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Mein bis in den Tod

Mein bis in den Tod

Titel: Mein bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Verwunderung. »He? Verdammt – was zum Teufel –«
    Eine Tür flog auf. Schritte.
    Keine Zeit, um aufzustehen, keine Zeit für irgendetwas, außer ein Streichholz zu packen, es anzureißen, zu werfen.
    RRRUUUUMMMSSSS .
    Es wunderte ihn, mit welchem Tempo sich die Flammenlinie über den Boden bewegte. Er sah gerade noch rechtzeitig auf, um – eine flüchtige Sekunde lang – auf dem Flur einen nackten Mann zu erkennen. Im nächsten Augenblick war der Mann, der einen wahrhaft furchtbaren Schrei des Schmerzes und der Angst ausstieß, von einem strahlend hellen, gelb-grünen Feuerball umschlossen.
    Das Geschrei wurde noch lauter – ein entsetzliches, verzweifeltes, schmerzerfülltes Geheul. Und plötzlich war noch eine Stimme zu hören, eine Frau, die vor lauter Angst hysterisch kreischte.
    Ross gönnte es sich, die Rufe und Schreie einen Moment lang zu genießen, als handelte es sich um ferne Musik. Dann hob er seinen Gummihandschuh auf, schlug die Tür hinter sich zu, drehte den Schlüssel, zog ihn aus dem Schloss und spurtete, den Schlüssel zwischen den Zähnen, während er sich den Handschuh anzog, die Feuerleiter hinunter.
    Er kletterte über die Hintermauer, ließ sich auf das Zementfundament der Baustelle fallen und sprang über eine Rampe in etwas, aus dem wahrscheinlich ein unterirdischer Parkplatz werden sollte. Die Straßenlaternen spendeten genug Licht, so dass er hier unten einigermaßen gut sehen konnte.
    Da stand sein Fahrrad, er hatte es sorgsam hinter einem Zementmischer versteckt. Er schwang sich auf den Sattel, ließ die Beleuchtung vorerst ausgeschaltet und radelte wie verrückt zur anderen Seite, die Rampe hinauf und auf die belebte Hauptstraße.
    Als er glaubte, in sicherer Entfernung zu sein, stoppte er und schaltete das Licht an. Dann radelte er in entspanntem Tempo weiter, einfach Teil der Nacht und für niemanden von Interesse.
    Erst nach geschlagenen fünf Minuten hörte er die erste Sirene.

[home]
    26
    M r. Ransome, es ist mir ein Rätsel, wieso Sie das nicht erkennen«, sagte Lady Geraldine Reynes-Raleigh. »Praktisch jeder sieht es. Praktisch
jeder

    Jede Silbe artikulierte sie langsam und überaus präzise, unterlegt mit Herablassung, als kritisierte sie einen Diener und als wäre es völlig unter ihrer Würde, mit ihm zu sprechen.
    Sie hatte einen Körper, um den sie viele Frauen enorm beneidet hätten – vor allem, wenn man ihr Alter bedachte: groß, gertenschlank, mit einem tollen Busen, dessen Form und Erhalt sie ihrem vorhergehenden Schönheitschirurgen verdankte, ebenso tolle Beine, die sie ihren Genen verdankte, und sensationell lange blonde Haare, die sie – das zeigten die verräterisch dunklen Augenbrauen – dem Können ihres Friseurs schuldete.
    Ihre biologische Uhr hatte gerade 52 geschlagen, aber in den Zeitungen stand, sie sei 47. Äußerlich hatte ihr vorhergehender Chirurg gut zwölf dieser Jahre per Skalpell und Fettabsauger zum Verschwinden gebracht. Keiner 35-Jährigen gelingt es, so gut auszusehen, dachte Ross. Schade nur, dass sich mit Operationen nichts an ihrer Persönlichkeit ändern ließ.
    Sie saß im Sessel in seinem Büro und war auf eine Weise gekleidet, wie sich das nur sehr reiche Leute leisten konnten. Wirklich teure Kleidung hatte etwas, das ihren Träger von Normalsterblichen absetzte, und Lady Geraldine Reynes-Raleigh war einen ganzen Planeten entfernt von Normalsterblichen. Er hatte lange versucht, Faith dazu zu bringen, sich um eine solche Art Aussehen und Ausstrahlung zu bemühen, aber wie viel Geld er auch ausgab – die richtige Formel war ihm wohl jedes Mal entgangen.
    »Ich bin zu Ihnen gekommen, Mr. Ransome, weil alle, mit denen ich gesprochen habe, behaupten, Sie seien Englands bester Schönheitschirurg«, fuhr sie fort.
    Er kannte den wahren Grund, warum sie den Arzt gewechselt hatte, verriet ihn ihr aber nicht. Der vorhergehende Chirurg, ein brillanter Mann namens Nicolas Parkhouse, hatte sie derart unmöglich gefunden, dass er sich weigerte, sie nochmals zu operieren. Normalerweise war Ross durchaus in der Lage, mit lästigen Patientinnen fertig zu werden, doch nun bedauerte er zutiefst, diese Frau angenommen zu haben.
    Der Name Reynes-Raleigh hatte ihn verführt. Sie hatte sich durch drei Ehen, jede mit einem reicheren Mann mit besseren gesellschaftlichen Verbindungen als der vorhergehende, im Eiltempo vom Seite-drei-Häschen zu einer A-Prominenten des öffentlichen Lebens hochgearbeitet. Ihre derzeitige Eroberung, ein

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