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Mein bis in den Tod

Mein bis in den Tod

Titel: Mein bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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seit dem Thailand-Urlaub, dass sie wirklich Lust auf Essen verspürte. Jetzt war sie schon wieder hungrig, hatte Heißhunger auf etwas Süßes.
    Vielleicht hatte Dr. Ritterman ja doch Recht gehabt, und dieser Bazillus verzog sich tatsächlich ganz von selbst.
    Der Einfüllstutzen klickte. Kurz darauf blubberte und spritzte das Benzin heraus und lief an der Seite ihres Wagens hinunter. Sie hängte den Stutzen ein, drehte den Benzindeckel zu und lief in den warmen, schützenden Shop der Tankstelle.
    Vor der Kasse war eine Schlange. Bevor sie sich anstellte, ging sie zum Zeitschriftenständer. Zeitschriften waren eine ihrer Schwächen, vor allem gefielen ihr Magazine für Inneneinrichtung. Schließlich entschied sie sich für die neuen Ausgaben von
Good Housekeeping
,
Country Homes
und
Hello!
, nahm noch eine Packung Maltesers für sich und ein Röhrchen Smarties für Alec und stellte sich direkt hinter einem abgehetzten Mann im Anzug an.
    Heute hatte der Angestellte Dienst, den sie am wenigsten leiden konnte: ein schmächtiger, unverschämter Bursche, nicht älter als zwanzig, mit fettigem blondem Haar samt Stirntolle, einem Ohrknopf, extraweiter Designer-Hose und einem schlauen Grinsen im Gesicht.
    Er nahm sich mit den Kunden, die vor ihr standen, endlos viel Zeit, und als sie drankam, war sie in Gedanken ganz woanders.
    »Welche Zapfsäule?«
    Sie sah ihn verdutzt an.
    »Welche Zapfsäule?«, wiederholte er, lauter als notwendig.
    Du weißt genau, welche Zapfsäule, du kleiner Blödmann, du kennst meinen Wagen. Ich tanke hier zweimal die Woche, seit ich weiß nicht wie lange. Du musst nur aus dem Fenster sehen. Aber das war eben sein kleines Spielchen, er ließ die einzige Macht spielen, die er hatte.
    Sie sah aus dem Fenster, ließ sich Zeit, ließ ihn warten und zahlte es ihm heim (ein Armutszeugnis, aber ein gutes Gefühl). »Nummer 4.« Sie legte die Zeitschriften und Süßigkeiten auf den Tresen, dann blickte sie zum Poster für die Nationallotterie hinauf. Es war schon einige Zeit her, seit sie Lose gekauft hatte – Ross missbilligte Glücksspiele.
    »68 Pfund 17.«
    Sie reichte ihm ihre Mastercard und sah erneut auf das Plakat, in Versuchung. Ein paarmal hatte sie zehn Pfund gewonnen, auch bei Tombolas hatte sie oft Glück gehabt. Aber sie wollte keine Lose von diesem unangenehmen Typen kaufen: Sie wären mit Sicherheit gezinkt.
    Und er hatte tatsächlich Schwierigkeiten. Jetzt zog er ihre Kreditkarte ein zweites Mal durch das Gerät. Dann musterte er das Display und reichte ihr die Karte zurück. »Nicht gültig.«
    Sie sah in seine schlauen kleinen Augen. »Was soll das heißen?«
    »Dass Ihre Kreditkarte nicht gültig ist.«
    Ärgerlich riss sie sie ihm aus der Hand. »Das ist doch lächerlich.« Sie überprüfte das Verfallsdatum und war sich dabei auf unangenehme Weise der Leute bewusst, die hinter ihr standen. Die Karte lief erst in fünf Monaten ab. Sie reichte sie zurück und sagte hochmütig: »Die Karte ist gültig. Sie haben da wohl ein Problem mit Ihrem Computer.«
    Wortlos nahm er die Karte, griff zu einem Telefonhörer und wählte eine Nummer. Faith spürte, wie jemand sie am Mantel zog, und blickte hinab. Da stand Alec, in der Hand ein
Beano
. »Kann ich das haben, Mami?«
    »Ich habe dir doch gesagt, du sollst im Wagen bleiben, Liebling.«
    Er verzog das Gesicht, flehte. »Ja, ich weiß, aber kann ich das Heft trotzdem haben? Ich hab’s noch nicht. Bitte!«
    »Nicht gültig«, sagte der Angestellte wieder, und zwar so laut, dass es alle hörten. »Die Kreditlinie muss überzogen sein.«
    Konnte das sein?
Sie dachte angestrengt nach. Nein. Die Karte hatte eine 20 000-Pfund-Kreditlinie, und sie hatte in diesem Monat erst ein paar hundert Pfund ausgegeben. »Unmöglich.« Verärgert legte sie die Karte auf den Tresen, kramte in ihrem Portemonnaie, zog ihre, nur selten benutzte, Platinum-American-Express-Karte hervor und reichte sie dem Angestellten, wodurch sie – wie sie fand – ihre Würde ein wenig wiederherstellte.
    Widerstrebend nahm er die Karte entgegen und zog sie durch das Lesegerät. Dann zog er sie noch einmal durch, wobei seine ganze Körpersprache verriet, dass es sich um eine reine Formalität, eine bloße Höflichkeit handelte. Schließlich gab er sie Faith zurück. »Ist auch nicht gültig.«
    Sie spürte, wie ihre Wangen rot wurden. »Irgendetwas stimmt mit Ihrem Apparat nicht.«
    Hinter ihr sagte jemand gereizt: »Ich hab’s eilig.«
    Der Angestellte beachtete sie gar

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