Blutprobe finden, was Sie zu finden hoffen.«
    »Was geschieht also zwischen jetzt und nächster Woche.«
    »Als Ihr Anwalt muss ich Ihnen raten, Mrs. Ransome ins Grove Hospital zurückzubringen.«
    »Auf keinen Fall, Julian. Ich würde sie nur dann in die Klinik zurückbringen, wenn Sie bis zur gerichtlichen Anhörung eine einstweilige Verfügung erwirken, die verbietet, dass ihr Mann in ihre Nähe kommt.«
    Der Anwalt blickte besorgt auf die Uhr und nickte. »Ich habe Ihnen diesen Rat als Ihr Anwalt erteilt.«
    »Dann geben Sie mir jetzt einen Rat als mein Freund.«
    »Sind Sie sicher, dass niemand weiß, wo sich die Dame aufhält – außer dem Freund, der Ihnen sein Haus überlassen hat?«
    »Absolut.«
    »Dann fahren Sie zurück nach Gloucestershire. Machen Sie sich rar, geben Sie mir eine Telefonnummer, und wir reden dann am Montag.«
    »Ich könnte Sie umarmen.«
    »Umarmen Sie lieber Faith. Ich habe für diesen Männerfreundschaftskram nichts übrig. Geben Sie mir nur die Ergebnisse der Bluttests durch. Umarmungen machen mich verlegen.« Er lächelte und trank noch schnell einen Schluck Wein. »War nicht persönlich gemeint.«

[home]
    102
    O liver, da war ein grauer Wagen.«
    Faith stotterte, er hörte Angst in ihrer Stimme. Da mit ihm im Abteil noch zwei Männer saßen, stand er auf und ging auf den Gang. Strömender Regen fiel auf die saftig grüne Landschaft der Berkshires.
    »In einer Stunde bin ich in Swindon. Gegen halb fünf bin ich wieder bei dir.«
    »Er ist die Auffahrt raufgefahren.«
    »Was für eine Art Wagen?«
    »Eine Limousine – ich bin mir nicht sicher – ein Vauxhall vielleicht.«
    »Hast du gesehen, wer darin saß?«
    »Nein.«
    »Wie nahe ist er dem Haus gekommen?«
    Es knisterte in der Leitung, so dass er nicht verstand, was

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